Nach Starkregen wieder Probleme an den Forchtenberger Klingen
Beim Regen Ende April wurden in Forchtenberg wieder zahlreiche Dohlen verstopft. Teure, kurzfristige Maßnahmen sind nötig, langfristig muss priorisiert werden.

Der Mai 2016 ist den Menschen im Jagst- sowie im Kochertal noch gut in Erinnerung. Auch Forchtenberg wurde damals vom Unwetter schwer getroffen. Das Hauptproblem in Forchtenberg waren und sind die zahlreichen Klingen, an denen das Wasser runter fließt und Geröll mit sich führt, welches wiederum die Abläufe verstopft. Ende des vergangenen Monats gab es erneut ein Starkregenereignis. Nur wenige Minuten dauerte es, bis in Teilen des Hohenlohekreises Straßen überflutet waren.
Nun ging es bei der vergangenen Gemeinderatssitzung mal wieder darum, wo mittel- und langfristig etwas getan werden muss, aber auch darum, schnell die Schäden zu beseitigen - bevor der nächste Regen kommt.
Zur Gemeinderatssitzung sind viele Bürger gekommen. Schon zu Beginn wird klar: Viele von ihnen sind besorgt, denn gleich mehrere Forchtenberger weisen auf Klingen hin, in denen nach dem Regen Ende April Totholz oder Geröll steckt. "Es war ein Starkregenereignis", bestätigt Bürgermeister Michael Foss, "das war in der Dimension nicht vergleichbar mit 2016, aber es gab an vielen Stellen Probleme." Er verspricht eine rasche Prüfung. Schon seit vielen Wochen, so Foss, sei der Bauhof dabei, die Schäden zu beseitigen und zu prüfen, wo weitere Verbesserungsmaßnahmen nötig seien. "Wir haben seit 2016 schon einiges gemacht", erklärt Foss: Mehrere hunderttausend Euro hat die Stadt in den vergangenen Jahren in ihren Starkregen- und Hochwasserschutz gesteckt.
Dennoch bereiten zahlreiche Klingen in der Kommune weiter Probleme. Marlene Schorr, Stellvertretende Leiterin des gemeinsamen Bauamtes des Gemeindeverwaltungsverbandes Mittleres Kochertal, zeigt den Ratsmitgliedern die aktuellen Problemstellen auf. In der Trautenhofklinge bei Sindringen wurde die Überfahrt komplett weggespült. "Dabei hat es auch eine Leitung von Netze BW freigespült", erklärt Schorr. Mittelfristig soll hier nicht nur die Überfahrt wieder hergestellt werden, sondern auch mehr Platz für das Wasser entstehen, "damit sich wenigstens kurzzeitig etwas anstauen kann, bevor es die Unterdohlung durch muss." Geschätzte Kosten: 65.000 Euro.
An der Hagklinge verstopfte ein Palette die Dohle

Weitere Problemstelle ist die Engelbachklinge in Sindringen, erwartete Kosten für Totholzbeseitigung und weitere Arbeiten: 50 000 Euro. Ausgespülte Steinplatten müssen wieder eingebaut werden und zuvor sortiert. "Hier ist das Problem nach wie vor, dass man kaum rankommt, es ist wahnsinnig tief", erklärt Schorr. Bauhofleiter Dietmar Marmein bestätigt: "Wir waren dort fast drei Tage am Arbeiten, wir müssen mal sehen, wie wir dort überhaupt rein kommen, die Seiten sind einen Meter zu hoch für die Bagger." In der Kaibachklinge Sindringen wurden Geröllfänge aus Holzstämmen herausgerissen. "Die würden wir gerne erneuern", so Schorr. "Das hält kurzfristig", ergänzt Marmein, "aber langfristig brauchen wir hier einen Geröllfang im oberen Teil."
Besonders ärgerlich für Schorr ist der Vorfall an der Hagklinge in Ernsbach: "Dort wurde eine Palette von einem der angrenzenden Grundstücke in die Klinge gespült und hat dort die Verdohlung verstopft." Zusätzlich, so erklärt Foss, hat es noch Pflastersteine, die Anwohner in der Nähe lagerten, eingespült. "Wir müssen schauen, dass gewässernahe Flächen frei von Störkörpern sind", mahnt der Bürgermeister. "Da sind auch die Anwohner in der Pflicht."
Maßnahmen müssen priorisiert werden
Die kurzfristigen Maßnahmen erledigt der Bauhof derzeit, die mittel- und langfristigen werden von der Stadt geplant. "Es ist ein Haufen Geld, wir können das nur nacheinander machen", erklärt Foss. "Wir müssen uns darauf konzentrieren, wo das Schadenpotenzial am höchsten und die größere Gefahr für darunterliegende Häuser da ist."