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In Untersteinbach entsteht ein Dorfladen mit neuem Konzept

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Ab November gibt es im Pfedelbacher Teilort Untersteinbach endlich wieder ein Lebensmittelgeschäft - wenn auch anders als geplant. Regionale Produkte gibt es dort zwischen 5 und 23 Uhr zu kaufen. Wie funktioniert das "Tante M-Konzept"?

Eine Türe schließt sich, eine andere öffnet sich: Mit dem Weggang der letzten Bank wird Platz gemacht für einen Selbstbedienungsladen mitten in der Ortsmitte. 
Foto: Stefanie Jani
Eine Türe schließt sich, eine andere öffnet sich: Mit dem Weggang der letzten Bank wird Platz gemacht für einen Selbstbedienungsladen mitten in der Ortsmitte. Foto: Stefanie Jani  Foto: Jani, Stefanie

Während der letzte Bankautomat Untersteinbach in dieser Woche endgültig verlassen hat, gibt es einen Lichtblick im Pfedelbacher Teilort. Denn in jene Räume wird nach einer kurzen Umbauphase der Dorfladen Tante M einziehen, wenn auch mit einem komplett anderen Konzept als bisher geplant.

Ein rühriger Verein, der sich aus dem Projekt Zukunftswerkstatt zusammengeschlossen hat, wollte einen Dorfladen mittels einer Genossenschaft betreiben, ähnlich dem Laden in Michelbach am Wald. Ein Café sollte die Ergänzung sein und zu einem Treffpunkt werden. Doch der Versuch scheiterte im Frühjahr, da nicht genug Genossenschaftsanteile verkauft werden konnten. Mehr als 150 waren es, nötig wären jedoch noch eine Vielzahl mehr gewesen.

Der 15. Selbstbedienungsladen in Süddeutschland

Die Gruppe zusammen mit Ortsvorsteher Klaus Dürr hätte nach etwas Neuem gesucht und "wir waren vom Tante M-Konzept sofort begeistert", erinnert sich Dürr. Bei einer Vor-Ort-Besichtigung seien alle überzeugt gewesen, dass der Selbstbedienungsladen der richtige Weg für Untersteinbach sei. Es wird der 15. in Süddeutschland, seit dem ersten im Jahr 2019. Kürzlich wurde ein Laden in Großerlach eröffnet, ergänzt Dürr. In Kühlschränken, Regalen oder Automaten finden sich bekannte Marken, aber vor allem regionale Produkte.


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Durch eine automatische Eingangstüre gelangt der Kunde ins Innere, sucht aus, kassiert auch selbst ab und zahlt entweder bar oder mit Karte. Der Vorteil: Es braucht nur eine 450-Euro-Kraft, die einräumt, aufräumt und die Kassen leert. Genau so können auch die Öffnungszeiten von fünf Uhr morgens bis 23 Uhr ermöglicht werden. Als Diebstahlsicherung dient eine Videoüberwachung. Durch das wenige Personal ist es natürlich auch kostengünstig, erklärt Dürr. Das macht sich auch für Kunden bemerkbar.

Der Dorfladen soll über eine Rampe barrierefrei zugänglich sein

Auch in den Regalen sind die Preise annehmbar. Die regionalen Produkte kommen von Landwirten vor Ort und werden noch erweitert. Vom Sortiment wird der Grundbedarf gedeckt, so ist das Ziel. Die Ausrichtung der Läden richtet sich an Ortschaften in der Größe von Untersteinbach. Der Betreiber ist privat, ebenso wie der Gebäudeeigentümer. Obwohl die Dorfladengruppe ihr Projekt somit aus der Hand gegeben hat, helfen sie dennoch mit, etwa beim Ausräumen, betont der Ortsvorsteher.

Dass die Volksbank direkt in der Ortsmitte in der vergangenen Woche ihre Filiale geschlossen hat, schmerzt die Bewohner, die Räume indes seien ideal für den Laden, die wenn möglich zentral in der Ortsmitte gebaut werden sollen, heißt es laut Betreiber. Auf rund 60 Quadratmetern "gibt es noch einiges zu tun", zeigt Hausbesitzer Gerald Keil vor Ort. Decken, werden erneuert, Böden ebenso und die Wände müssen gestrichen werden. Wichtiger Punkt sei zudem die Barrierefreiheit, der Laden bekommt deshalb eine Rampe an der Seite.

Dann werden die Regale und Kühlschränke befüllt. Anfang November ist die Eröffnung geplant.

Einkaufen im Ort

Es gibt viele Ortschaften, denen die Einkaufsmöglichkeiten vor Ort fehlen, weil die Kaufkraft aufgrund der Größe fehlt. Und genau hier sollen noch mehr Tante M-Märkte entstehen. Christian Maresch (41) hat das Konzept erst vor rund drei Jahren entwickelt und hat in Süddeutschland 15 Läden eröffnet. Der nächste folgt in der Oberpfalz. Obst, Gemüse, Fleisch und Backwaren sind in der Regel von regional en Anbietern.

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