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Gelber Sack in Hohenlohe: Alles eine Frage der Kreativität!

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Das Beispiel der Familie Frank aus Zweiflingen: So baue ich mir mein eigenes System zum Füllen und Lagern des Gelben Sacks.

Markus und Luis Frank im vergnüglichen Vater-Sohn-Technik-Workshop. Foto: privat
Markus und Luis Frank im vergnüglichen Vater-Sohn-Technik-Workshop. Foto: privat  Foto: privat

Die Grüne Tonne ist robust und stabil, der Gelbe Sack ist hauchdünn und labil. Genau das ist für viele Bürger die größte Schwäche der seit Januar gültigen Systemumstellung zur Sammlung von Leichtverpackungen im Hohenlohekreis. Auch Markus Frank (47) aus Zweiflingen hat sich darüber sehr geärgert. Doch er wollte nicht klagen, sondern handeln. Und ließ seiner Kreativität freien Lauf.

Versöhnung von Gelbem Sack und Grüner Tonne

Gelber Sack in Grüner Tonne? Das bietet sich zur Zwischenlagerung weiterhin an. Sofern man den Sack vor der Abfuhr wieder herausholt und solo an die Straße stellt. Doch dies ist eine recht wackelige Angelegenheit. Und den Sack selbst füllen die meisten ja auch ganz woanders. Dazu braucht es zusätzlichen Platz. Und bei Bedarf einen Ständer.

Markus Frank wollte sich damit nicht zufrieden geben und hat beide Gefäße so vereint, dass alles in einem Aufwasch erledigt werden kann. Er nennt es die "Versöhnung von Gelbem Sack und Grüner Tonne", oder: seine persönliche "Tuning-Variante von angebotenen Sack-Haltern und der geliebten Tonne". Ob der Tüftler auch tätig geworden wäre, wenn der Kreistag am 13. Juli 2020 seinen Beschluss vom 4. November 2019 nicht revidiert hätte, die Gelben Säcke in den Grünen Tonnen zur Abholung bereitstellen zu können? Wohl kaum. Grund für den Rückzieher war der strikte Sparkurs wegen Corona.

Der frisch gezimmerte Holzdeckel hat seine Bewährungsprobe bestanden. Foto: privat
Der frisch gezimmerte Holzdeckel hat seine Bewährungsprobe bestanden. Foto: privat  Foto: privat

Nach dem Fehlkauf kam die Geistesblitz

Wie kam er auf die Idee einer hybriden Sammelbox? "Nach dem Kauf eines gewöhnlichen Ständers für die Sammlung von Leichtverpackungen", sagt Frank. Und der Ermahnung seiner Frau Sabine (46): "Was für einen Müll hast du denn da angeschafft?" Und in der Tat: Kaum habe man den Deckel geöffnet, "hat sich das ganze Ding auseinander gelegt". Das befeuerte seinen Ehrgeiz, es selbst und besser zu machen. Seinen Sohn Luis (12) nahm er dazu und eröffnete einen "Holz-Kunststoff-Technik-Workshop im Homeschooling".

In zwei Stunden war alles fertig. Ein Holzdeckel, maßgefertigt, in den der Ring des Sackhalters passt - "doppelter Deckel-Siegel gegen Geruch und Missbrauch" inklusive. Ein Speicher für bis zu vier Gelbe Säcke. Ein Standplatz weniger. Sicher verstaut in der Garage.

Ärger ist weitgehend verflogen

"Vielleicht ein kleiner Beitrag mit großer und beruhigender Wirkung", empfiehlt er seine "All-in-One"-Lösung zur Nachahmung. Alles sei rechtens, auch die Tonne bleibe heil. Sein Ärger ist weitgehend verflogen, mit dem neuen System hat er sich arrangiert. Und überhaupt: "Wir jammern hier auf hohem Niveau. Der Verpackungsmüll wird ja weiterhin zu Hause abgeholt - und jetzt sogar alle zwei Wochen."


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Die im Vergleich zur Grünen Tonne geringere Stabilität der Gelben Säcke ist weiter ein Thema: beim Befüllen, Lagern und Bereitstellen. Das Gewicht der Müllmenge ist derweil gesunken − bei gleichem Volumen. Das heißt: Es gibt weniger Fehlwürfe.
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