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Eine lange Unfallnacht für die Rettungskräfte

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Ilshofen - Bei der Massenkarambolage auf der A6 hatten die Helfer in der Nacht auf Mittwoch viel zu tun. An der Einsatzstelle herrschte eine Atmosphäre stummer Professionalität.

Von Isabelle Müller

 

Ilshofen - Die Verletzten sind versorgt. Aber die Einsatzkräfte können auch am späten Dienstagabend noch nicht durchatmen. Nach der Massenkarambolage auf der A6 bei Kirchberg herrscht an der Einsatzstelle eine Atmosphäre stummer Professionalität. Nur selten ertönen Kommandos wie „Vorsicht“ oder „Stopp“. Darunter mischt sich das Geräusch von Blech, das quietschend auseinandergezogen wird.
 
Einige Helfer wärmen sich im Verpflegungszelt mit heißem Tee auf. Sechs Stunden ist die Massenkambarolage auf der A6 her. „Zwei Tote und 22 Verletzte. Die Zahlen sind spektakulär“, sagt Kreisbrandmeister Werner Vogel. Nach Angaben der Polizei Heilbronn handelt es sich bei den beiden Toten um einen 58-Jährigen aus Sachsen und einen 40-Jährigen aus dem Raum Bielefeld. Beide hatten einen Sattelzug gesteuert. Bei zwei der Schwerverletzten bestehe noch Lebensgefahr.
 
 

 
 
Von einer „Verkettung unglücklicher Zustände“ spricht Jens Brockstedt, Leiter der Autobahn- und Verkehrspolizei Heilbronn. „So ein schlimmer Unfall ist natürlich ein einschneidendes Erlebnis.“ Und Gerd Wieland, Einsatzleiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sagt: „Es ist schon heavy. Für meine Laufbahn ist das ein extremes Ding. So viele Verletzte auf einen Schlag. Das Szenario ist groß.“
 
Auch Alexander Butz, Gruppenführer des Technischen Hilfswerks (THW) Crailsheim, hat noch keinen Einsatz dieser Größenordnung erlebt. „Uns ist gesagt worden, bis weit nach Mitternacht“, sagt er über die Länge des Einsatzes. Es sollte noch später werden. 
 
Verkeilt
 
Bis um vier Uhr ging die Nacht für die meisten der rund 150 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, DRK und dem THW. Auf der Unfallstrecke von etwa 250 Metern zogen sie die verkeilten Fahrzeuge auseinander, erhoben die Schäden und räumten verlorene Ladungen und Kleinteile auf. Bei vielen der Fahrzeuge entstanden Totalschäden.
 
Bis zum Mittwochmorgen war die Höhe des entstandenen Sachschadens noch nicht klar. Sechs Abschleppunternehmen waren mit dem Abtransport der 14 beschädigten Lkws und 19 Pkws beschäftigt. Auch um die vom Unfall betroffenen, aber unverletzten Personen, 21 an der Zahl, müssen sich die Helfer kümmern. Sie sind im Gerätehaus der Feuerwehr Ilshofen. 
 
 
 
 
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