Im Öhringer Limespark: Spatenstich für neue Schule
2024 soll der Neubau fertig sein, der die Grundschule Cappel ablöst. Es handelt sich um eine Investition in Höhe von 27 Millionen Euro.

Der Regen beschert dem Spatenstich für die neue Grundschule im Limespark einen spektakulären Regenbogen und einen tiefblauen Himmel. Doch der Regen zeigt auch, dass Kinder dringend ein Dach über dem Kopf brauchen: Schnell greifen alle zum Spaten - die Kinder zu den kleinen bunten, die Großen in zweiter Reihe zu denen mit dem kräftigen Holzstiel - und flüchten nach getaner Arbeit in den Kindergarten auf der anderen Straßenseite.
Das geht ganz schnell und demonstriert, wie kurz die Wege später für die Eltern und Kinder sind, wenn am Morgen ein Kind in die Kita und das andere in die Schule muss. Oder zum Vereinssport. Denn auch eine Sporthalle mit zwei Feldern entsteht gemeinsam mit der Grundschule.
Herrlicher Blick auf die Umgebung
Ambitioniert ist der Zeitplan: 2024 schon sollen die Kinder, die aktuell in den Kindergarten im Limespark oder vielleicht schon in die Grundschule Cappel gehen, die neuen Räume beziehen können. Von den Klassenzimmern aus, lobt nicht nur der Cappler Stadtrat Markus Hassler, werden Schüler und Lehrer einen herrlichen Blick auf die Umgebung und die Waldenburger Berge haben. Auch die Tatsache, dass rund um die Schule ein Quartiersplatz entsteht, betont den Wert der städtischen Infrastruktur. 27 Millionen Euro investiert die Stadt Öhringen in den Neubau.
Keine Außenstelle, eigene Grundschule
Oberbürgermeister Thilo Michler erinnerte an die anfangs angestellten Überlegungen, eine Außenstelle der Schiller- oder Hungerfeldschule zu machen. Das habe man aber verworfen. Der Grundschulstandort Cappel wird mit dem Umzug in den Neubau aufgegeben, da dort keine Ganztagesbetreuung möglich sei. Über die Nachnutzung des Gebäudes ist noch nicht entschieden.
Aktuell gehen rund 100 Kinder in die Cappler Grundschule, berichten Christine Janke und Eva Hablitzel, die Klassenlehrerinnen der Klassen eins und drei. Die beiden Lehrerinnen haben ihre Expertise in den Architektenwettbewerb einfließen lassen, ebenso wie Stadträte und Vertreter von Stadt- und Schulverwaltung. Vierzügig wird die neue Schule, modern ausgestattet und ans Nahwärmenetz angeschlossen, erinnert Michler an die Grundzüge der Planung.
Von ersten Hürden
Im Februar hatte der Gemeinderat den Baubeschluss dafür gefasst, trotz der Mehrkosten von sieben Millionen Euro. Architekt Michael Viktor Müller vom Büro mvm+starke aus Köln geht noch ein wenig weiter zurück in der Geschichte des Baus: Im Dezember 2020 habe das Büro vom Wettbewerb erfahren und im Januar die Nachricht erhalten, teilnehmen zu können. "Das war die erste große Hürde. Es hatten sich 115 Büros beworben", erinnert Müller, der sich schon auf das Richtfest freut: "Dann ist das Gebäude wirklich sichtbar und erlebbar, so richtig, mit der gesamten Kubatur", verspricht der Architekt.
Doch was keiner wisse: Wie sich die Lage auf dem Bau weiter entwickeln werde. Aktuell laute das Motto "Augen zu und durch", sagt Müller, um dann ein Kölner Sprichwort zu bemühen, das mangels Dialektkunde nur rudimentär wiedergeben werden kann und in etwa besagt: Es kommt, wie es kommt und es ist noch immer gut gegangen."