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Zahl der neu zugewiesenen Flüchtlinge sinkt im Hohenlohekreis

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Der Hohenlohekreis sieht sich mit den Sammelunterkünften für ankommende Flüchtlinge gut gerüstet. Warum das Arbeitsaufkommen in den Behörden trotz sinkender Zahlen dennoch hoch bleibt.

Die Zahl der Flüchtlinge, die in Hohenlohe ankommen, hat sich verändert.
Die Zahl der Flüchtlinge, die in Hohenlohe ankommen, hat sich verändert.  Foto: Stefan Puchner/dpa

Der Trend hält an: Der Hohenlohekreis hat – ebenso wie die Gemeinden im Raum Heilbronn – in den vergangenen sechs Monaten viel weniger neue Flüchtlinge aufgenommen als 2023. Damals hatte die Zahl der Zuweisungen im Herbst und Winter ihren Höhepunkt erreicht. Wurden dem Kreis im Oktober noch 68 neue Asylbewerber zugeordnet, waren es im Juni nur noch 15.

Bei den Ukrainern sank die Zahl von damals 61 auf aktuell zwei – wobei im Februar und März gar keine neuen Kriegsflüchtlinge aus diesem Land offiziell ankamen, um in der Obhut des Kreises zu wohnen. "Im Herbst und Winter 2023 sah sich der Kreis an der Belastungsgrenze", sagt Sascha Sprenger, Sprecher des Landratsamts. "Nach Inbetriebnahme der noch in diesem Jahr geplanten Unterkünfte" sehe man sich bei der Unterbringung nun "gut gerüstet".

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Weniger Flüchtlinge kommen in den Hohenlohekreis – warum es trotzdem viel Arbeit gibt

Das Arbeitsaufkommen ist aber immer noch beachtlich. Ob Flüchtlingsaufnahme, Ausländerbehörde oder Asylbewerberleistungsstelle: "Die Belastung ist hoch, eine Überlastung besteht aber nicht", so Sprenger. Die stark schwankenden Zahlen bei den Neuzuweisungen seien für alle eine "Herausforderung", ebenso der "Umgang mit umfassenden und schnell umzusetzenden Gesetzesänderungen".

Aktuell betreibt der Hohenlohekreis zehn Sammelunterkünfte für Asylbewerber mit 628 Plätzen. Davon sind 524 belegt. Für Ukrainer ist ein Wohntrakt im ehemaligen Krankenhaus in Künzelsau reserviert. Dort leben derzeit 46 Kriegsflüchtlinge, 124 Plätze sind noch frei. Bei den Asylbewerbern sind damit 83 Prozent aller verfügbaren Plätze belegt, bei den Ukrainern nur 27 Prozent.

Rechnet man alle elf Sammelunterkünfte zusammen, sind es 71 Prozent. "Nach wie vor gilt die Vorgabe des Landes, dass die Unterkünfte zu 80 Prozent ausgelastet sein sollten", sagt Sprenger. Dies erschwere eine langfristige Planung.

Flüchtlinge und Sammelunterkünfte: Das ist die Strategie im Hohenlohekreis

Dennoch ist der Kreis dazu übergegangen, sich von kleineren Objekten zu trennen und dafür künftig weniger Sammelunterkünfte mit mehr Plätzen vorzuhalten. Seit April wurden zwei weitere Objekte in Künzelsau (zwölf Plätze) und Niedernhall (acht Plätze) aufgegeben. Außerdem wurde die als Notunterkunft genutzte Ochsenseehalle in Öhringen (68 Plätze) wieder für den normalen Schulsport umgebaut.

"Bis Jahresende rechnen wir mit 750 bis 800 Plätzen und einer Belegung von rund 600 Personen." Mittlerweile belegt ist die neue Containeranlage im Öhringer Gewerbegebiet "Im Sichert", wo 48 Flüchtlinge unterkommen können. "Drei Unterkünfte in Künzelsau und Niedernhall werden 2024 noch abgegeben und vier hinzukommen", sagt Sprenger.

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Dabei handelt es sich zum einen um die zweite Containeranlage in der Kupferzeller Schloßstraße (70 Plätze) sowie jene neuen Containerkomplexe im Ingelfinger Kelterweg (40 bis 80 Plätze) sowie in der Schwabbacher Maybachstraße (100 Plätze). Diese werden angemietet. Kaufen wird der Kreis ein Gebäude in Neuenstein (48 Plätze).

Rückblick zeigt deutlichen Trend bei Asylsuchenden

Bis Jahresende plant der Kreis mit neuen 38 Asylsuchenden und neun Ukrainern pro Monat. 98 Asylbewerber waren es von Januar bis Juni, so dass insgesamt 326 neu zugewiesene Asylbewerber für 2024 einkalkuliert sind. Im Frühjahr lag die Prognose noch bei 540.

Im Jahr 2023 waren 456 und 2022 insgesamt 303 Asylbewerber neu aufgenommen worden. 2021 waren es 153. Die prognostizierte Belegungszahl für das gesamte Jahr 2024 schätzt der Landkreis nun auf 558, nachdem er im März 2024 noch von 840 ausgegangen war.

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