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Fünf neue Stellen für die Integrationsarbeit im Hohenlohekreis

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Das Konzept der Kreisverwaltung zur Eingliederung der Ukraine-Flüchtlinge nutzt bestehende Strukturen, die sich seit 2015 bewährt haben. Zwei Willkommenspunkte wird es geben, dazu mehr Integrationsmanager und Koordinatoren.

26 Ukrainer kamen am 23. März im ehemaligen Künzelsauer Krankenhaus an. Von diesen ersten offiziell zugewiesenen Flüchtlingen reisten zehn weiter in den Raum Stuttgart. Neben der Unterbringung ist auch die Integration ein großes Thema.
Foto: privat
26 Ukrainer kamen am 23. März im ehemaligen Künzelsauer Krankenhaus an. Von diesen ersten offiziell zugewiesenen Flüchtlingen reisten zehn weiter in den Raum Stuttgart. Neben der Unterbringung ist auch die Integration ein großes Thema. Foto: privat  Foto: privat

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"Integration von Flüchtlingen muss weitergehen" titelte die Hohenloher Zeitung im August 2021. Sozialminister Manfred Lucha hatte sich über die Integrationsarbeit im Hohenlohekreis seit der letzten Flüchtlingskrise informiert, die 2015 begann und 2016 ihren Höhepunkt erreichte. Damals gab es gerade mal drei Sammelunterkünfte mit 169 Plätzen, von denen 134 belegt waren.

Die Zahl der monatlichen Zuweisungen hatte sich seit Januar 2021 verdoppelt, und der Kreis prüfte bereits, wo neue Flüchtlingsheime eingerichtet werden können. Auf lange Sicht viel wichtiger als die Unterbringung war dem Landratsamt aber schon damals und seit 2015 die Integration von Geflüchteten. In dieser Hinsicht ist der Hohenlohekreis durchaus ein Leuchtturm im Land, was der Minister sehr zu schätzen wusste.

Gewachsene Strukturen sollen aktiviert werden

Diese gewachsenen und bis heute abrufbaren Strukturen kommen dem Kreis nun in der Folge des Ukrainekriegs zugute. Sie sollen wieder aktiviert und forciert werden, um die Integration der Ukraine-Flüchtlinge, aber auch anderer Asylbewerber, nachhaltig zu sichern, wie Landrat Matthias Neth dem Kreistag am Montag mitteilte.


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Im Flüchtlingsmanagement ist Weitsicht gefragt


Das neue Drei-Säulen-Modell basiert auf bewährten Instrumenten

"Wir sind in der glücklichen Lage, nicht bei null anfangen zu müssen", erklärt Mark Tobias Wittlinger, der das aktuelle Konzept erarbeitet hat und für Flüchtlingshilfe und Integration zuständig ist. Es beruht auf drei Säulen: "Willkommenspunkte in Künzelsau und Öhringen, Stärkung des Integrationsmanagements, Stärkung der zentralen Koordinierung durch das Hohenloher Integrationsbündnis (HIB) 2025." Das Papier ist ganz konkret mit der Schaffung von fünf neuen Stellen verbunden, die zunächst auf zwei Jahre befristet sind.

Das bieten die beiden Willkommenspunkte

Der erste Willkommenspunkt im ehemaligen Krankenhaus in Künzelsau wird bereits an diesem Freitag um 13 Uhr eröffnet. Noch unklar ist, wann und wo der zweite in Öhringen folgen wird. "Dort sollen sich Ehrenamtliche mit Flüchtlingen treffen können. Wir stellen die Infrastruktur und Räume zur Verfügung, es gibt PC-Arbeitsplätze und eine Spielecke", so Wittlinger. Hauptzielgruppe seien Ukraine-Flüchtlinge, aber auch andere Geflüchtete seien willkommen. So wie das gesamte nun aufgefrischte Integrationskonzept für alle gedacht ist. "Hauptamtliche des Kreises werden dort aber nicht beschäftigt sein."

Fünf neue Stellen soll es geben

Der Job dieser Hauptamtlichen ist es, alle Aktivitäten zu koordinieren, die ehrenamtliche oder professionelle Helfer erledigen. Und das bestehende Netzwerk namens "Hohenloher Integrationsbündnis 2025" neu zu beleben. Wittlingers Team in der Integrationsarbeit besteht derzeit aus drei Köpfen und soll um drei weitere Stellen wachsen: Eine Vollzeitstelle soll sich um die Ehrenamtlichen kümmern und zwei halbe Stellen die Sprachkurse koordinieren und das Schulamt bei der Verteilung ukrainischer Kinder unterstützen. Außerdem sollen drei weitere Integrationsmanager eingestellt werden.

Kreis managt Aufstockung und Bezahlung: vorerst

Das Landesprogramm wurde schon vor dem Ukrainekrieg bis 2024 verlängert, und das Sozialministerium möchte, dass diese Kräfte nun auch die Ukraine-Flüchtlinge begleiten. Aus 7,74 werden dann 10,74 Stellen, Die personelle Aufstockung managt der Kreis aber erst mal in Eigenregie. Und mit eigenen Mitteln.

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