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Geburtshilfe auf gutem Weg

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Abteilung des Hohenloher Krankenhauses punktet im Landesvergleich

Von Barbara Griesinger
Vor wenigen Tagen kam die kleine Luna Alvarez in Öhringen zur Welt. Die Eltern Jasmin und Adrian sind im umgebauten Familienzimmer füreinander da.Foto: Stegmüller
Vor wenigen Tagen kam die kleine Luna Alvarez in Öhringen zur Welt. Die Eltern Jasmin und Adrian sind im umgebauten Familienzimmer füreinander da.Foto: Stegmüller

Öhringen - Das Hohenloher Krankenhaus hat 370 000 Euro in die Geburtshilfe investiert. Dort gibt es nun zwei Familienzimmer mehr für werdende Mütter, die in Öhringen entbinden. Damit stehen neun familiengerechte Zimmer mit eiger Dusche und WC zur Verfügung. In ihnen finden nicht nur Mutter und Kind, sondern auch Väter und ältere Kinder genügend Platz. Auch der Kreißsaalbereich steht wieder vor einer Generalsanierung, um werdenden Müttern eine möglichst angenehme Atmosphäre während der Geburt zu bieten.

Pucksack Außerdem bekommen Babys, die in Öhringen zur Welt kommen, als Begrüßungsgeschenk einen "Pucksack". Die schlafsackähnlichen Teile, die das Kind vom Hals abwärts kuschlig einhüllen, sind Naturvölkern abgeschaut. Sie geben den Neugeborenen Geborgenheit, weil sie deren Bewegungsfreiheit ähnlich wie im Mutterbauch eingrenzen. Aus diesem Grund empfehlen Hebammen Pucksäcke gern, wenn Babies Einschlafschwierigkeiten haben und viel schreien. Außerdem verhindern sie auch, dass sich Kinder zu viel drehen und verringern so das Risiko des plötzlichen Kindstods.

Insgesamt sei die Geburtshilfe in Öhringen gut aufgestellt, betont der Geschäftsführer der Hohenloher Krankenhaus GmbH, Dieter Bopp. 2010 sind in Öhringen 1003 Kinder zur Welt gekommen. In diesem Jahr gab es zwar bei den Geburtenzahlen einen "verhältnismäßig großen Einbruch im Mai", so Bopp. Doch man sei zuversichtlich, mit vergleichbaren Zahlen wie 2010 abzuschließen. "Bereits jetzt sind wir nur noch 13 Geburten unter dem Vorjahr", so Bopp. Noch weiter ausgedehnt hat sich auch der Einzugsbereich, aus dem Mütter nach Öhringen zur Entbindung kommen. Er ragt nicht nur weit in den Landkreis Schwäbisch Hall hinein. Sogar Kinder aus dem Rems-Murr-Kreis, aus Backnang und Ludwigsburg kommen in Öhringen zur Welt.

Bopp macht das sehr zufrieden, auch wenn das noch Einzelfälle sind. Doch auch im Klinikvergleich schneidet das kleine familiäre Hohenloher Krankenhaus auf Rang 33 unter den 128 baden-württembergischen Kliniken mit Geburtshilfeabteilung gut ab. Das ist für eine Klinik, die keine eigene Kinderabteilung besitzt, ein gutes Ergebnis.

Wünsche Bopp führt es auf die gute Zusammenarbeit mit den in Öhringen niedergelassenen Kinderärzten und Neonatologen Baumann und Wagner zusammen. Sie sind an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr bereit, zu Neugeborenen mit gesundheitlichen Problemen ins Krankenhaus zu kommen. Auch die familiäre Atmosphäre der kleinen Klinik und das gut eingespielte Team der Öhringer Geburtshilfeabteilung tragen, so Bopp, zu diesem guten Ergebnis bei. Vier Ärzte arbeiten mit zehn Beleghebammen zusammen, die auf die Wünsche der Gebärenden eingehen. Das zeigt sich an der hohen Rate der betreuungsintensiven Wassergeburten, die in Öhringen bei 20 Prozent liegt.

Ein Wermutstropfen ist diesem guten Ergebnis beigemischt: Die Mütter der Jagsttalgemeinden von Krautheim über Dörzbach bis Mulfingen bringen ihre Kinder nicht im etwas abgelegenen Öhringen zur Welt. Sie bevorzugen zur Entbindung das für sie schneller erreichbare Krankenhaus im näheren Bad Mergentheim.

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