Kreistagswahl im Hohenlohekreis: Von den Neuzugängen bis zum Stimmenkönig
Bei der Kreistagswahl im Hohenlohekreis müssen vor allem Grüne und SPD Federn lassen. Die AfD legt kräftig zu, CDU und FWV bleiben stabi. 16 Räte wurden neu gewählt, Thilo Michler ist Stimmenkönig.

Grüne und SPD haben bei der Kreistagswahl deutlich verloren, während die AfD am meisten zugelegt hat: Die Abstimmung auf kommunaler Ebene ist damit ein Spiegelbild des Ergebnisses bei der Europawahl im Hohenlohekreis. Die CDU ist als Platzhirsch mit leichten Gewinnen stabil geblieben, genauso wie die Freien Wähler als zweite Kraft. Die FDP musste Federn lassen, die Linke bleibt marginal. Obwohl auf dem Papier nur 36 Plätze zu vergeben waren, hat der neue Kreistag erneut 43 Sitze. Wie bei der Wahl 2019, kamen sieben Ausgleichsmandate dazu.
Kreistagswahl im Hohenlohekreis: So ist das Ranking
Ganz vorne steht die CDU mit 14 Sitzen (plus eins), gefolgt von der Freien Wähler-Vereinigung (FWV) mit zehn Sitzen (plus eins). Auf den dritten Rang vorgerückt ist die AfD, die vier Sitze dazugewonnen hat und nun mit sieben Räten im Kreistag vertreten ist, nachdem sie 2019 erstmals bei der Kreistagswahl angetreten war. Die Grünen haben drei Sitze verloren, die SPD hat zwei eingebüßt. Beide kommen auf jeweils vier Sitze. Die FDP schickt drei Räte ins Runde und büßt einen ein, die Linke bleibt bei einem Sitz.
Die Wahlbeteiligung ist von 57,8 auf 62,4 Prozent gestiegen. 16 Kreisräte wurden neu und 27 aktuelle Mandatsträger wiedergewählt. Martin Schäfer wechselte die Seiten von den Grünen zur Linken. Die bisherigen Kreisräte Heinz Smykalla (SPD), Ute Oettinger-Griese (FDP) und Andreas Köhler (CDU) verpassten den erneuten Sprung in den Kreistag. Insgesamt 30 Räte hatten sich wieder beworben und 13 auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Den größten Wechsel gab es bei der CDU mit sechs neuen Räten. Nur bei der FDP gibt es gar kein neues Gesicht. Der Frauenanteil ist nahezu gleich geblieben; 2019 waren es elf, jetzt sind es zehn (23 Prozent). Nur noch acht aktive Bürgermeister sitzen künftig im Kreistag, ab 2019 waren es zehn. Die seitdem neu gewählten Rathauschefs Sören Döffinger (Mulfingen), Andreas Insam (Krautheim) und Christoph Spieles (Kupferzell) haben ihr Ziel erreicht, alle sind neu für die CDU am Start.
Diese Kandidaten holten die meisten Stimmen bei der Kreistagswahl im Hohenlohekreis
Der Niedernhaller Bürgermeister Achim Beck (FWV) war 2019 Stimmenkönig bei der Kreistagswahl (7040). Diesmal steht er mit 7174 Stimmen auf dem zweiten Platz. Überholt wurde Beck von Öhringens Oberbürgermeister Thilo Michler (CDU), der 7848 Stimmen bekam (2019 waren es 5429).
Kaum dass hat er sein Amt als Bürgermeister von Mulfingen angetreten hat, landete Sören Döffinger (CDU) mit 6365 Stimmen auf dem dritten Rang, gefolgt von Parteikollege Michael Foss, dem Rathaus-Chef von Forchtenberg (5617), sowie AfD-Mann Jens Moll aus Öhringen, der 5094 Stimmen holte. Die Top-Ten der meistgewählten Kandidaten vervollständigen Stefan Buchholz (CDU) mit 4720, Künzelsaus Bürgermeister Stefan Neumann (CDU) mit 4639, Susanne Bublitz (Grüne) mit 4362, Thomas Dubowy (FWV) mit 4143 und Constantin Mozer (FWV) mit 4116 Stimmen. Letztgenannter ist ein Newcomer - wie Buchholz und Bublitz. Über die Ausgleichssitze gewählt wurden Rüdiger Volk (CDU), Ingrid Jauernik (FWV), Ulrike Roloff (Grüne), Irmgard Kircher-Wieland (SPD), Michael Schenk, Waltraud Kuhnle (beide FDP) und Martin Schäfer (Linke).
Auswertung der Ergebnisse nach Wahlkreisen
In sechs Wahlkreisen wurde an diesem Sonntag abgestimmt. Die CDU erzielte in Jagsttal-Krautheim mit 47,22 Prozent ihr bestes Ergebnis, mit 27,19 Prozent in Bretzfeld-Pfedelbach ihr schlechtestes. Die Freien Wähler schnitten mit 37,97 Prozent in Kochertal-Ingelfingen am besten ab und holten im Wahlkreis Öhringen mit 16,7 Prozent am wenigsten. Die AfD erzielte im Wahlkreis Künzelsau mit 17,14 Prozent ihren Spitzenwert und lag in Jagsttal-Krautheim mit 9,55 Prozent am anderen Ende der Skala. Grüne und SPD waren am stärksten im Wahlkreis Öhringen (15,57 und 12,50 Prozent), genauso wie die FDP (9,3 Prozent).
Das springt in den Kommunen ins Auge
Die Einzelauswertung der Kommunen im Kreis weist Mulfingen mit 59,10 Prozent als CDU-Hochburg aus, während die FWV in Niedernhall mit 47,34 vorne liegt. Die AfD fand am meisten Zuspruch in Bretzfeld (17,69 Prozent), die Grünen in Waldenburg (22,04 Prozent), die SPD in Dörzbach (13,54 Prozent) und die FDP in Weißbach (15,29 Prozent). In Mulfingen erzielten sowohl die AfD (7,02 Prozent) als auch die SPD (2,41 Prozent) und FDP (1,40 Prozent) ihr schlechtestes Ergebnis. Die Grünen holten in Dörzbach (3,43 Prozent) fast nichts.
Stimmenanteile 2024 und 2019 im Vergleich
Die CDU holt 32,34 Prozent (106 738 Stimmen). Das sind 0,22 Prozentpunkte weniger als 2019. Die Freien Wähler liegen jetzt bei 22,98 Prozent (75 828) und gewinnen 0,83 Prozentpunkte dazu. Die AfD legt am meisten zu: von 6,79 auf 15,10 Prozent (49 826). Die Grünen verlieren am meisten und rutschen von 14,97 auf 11,02 Prozent (36 376). Die SPD fällt von 11,39 auf 9,21 Prozent (30 403), die FDP von 9,33 auf 7,59 Prozent (25 061) und die Linke von 2,82 auf 1,76 Prozent (5794).


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