Genügend Platz für Ukraine-Flüchtlinge in Hohenlohe
Der Hohenlohekreis kann kurzfristig auf die dynamische Flüchtlingslage reagieren und binnen zwei Wochen 300 Ukrainer in Sammelunterkünften aufnehmen. Offizielle Zuweisungen gibt es noch nicht, nur Aufnahmen im privaten Umfeld.
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Der Hohenlohekreis kann in den nächsten zwei Wochen 300 ukrainische Flüchtlinge in Sammelunterkünften aufnehmen. Dies bekräftigte Erster Landesbeamter Gotthard Wirth bei der Sitzung des Kreistagsausschusses am Montag in Forchtenberg-Sindringen.
Corona-Isolierstation wird Sammelunterkunft
Die Corona-Isolierstation im ehemaligen Krankenhaus Künzelsau, die sich im Stand-by-Modus befand, wurde jetzt zu einer Unterkunft für Kriegsflüchtlinge umfunktioniert. Aktuell gibt es dort rund 100 Plätze. "Innerhalb von ein bis zwei Tagen können wir in anderen Einrichtungen zusätzlich 50 bis 60 Plätze schaffen", sagte Wirth - und innerhalb von ein bis Wochen inklusive dieser Möglichkeit insgesamt bis zu 200 weitere Plätze.
Kreis sucht schon länger, viele Angebote aus der Bevölkerung
Dies sei möglich, weil der Kreis schon lange vor Ausbruch des Krieges auf der Suche nach neuen Sammelunterkünften für andere Flüchtlinge gewesen sei, um auf die seit Sommer 2021 gestiegenen Zuweisungszahlen zu reagieren. "Wir haben auch viele Angebote aus der Bevölkerung erhalten. Die Bereitschaft, uns dabei zu helfen, ist und war sehr hoch, auch schon vor Beginn des Krieges."
Bis zu 1500 ukrainische Flüchtlinge könnten 2022 in den Kreis kommen
Für das Jahr 2022 rechnet das Landratsamt laut Wirth mit 500 bis 1500 ukrainischen Flüchtlingen. Das ist eine grobe Schätzung, verlässliche Zahlen gibt es noch nicht. Bislang sind Flüchtlinge aus der Ukraine nur auf privatem Weg nach Hohenlohe gekommen und wohnen bei Verwandten oder Bekannten: so in Künzelsau oder Öhringen. Offiziell zugewiesen wurden dem Kreis noch keine. Der genaue Verteilungsmechanismus sei noch unklar.
Unbürokratische Aufnahme, Registrierung folgt später
Die Landeserstaufnahmestellen würden dafür erweitert. Auch Kommunen könnten die Unterbringung vorerst selbst unbürokratisch managen. Die Registrierung erfolge später. Klar sei, dass die Ukraine-Flüchtlinge ohne Asylverfahren zunächst 90 Tage bleiben könnten und laut Massenzustrom-Richtlinie der EU bis zu drei Jahre. Wie Geflüchtete, vor allem Kinder, psychologisch betreut werden und ob sie in Kitas oder Schulen könnten, werde beizeiten geklärt.