Tausende Besucher bei den Fürstlichen Gartentagen auf Schloss Langenburg
Viel Inspiration für den eigenen Garten fanden die Menschen aus der Region bei den Fürstlichen Gartentagen in Langenburg. Zwar arbeiten die meisten Hohenloher und Heilbronner samstags eher im eigenen Garten, für die Gartenmesse machen viele aber eine Ausnahme.

Traumwetter bei den Fürstlichen Gartentagen. Dieses Wochenende herrscht Sonne satt. Am Samstag ist schon vormittags enorm viel los. Statt wie sonst im eigenen Garten zu schaffen, lassen sich tausende Besucher lieber hier inspirieren.
Fürstliche Gartentage in Langenburg sind "überwältigend"
Und sie schwärmen von dem unvergleichlichen Ambiente. „Meine Chefin hat mir den Tipp gegeben“, sagt Bettina Splitt-Gerber (59) aus Hessigheim. Sie ist zum ersten Mal da. „So etwas gibt es bei uns nicht.“ Der erste Eindruck? „Eins A, gigantisch, überwältigend“, schwärmt ihre Schwester Roswitha Mayer (70). „Wir hätten es uns nicht so weitläufig vorgestellt.“
Das Thema Wasser regt zum Nachdenken an auf den Fürstlichen Gartentagen
„Wasser im Garten“ heißt der Messe-Schwerpunkt. Das Thema regt in Zeiten des Klimawandels zum Nachdenken an. Immer öfter ist Wasser zu knapp, weil es zu lange trocken ist. Und wenn es doch einmal regnet, dann meist heftig, begleitet von Stürmen und Gewittern. Auch das behagt vielen Pflanzen nicht. „Bei starker Hitze bin ich dazu übergegangen, meinen Garten nicht mehr komplett zu bewässern“, sagt Splitt-Gerber. Immerhin misst dieser 500 Quadratmeter. „Die Natur machen lassen“: So lautet jetzt ihr Motto. „Sie gleicht im Jahreslauf das Pflanzenwachstum immer wieder selbst aus.“ Auch Roswitha Mayer sagt sich mittlerweile: „Es ist, wie es ist. So viel wie die Natur hergibt, so viel gibt es eben nur im Garten.“ Nur eine Ausnahme macht sie: „Mein Bambus ist mir ganz wichtig, den pflege ich immer intensiv.“
Renate Winkhardt (58) aus Satteldorf hat gleich am Eingang Pflanzen entdeckt, die sich für trockene Gärten eignen: Fetthennen etwa. Das Thema Wasser ist also von Anfang an sichtbar. „Zum Glück haben wir eine eigene Zisterne, das hat im Sommer immer gereicht.“ Die Gartentage sind für sie erneut ein „Fest für die Seele“. Immer samstags kommt sie hierher, „sonst arbeite ich da in meinem Garten“. Doch der Besuch in Langenburg ist Pflicht: „Das inspiriert mich.“ Weniger wässern möchte sie ihre Lieblinge nicht: „Ich kann nicht sehen, wenn Pflanzen schlackern und trauern.“
Stammgäste kommen nach Langenburg
Bettina Biergans (50) und ihre Freunde aus Untersteinbach sind Stammgäste bei den Gartentagen. Schauen und genießen, sehen und gesehen werden: Das schätzen sie. „Wir freuen uns das ganze Jahr auf das Treffen mit unseren Bekannten hier in Langenburg“, sagt sie. Dann stoßen sie auch immer fürstlich an. mit feinem Prosecco.
Schaumwein von Quitte bis Birne in den Gläsern haben die Mitglieder des Freizeit-Clubs der VHS Heilbronn um Hildegard Freyer (61). "Wir holen uns hier viel Inspiration, um dann ab nächsten Samstag wieder in unseren eigenen Gärten arbeiten zu können." Na dann: Zum Wohl.
Schaumwein von Quitte bis Birne in den Gläsern haben die Frauen des Freizeit-Clubs der VHS Heilbronn um Hildegard Freyer (61). „Wir holen uns viel Inspiration, um ab nächsten Samstag wieder in unseren eigenen Gärten werkeln zu können.“ Na dann: Zum Wohl. Christa Kistner (72) aus Boxberg steht vor dem Spiegel und mustert einen Hut, den ihr Sabine Pfeiffer (61) empfohlen hat. „Er ist gleichmäßig oval, hat eine schöne Krempe und gleicht das Gesicht gut aus“, erklärt die Besitzerin von Hut-Couture in Bad Mergentheim. Diese Garten-Messe ist nicht nur eine große Pflanzen-Schau, sondern es wird noch viel mehr angeboten, was diese Welt und die Menschen schöner macht.
Durch den Rosengarten bei den Gartentagen in Langenburg
Peter und Gisela Dierolf schlendern durch den oberen Schlossgarten. Schöner als hier kann man bei den Gartentagen kaum verweilen: Ein grandioser 360-Grad-Blick bis hinunter ins Jagsttal. Die Besucher relaxen in Liegestühlen und lassen es sich gutgehen. So wie das Ehepaar aus Erlenbach. Ein schlechtes Gewissen haben sie nicht. „Die Dahlien sind geschnitten und die Tomaten angebunden“, lacht Peter Dierolf. Denn er weiß, dass man „bei uns auf dem Land schon noch schräg angeguckt wird, wenn man samstagmittags nicht daheim schafft.“ Sie frönen statt dessen dem süßen Nichtstun. Dem Druck von außen sind wieder einmal gelassen ausgewichen. Und strahlen vor Glück mit der Sonne um die Wette.