Netto-Neubau in Ingelfingen verzögert sich weiter – Parkplatz bleibt Stolperfalle
Die Eröffnung des Neubaus war für Anfang November geplant, doch der Bau hat noch nicht einmal begonnen. Kunden hoffen vor allem auf einen neuen Parkplatz. Der Lebensmitteldiscounter hält sich mit Äußerungen zum Bau zurück.

Eigentlich sollte an der Stelle des Netto-Markts in der Eichendorffstraße ein Neubau am 7. November dieses Jahres eröffnen. Das hatte Bürgermeister Michael Bauer in einer Gemeinderatssitzung vor etwa einem Jahr angekündigt, als über den entsprechenden Bebauungsplan entschieden wurde. Größere Verkaufsfläche, moderneres Design und – für viele Kunden wahrscheinlich eine der wichtigsten Veränderungen – ein neuer Parkplatz.
Doch der Bau hat noch nicht einmal begonnen. Zwar steht der Bebauungsplan seit der damaligen Gemeinderatssitzung fest und "ist bereits auf das geplante Bauvorhaben abgestimmt", so Roman Maier, Leiter des städtischen Bauamts.
Netto-Markt in Ingelfingen: Konzern beantwortet Fragen nicht
In der Presseabteilung des Konzerns hält man sich aber mit Äußerungen zum Bau zurück: "Bitte haben Sie Verständnis, dass wir aufgrund des aktuellen Planungsstatus keinen genauen Zeitplan kommunizieren können", schreibt die Leiterin der Unternehmenskommunikation, Christina Stylianou, Auch auf die Frage, warum sich der Baustart verzögert und ob eine frühere Sanierung des Parkplatzes in Betracht gezogen wird, gibt es keine Antwort.
Dass sich dort die Pflastersteine gelöst haben und wackeln, ist keine Neuigkeit: Über mehrere Stürze von Kunden hat die Hohenloher Zeitung schon berichtet. Damals hieß es, man sei mit den Betroffenen in Kontakt. "Jeder Beteiligte weiß um den schlechten Zustand des Parkplatzes", sagt Bauamtsleiter Maier. Fortlaufende Beschwerden seien der Verwaltung aber nicht bekannt.
Experte: Gerichte entscheiden in jedem Einzelfall
Bei Verletzungen aufgrund eines Unfalls auf Parkplätzen werde nach Einzelfall entschieden, sagt Peter Grieble von der Verbraucherzentrale: "Die Gerichte haben schon unterschiedliche Entscheidungen getroffen. Mit ein bis zwei Zentimetern Abstand zwischen Pflastersteinen muss man rechnen." An manchen Stellen auf dem Netto-Parkplatz wird dieser Abstand überschritten.
Relevant sei etwa, ob man mit Wander- oder Stöckelschuhen unterwegs sei. Eine Rolle spiele auch, wie sichtbar der Schaden ist - und ob auf ihn mit Schildern hingewiesen wird. Solche gibt es auf besagtem Parkplatz nicht. In jedem Fall könne sich ein Verfahren längere Zeit hinziehen und entsprechende Kosten verursachen, so Griebel.
Umbau-Pläne mussten geändert werden
Der ursprünglich geplante Umbau des Gebäudes ist längst hinfällig: Belange des Wasserschutzes im Areal, in dem der Supermarkt steht, hätten nur schwer eingehalten werden können. Deswegen reichte das Unternehmen im Herbst 2022 ein neues Baugesuch ein, dem die Räte bei einer Enthaltung zustimmten (wir berichteten). Um dem Hochwasserschutz gerecht zu werden, muss der Bau nun 30 Zentimeter höher stehen.
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