Neues Baugebiet "Beckenäcker": Kupferzell wächst im Süden weiter
Mehr Wohnraum direkt beim geplanten Vier-Millionen-Euro-Kindergarten. Der örtliche Gemeinderat gab nun seinen Segen zum finalen Entwurf des Areals, wo knapp 20 Grundstücke ihren Platz finden werden.

In unmittelbarer Nachbarschaft wird in den kommenden Monaten der neue Vier-Millionen-Euro-Kindergarten entstehen - und daneben bereitet die Kommune den Weg für rund 20 Grundstücke, welche jungen Familien Wohnraum bieten: Die 6470-Einwohner-Gemeinde wächst im Süden weiter.
In ihrer jüngsten Sitzung gaben die örtlichen Gemeinderäte den finalen Segen zum Entwurf der Planungen fürs besagte Westernacher Baugebiet namens "Beckenäcker" und leiteten damit auch die obligatorische Beteiligung der Öffentlichkeit ein. Vom 30. Januar an sollen die Planunterlagen einen Monat lang einsehbar sein und auch die Behörden sowie Träger öffentlicher Belange Gelegenheit zur Stellungnahme erhalten.
Nur ein erster Schritt
Bevor die nächste Runde im Genehmigungsprozess nun qua Votum der Kupferzeller Kommunalpolitiker gestartet wurde, mussten freilich auf Wunsch übergeordneter Behörden zunächst noch einige - hauptsächlich naturschutz- und baurechtliche - Änderungen ins vorliegende Planwerk eingearbeitet werden, über welche die anwesenden Mitarbeiter des zuständigen Ingenieurbüros informierten: Unter anderem wurden die zulässigen Gebäudehöhen - maximal 8,5 Meter - sowie auch die sogenannten Grünordnungen exakter definiert.
Zulässig sind in jenem avisierten Baugebiet zwischen der Kreisstraße in Richtung Neu-Kupfer und dem südöstlichen Ortsrand Westernachs Einzel- sowie Doppelhäuser mit maximal zwei Geschossen. Bebaut sollen zunächst knapp zwei Hektar werden. Erweiterungen in Form neuer Grundstücke können in den nächsten Jahren und Jahrzehnten direkt nebenan in Richtung Kreisstraße 2364 noch folgen.
Pro Bauplatz muss mindestens ein Baum gepflanzt werden, Steingärten sind verboten. In einem Grünstreifen im Bereich der nördlichen Zufahrt sollen mehrere Obstbäume ihren Platz finden - womit ein Teil der gesetzlich fixierten ökologischen Kompensation geleistet werden kann. Für den Rest werden erworbene Ökopunkte vom gemeindlichen Konto abgezogen.
Neue Berechnungsbasis
Eine nicht unwesentliche Änderung zum Vorentwurf: Es wurde nun in der Planung eine andere Berechnungsbasis zugrunde gelegt. Statt von 33 Einwohnern pro Hektar geht man nun im Sinne der von Kupferzell eingeforderten Verdichtung von 55 Menschen je Hektar Netto-Bauland-Fläche aus. Regierungspräsidium und Regionalverband hatten zuvor deswegen opponiert.
Ob jetzt denn in dieser Sache nicht mehr mit Einwänden zu rechnen sei, fragte UWG-Rat Jürgen Häckel. Oder ob bezüglich der gemeindlichen Gesamt-Verdichtungs-Kapazitäten dann in irgendeiner Form noch anderswo ein Ausgleich zu erfolgen habe?
Das müsse man jetzt schlicht "abwarten", betonten der anwesende Planer und Bürgermeister Christoph Spieles unisono: Es gebe verschiedene Formen der Berechnung - und man gehe davon aus, dass die von ihnen nunmehr angestellte Kalkulation "korrekt" sei und von den Behörden akzeptiert werde.
Sicher indessen ist man sich, dass das geplante Regenrückhalte-System auch für eine perspektivische Erweiterung des Neubaugebiets ausreichend ist. Sollten sich die rechtlichen Anforderungen andern, könne, so führte der Fachmann weiter aus, auch unterirdisch noch Volumen zur Wasser-Speicherung geschaffen werden.


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