Flüchtlingsunterkunft auf Kerl-Areal in Niedernhall geplant
Der Hohenlohekreis will auf dem brachliegenden Gelände in Niedernhall eine Container-Anlage für bis zu 120 Menschen errichten.

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Noch sind die meisten ukrainischen Kriegsflüchtlinge im Hohenlohekreis privat untergebracht. Das ist auch in Niedernhall so, wo das derzeit auf "mehr als 30 Personen" zutrifft, berichtet Bürgermeister Achim Beck in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Ungewiss sei indes, wann weitere Menschen aus der Ukraine im Kreis ankommen und wie viele es sein werden. Doch rüstet man sich im Landratsamt und möchte bis Jahresende etwa 1000 Plätze bereitstellen (wir berichteten). Bis zu 120 davon sollen nun in Niedernhall entstehen.
Früher waren dort Sägewerk und Holzhandel
In einem Gespräch mit Landrat Matthias Neth habe er das sogenannte Kerl-Areal als mögliche Fläche angeboten, berichtet Beck. Auf dem etwa zwei Hektar großen Grundstück befanden sich bis vor ein paar Jahren noch Sägewerk und Holzhandel der Familie Kerl. Inzwischen gehört das Gelände der Stadt, die es langfristig entwickeln und neu bebauen will. Jetzt soll allerdings eine Container-Anlage für Flüchtlinge entstehen.
"Wir können zeigen, dass wir mithelfen", wirbt der Bürgermeister für das Vorhaben. Die Lage sei gut, weil eine gewisse Infrastruktur vorhanden sei. Direkt neben der Fläche befinden sich Einkaufsmärkte und eine Bushaltestelle. Auch das Städtle und die dortigen Geschäfte sowie das Bildungszentrum seien problemlos und schnell zu erreichen, betont Beck.
"Ich halte das alles in allem für eine gute Sache." Die Gemeinderäte sehen das ähnlich: "Ich finde das klasse. Wir sind mit dem Areal eh noch nicht so weit", sagt Bärbel Carle. Die geplante Nutzung als Abstellplatz für Baumaschinen und Materialien während der anstehenden Sanierung des Brückenwiesenwegs sei ebenfalls weiter möglich, versichert Beck auf Nachfrage von Stadtrat Ralf Hermann. Schließlich benötige der Kreis lediglich 0,8 Hektar der Fläche.
Im Sommer soll Unterkunft bezugsfertig sein
Ab Juli, spätestens aber August, soll die Unterkunft bezugsfertig sein, informiert Mike Weise, zuständiger Dezernent für Umwelt, Ordnung und Gesundheit beim Landratsamt. "Die Container werden eingeschossig mit einer Länge von 40 Metern", erklärt Weise. Neben den tatsächlichen Wohnbereichen gebe es Aufenthaltsräume und Möglichkeiten für Sozialarbeit und die Wohnheimverwaltung.
Die Nutzungsdauer sei vertraglich zunächst auf zwei Jahre vereinbart - mit einer Option, um maximal weitere zwei Jahre zu verlängern. Es sei zudem ein schrittweiser Ausbau geplant. Das heißt, nicht alle Container und damit nicht alle 120 Plätze sollen sofort verfügbar sein. Da wolle man vonseiten der Behörde auf den tatsächlichen Bedarf reagieren.
Auch wenn die Zuständigkeit für die Flüchtlinge zunächst beim Kreis liege, ergänzt Achim Beck: "Wichtig ist uns, dass wir Personen finden, die sich um einzelne Familien und deren Anliegen kümmern." Gleichzeitig erinnert er daran, dass das den Niedernhallern auch 2015 schon gut gelungen sei.



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