Grüne Glücksgefühle beim Wandern im Jagsttal
Die Jagsttal-Wiesen-Wanderung ist purer Naturgenuss. Wir waren am Samstag unterwegs von Hohebach nach Heimhausen. Und trafen an vier Stationen zufriedene Hohenloher, denen die Landschaft vorzüglich schmeckte.

Diese Farben, diese Landschaft, dieses Licht: Zum Schwärmen gibt es Gründe genug bei der Jagsttal-Wiesen-Wanderung. Traumhaftes Wetter inmitten einer traumhaften Natur: Wanderfreund, was willst du mehr. Grünes Glück im Überfluss. Und purer Genuss für alle Sinne.
Erste Station: Familie Valenta auf dem Eselspfad
Auch für Familie Valenta aus Nagelsberg ist der Samstag ein Freudentag. Sie sind von Ailringen aufgebrochen und am Mittag auf dem Eselspfad angelangt. Vater Sven macht Halt an einer Mauer und erklärt seinen Töchtern Leoni und Nelli, welche Tiere und Pflanzen zu sehen sind. Er zeigt auf eine Weinbergschnecke und schwärmt: "Die Idylle hier ist einmalig. Diese Blütenvielfalt, die bunten Schmetterlinge, und das bei Kaiserwetter." Entspannen, durchatmen, aufblühen: Das sei bei dieser Wanderung am besten möglich: "Hier kann man noch sehr privat und für sich laufen und muss nicht wie bei der Weinwanderung im Kochertal mit Menschenmassen durchs Tal ziehen." Dörzbach heißt heute ihr Ziel. Mit dem Museumszug der Jagsttalbahnfreunde wollen sie dort fahren. Dann geht es mit dem Bus zurück.
Zweite Station: Ehepaar Hachtel in den Weiten der Wiesen

Zwischen Ailringen und Mulfingen schimmern die Wiesen besonders satt und reichen die Blicke besonders weit. Grillen zirpen, Vögel zwitschern, Frösche quaken. Und das Ehepaar Hachtel aus Crailsheim ist mittendrin. Die Naturfreunde halten Ausschau nach Blumen und Faltern. "Wir kennen uns gut aus, und im Notfall hilft die Handy-App." Mit dem Rad waren sie schon häufig hier, zu Fuß noch nicht so oft. Von Bächlingen bis Buchenbach waren sei bei früheren Veranstaltungen etappenweise gewandert, diesmal haben sie den Abschnitt von Mulfingen nach Dörzbach gewählt. "Die Margeriten sind dieses Jahr früh dran", hat Fritz Hachtel beobachtet. "Der Hanf dagegen ist ziemlich verschwunden." Ursula Hachtel erfreut sich am meisten an dem Akeleien-Meer: "Die leuchten so dunkelblau, einfach wunderschön." Als Crailsheimer wissen sie die Vorzüge des Jagsttals auch zu Hause zu schätzen. Nur: Das Jagsttal ist überall anders - "und hier am naturbelassensten", genauso wie bei Unterregenbach und Bächlingen. "Der Landschaftseindruck ist besonders."
Station drei: Friedrich Küßner im Zigarrenrauch auf der Jagstaue

Unweit der Hansenklinge haben SmoKün Friends ihre Zelte aufgeschlagen. Es gibt Most und Bier, Zigarren und Rum. Friedrich Küßner lässt sich in den Liegestuhl sinken und nimmt einen kräftigen Zug. "Das Jagsttal ist hundert Prozent Naturgenuss, eine erlesene Zigarre ist es auch." Im Hohenlohekreis wächst alles - außer Tabak. Das sei in Landwirtschaftskreisen ein geflügeltes Wort. Trotzdem: Die Vereinsmitglieder haben schon mal versuchsweise Tabak angebaut - in den eigenen Gärten. Und ein Experte aus der Dominikanischen Republik hat daraus sogar Zigarren made in Hohenlohe gerollt. Allerdings: "Es hat nur für zwei gereicht." Aber es wird doch hierzulande immer wärmer. "Die Idee ist richtig", sagt Küßner. "Aber dahinter steckt wahnsinnig viel Handarbeit, die Produktion wäre bei uns einfach zu teuer."
Station vier: Kupferzeller Quartett genießt Wein in Heimhausen
Keine Zigarren, sondern Wein lässt sich ein Quartett aus Kupferzell in Heimhausen schmecken. "Die Landschaft ist mega", meint Marion Rüger. "Man trifft lauter nette Leute und wird überall gut verpflegt. Die Organisation ist top. Und es ist prima, dass man nicht so überrannt wird." Sagt es, hebt das Glas und ruft freudetrunken "Prost".
Die Strecke
13 Stationen mit Bewirtung und Programm von Bächlingen bis Gommersdorf umfasst die Jagsttal-Wiesen-Wanderung, bei einer Gesamtlänge von 38,2 Kilometer, die durch vier Städte und Gemeinden führt: Langenburg, Mulfingen, Dörzbach und Krautheim. Die Hohenloher Zeitung absolvierte am Samstag ein Drittel der Strecke und wanderte von Hohebach nach Heimhausen.


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