Heute wird das Carmen-Würth-Forum eingeweiht
Es ist eines der spektakulärsten Bauwerke in Baden-Württemberg, das Carmen-Würth- Forum auf dem Grünen Hügel bei Gaisbach. Heute wird das 58,5 Millionen Euro teure Kongress- und Kulturzentrum eingeweiht.

Die Hohenloher Zeitung klärt die wichtigsten Fragen zum Neubau des Architekten Sir David Chipperfield.
Warum baut der Unternehmer Reinhold Würth ein Kongreß- und Kulturzentrum?
Die Pläne für das Kongress- und Kulturzentrum liegen seit 2002 in der Schublade von Reinhold Würth. Der Unternehmer plante zunächst den Bau der Halle mit einem angegliederten Museum. Die Veranstaltungshalle war für Kongresse, Messen und Sportveranstaltungen geplant. Im Museum sollten Werke aus der Kunstsammlung Würth dauerhaft ausgestellt werden. Den Architektenwettbewerb im Jahr 2006 hatte David Chipperfield gewonnen. Doch die Pläne für das Großprojekt wurden immer wieder verworfen, zuletzt wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2007 bis 2010. An seinem 80. Geburtstag am 21. April 2015 verkündete Reinhold Würth dann den Bau seines Lieblingsprojekts, allerdings zunächst ohne Museum. Gleichzeitig legte er das Einweihungsdatum fest: Den 18. Juli 2017, der 80. Geburtstag seiner Frau Carmen, die gleichzeitig Namensgeberin dieses Forums ist.
Was sind die architektonischen Besonderheiten des Kongress- und Kulturzentrums?
Der englische Stararchitekt David Chipperfield hat seinen Entwurf aus dem Jahr 2006 neu überarbeitet und ein zeitlos elegantes, klassizistisches Gebäude mit großen Glasfassaden erstellt, das sich harmonisch in die Landschaft fügt. Neben der großen Veranstaltungshalle, die 2500 Besucher fasst, gibt es einen in die Erde eingelassenen holzgetäfelten Kammermusiksaal für 600 Besucher, der eine einzigartige Akustik bietet. Eine Galerie führt ein Mal um die kompletten Halle herum und bietet einzigartige Blicke ins weite Hohenloher Land. Das Freiluftgelände, das für die Open-Air-Veranstaltungen genutzt wird, bietet 10 000 Besuchern Platz. Abgerundet wird der Neubau durch den Skulpturengarten mit Werken von Georg Baselitz, Anthony Caro und Niki de Saint Phalle.
Wie läuft die Eröffnungswoche auf dem Grünen Hügel ab?
Der Festakt zur Eröffnung des Carmen-Würth-Forum beginnt heute um 17 Uhr. Die Feier wird vom Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks München unter Leitung von Manfred Honeck umrahmt. Gespannt dürften die rund 1400 geladenen Gäste sein, ob, wie bei den Feiern in den vergangenen Jahren, wieder ein namhafter Solist als Überraschungsgast auftreten wird. Zum Festakt wird auch der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, erwartet. Am morgigen Mittwoch findet auf dem Freiluft-Gelände vor dem Forum ein Mitarbeiterfest mit der Würth-Band und Gonzo ‘N‘ Friends statt. Am Freitag beginnt dann das Würth-Open-Air mit Stardirigent Kent Nagano und den neu gegründeten Würth Philharmonikern und dem Pianisten Lars Vogt am Klavier. Am Samstag tritt Cro als Stargast auf, am Sonntag wird Sting auf der riesigen Bühne am Open-Air-Gelände spielen.
Wie wird das Carmen-Würth-Forum künftig genutzt?
Mit der Gründung des Würth-Symphonieorchesters hat Reinhold Würth ein Zeichen für das neue Carmen-Würth-Forum gesetzt. Das Orchester wird künftig seine Heimat in der neuen Kongress- und Veranstaltungshalle haben. Konzertmeister Catalin Eugen Desaga hat sich mit dem Ensemble zum Ziel gesetzt, Spitzenqualität zu bieten und sich einen Platz unter den Klassikorchestern im Land zu sichern. Daneben sind die verschiedenen Räume im Forum vielfältig nutzbar. Geplant sind Messen, Firmenfeiern, Betriebsversammlungen, Konzerte, Open-Air-Veranstaltungen, Kongresse und Sportveranstaltungen. An einen regelmäßigen Ligabetrieb ist allerdings nicht gedacht. Außerdem kann das Carmen-Würth-Forum auch von Städten und Gemeinden, Firmen und Vereinen für Konzerte und Veranstaltungen gebucht werden.
Carmen-Würth-Forum im 360-Grad-Panorama
Einen Monat vor der Eröffnung gewährte das Unternehmen Würth Medienvertretern erste Einblicke in das neue Carmen-Würth-Forum in Künzelsau-Gaisbach. Kernstücke sind die große Veranstaltungshalle mit 2500 Plätzen und der Kammerkonzertsaal für 580 Besucher. Auf dem Freigelände, wo am Wochenende das Würth-Open-Air stattfindet, haben 10.000 Besucher Platz.
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360 Grad-Video
Die 404. Folge wurde im neugebauten Carmen-Würth-Forum kurz vor der Einweihung gedreht. Erstmals sieht man die beeindruckenden Dimensionen der 60 Millionen Euro teuren Kongress- und Veranstaltungshalle, die 2500 Zuschauern Platz bietet und deren Kammerkonzertsaal absolutes Weltniveau hat. Exklusiv im Film zu sehen: Eine neue Marmor-Skulptur für Reinhold und Carmen Würth.
Daten und Fakten
Das Carmen-Würth-Forum entstand direkt an der B19 auf einer 170.000 Quadratmeter großen Fläche gegenüber der Firmenzentrale der Würth-Gruppe in Künzelsau-Gaisbach. Der erste Spatenstich wurde am 2. Dezember 2015 gesetzt, die Baukosten betragen 58,5 Millionen Euro. Die Fassaden sind aus Glas und lackiertem Metall, die Stützwände aus gestocktem Beton mit Muschelkalk aus Kupferzell. Insgesamt verfügt das Kultur-und Kongresszentrum über 160 Räumen mit 200 Türen. Der untere Hallenbereich ist in die Erde eingelassen, die verglaste Galerieebene stellt den höchsten Punkt des Gebäudes dar. Alle Räume sind mit hochwertiger Bühnen- und Medientechnik ausgestattet.