Nachts bleibt es in Hohenlohe vielerorts noch hell
Gemeinden müssen Energiekosten sparen. Steht die Straßenbeleuchtung zur Debatte? Ein Blick in drei Kommunen in Hohenlohe.

Während die Energiepreise steigen und die Diskussionen um Einsparungen nicht abreisen wollen, steht auch die Straßenbeleuchtung immer wieder zur Debatte. Wie hell bleibt es in den Hohenloher Kommunen? Die HZ hat sich in drei Verwaltungen umgehört.
Schöntal gehört zu den Gemeinden im Jagsttal mit vielen Teilorten. Derzeit wird die Straßenbeleuchtung in allen Ortschaften um 0.30 Uhr abgeschaltet, berichtet der Schöntaler Bürgermeister Joachim Scholz auf Nachfrage der Hohenloher Zeitung. Ob das so bleibt, entscheidet sich in den nächsten Wochen. "Wir werden noch überlegen diese eventuell früher abzuschalten", ergänzt Scholz. Mehr kann er bis dato noch nicht sagen.
Keine Gebäude, die beleuchtet werden
Im Gegensatz zu anderen Städten und Gemeinden werden nur die Straßen beleuchtet. Gebäude oder Denkmale, die angestrahlt werden, gibt es nicht. Dennoch kommt eine stolze Summe zusammen. Insgesamt gibt es rund 700 Leuchten in der Jagsttalgemeinde. Und das schlägt sich auch im Haushalt zu Buche. Rund 20 Prozent der Energiekosten macht die Straßenbeleuchtung aus.
Und es gibt durchaus noch Einsparpotenzial. Die Ortsdurchfahrten werden mit LED´s beleuchtet. Die Beleuchtung in den Wohngebieten werde nach und nach umgerüstet, heißt es. Bei diesen Arbeiten sei Schöntal als finanzschwache Gemeinde auf Zuschüsse vom Land angewiesen.
Künzelsau will Sternenstadt werden
In Künzelsau soll sich in den nächsten Monaten einiges tun in Sachen Beleuchtung. Der Gemeinderat berät der nächsten Sitzung nach den Sommerferien über die energetische Sanierung der Straßenbeleuchtung und über Lichtleitlinien, die auch in Zukunft die Grundlage für die Gestaltungen von Außenbeleuchtungen sowie für die Aufstellung von Bebauungsplänen werden sollen. Künzelsau möchte eine sogenannte Sternenstadt werden, erklärt Stadtsprecherin Elke Sturm. Dabei spielen Naturschutz und Straßenbeleuchtung eine Rolle.
Derzeit sind alle Lichter bis 24 Uhr komplett an. Danach werden nur noch wichtige Stellen, wie Straßenkreuzungen, beleuchtet. Morgens ist der Einschaltzeitpunkt ab 5 Uhr, bis über den Dämmerungsschalter wieder abgeschaltet wird. Auch in Künzelsau ist das Ziel eine Umrüstung und es sollen nur Leuchten zum Einsatz kommen, die dimmbar sind. Zudem seien Bereiche geplant, die über Bewegungsmelder geschaltet werden können.
Earth Night: Künzelsau macht mit
Nicht erst seit der Energiekrise in diesem Jahr, sondern bereits in den vergangenen Jahren kam in Zusammenhang mit der Earth Night das Thema auf. In diesem Jahr beteiligt sich Künzelsau an der Earth Night am 23. September. Die Beleuchtung der markanten Gebäude, wie dem Alten Rathaus oder dem Schloß Bartenau, wird dann abgeschaltet. Grundsätzlich wird das Alte Rathaus, das Schloß Bartenau und die Johanneskirche nächtlich angestrahlt. Im ganzen Stadtgebiet bringen bringen 4000 Lichter die Stadt zum Leuchten. Und das kostet. Im Vergleich zum sonstigen Energieverbrauch für die städtischen Einrichtungen, wie Gebäude oder Sportanlagen beträgt der Anteil an Stromkosten für die Straßenbeleuchtung rund 30 Prozent, erklärt Sturm weiter.
Im Zuge der energetischen Sanierung ist in Künzelsau die Straßenbeleuchtung in vielen Bereichen auf LED-Technik umgestellt worden. Ziel ist es, dass alles umgerüstet wird.
Öhringen denkt über Beleuchtung nach
Auch in Öhringen wird seit der Energiekrise überlegt, die Beleuchtung in der Nacht abzuschalten. Derzeit wird im gesamten Stadtgebiet, dort wo es die Verkehrssicherungspflicht zulässt, aktuell zwischen 1 und 5 Uhr das Licht ausgeschaltet. Historische Gebäude wie die Stadtbücherei, Schloss oder Hoftheater sind bis 23 Uhr beleuchtet.
Kostenpunkt der insgesamt 5500 Laternen liegt - allerdings vor den Preissteigerungen - bei 250 000 Euro im Jahr. Im Vergleich dazu fallen Gesamtenergiekosten von 2,3 Millionen Euro im vergangenen Jahr an.


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