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Hohe Infektionszahlen trotz harter Eingriffe

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Ausgangssperre auch tagsüber, geschlossene Kitas, eingeschränkter Schulbetrieb, Maskenpflicht in vier Städten: Der Landkreis Schwäbisch Hall zieht seit einem Monat viele Register, doch die Sieben-Tage-Inzidenz steigt wieder. Auch der Hohenlohekreis bleibt ein Corona-Hotspot, obwohl seit 31. März eine nächtliche Ausgangsbeschränkung gilt.

Die Infektionszahlen im Kreis Schwäbisch Hall waren im März rasant gestiegen. Das Landratsamt handelte und beschloss eine Verschärfung nach der anderen. Trotzdem hat sich die Corona-Lage nicht wirklich gebessert. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Haller liegt weiter an der Spitze im Land. Auch der Hohenlohekreis bleibt ein Corona-Hotspot.

Kreis Schwäbisch Hall hat schon viel versucht

Nächtliche und tägliche Ausgangssperre, Maskenpflicht in vier Städten, eingeschränkter Schulbetrieb, geschlossene Kitas, reduzierte Verkaufsfläche im Einzelhandel, und jetzt auch noch Beschränkungen bei religiösen Feiern und Bestattungen: Mehr als der Kreis Schwäbisch Hall seit 27. Februar versucht hat, geht fast nicht - und übersteigt das, was in der Corona-Verordnung des Landes steht und im neuen Infektionsschutzgesetz des Bundes geplant ist. Im Hohenlohekreis gilt seit 31. März eine nächtliche Ausgangssperre und eine Maskenpflicht für Künzelsau. Wie erklären sich die beiden Kreise, dass diese Verschärfungen bislang offenbar kaum gefruchtet haben?

"Die Sieben-Tage-Inzidenz ist seit Ende März zurückgegangen. Wir führen diese Entwicklung auch auf die erlassenen Allgemeinverfügungen zurück", erklärt das Landratsamt Schwäbisch Hall. Und lässt dabei völlig außer Acht, dass vor, an und nach Ostern viel weniger Coronafälle übermittelt und Coronatests gemacht wurden. Fakt ist: Seit 18. März ist die Inzidenz nicht gesunken, sondern von 292,7 auf aktuell 303,4 gestiegen. An was liegt das? "Die weiterhin hohen Infektionszahlen resultieren aus einem diffusen Infektionsgeschehen, Ausbrüche in Unternehmen, Einrichtungen sowie privaten Zusammenkünften." Vor allem die Firmen bereiten dem Landratsamt Sorgen: "Die Gewerbeaufsicht des Kreises prüft in Unternehmen derzeit zusätzlich vermehrt die Einhaltung der Corona-Maßnahmen."

Sind die Maßnahmen wirklich wirksam?

Wie schätzt der Kreis Hall die Wirksamkeit der täglichen Ausgangsbeschränkung ein, die seit 20. März gilt, sowie die Maskenpflicht in den vier Städten, die am 12. März in Crailsheim ihren Ausgang nahm? "Keiner kann sicher sagen, an welchem Punkt wir ohne die ergriffenen Maßnahmen stehen würden." Immer wieder wird beklagt, dass sich zu wenig Bürger an die Regeln halten, es in den Allgemeinverfügungen zu viele Ausnahmen gibt und die Mobilität deshalb weiterhin viel zu hoch ist. Was sagt das Landratsamt dazu? "Die Regelungen sind nur so wirksam, wie sie eingehalten werden."


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Landrat Bauer bekräftigt: "Landratsamt verfolgt jeden Verstoß"

Fragt sich nur: Wird genügend kontrolliert? "Seit März gingen im Landratsamt 17 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Ausgangsbeschränkungen und neun gegen die Maskenpflicht ein." Das scheint recht wenig. Allerdings: Ohne die Städte Crailsheim und Hall gab es bis 8. April kreisweit 218 Verfahren wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnung des Landes oder die Allgemeinverfügungen des Kreises. Landrat Gerhard Bauer: "Immer wieder erreicht uns die Frage, ob die geltenden Regelungen auch konsequent kontrolliert und geahndet werden." Er bekräftigt: "Das Landratsamt verfolgt jeden Verstoß, der von der zuständigen Ortspolizeibehörde und Polizei mitgeteilt wird."

Das ist die Lage im Hohenlohekreis

Weitaus weniger Allgemeinverfügungen hat zuletzt der Hohenlohekreis angeordnet. Seit 31. März gilt eine nächtliche Ausgangsbeschränkung für den gesamten Kreis - und eine Maskenpflicht für Künzelsau, die nun bis 5. Mai verlängert wird und auf andere Kommunen ausgeweitet werden könnte. Fakt ist: Die Zahlen bleiben zu hoch. Da der Hohenlohekreis eine Inzidenz über 200 hat, werden die Schulen auf Anordnung des Landes ab Montag wieder schließen. Dies empfiehlt der Kreis den Kommunen auch bei den Kitas.

Harter Lockdown besser? Landratsamt hält sich bedeckt

Wäre ein harter, bundesweiter Lockdown nicht besser, um die dritte Welle zu brechen? Das Landratsamt hält sich bedeckt. "Eine Verschärfung der Maßnahmen durch die Bundesregierung oder die Länder käme nicht überraschend", so Landrat Matthias Neth. "Ich halte eine solche Verschärfung und damit ein verlässliches, landesweit gleiches und in der Handhabung leichtes Regelwerk auch für richtig." Weitere Bewertungen zur Wirksamkeit bestimmter Beschränkungen gibt das Landratsamt nicht ab. Man sei dazu da, vorgegebene Maßnahmen auszuführen: "Wir halten uns an den Stand der Wissenschaft und stehen in engem Austausch mit den Oberbehörden."

 

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