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Ein Unternehmer wie aus dem Bilderbuch

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Dankbarkeit und Blick nach vorne: Reinhold Würth feiert heute seinen 85. Geburtstag und lenkt weiterhin die Geschicke der Würth-Gruppe. Ein Teil der Feierlichkeiten sollen nachgeholt werden. Ein Gespräch mit dem Vorzeigeunternehmer.

Reinhold Würth nimmt die durch die Corona-Krise erzwungenen Absagen der geplanten Feierlichkeiten mit Gelassenheit. 
Foto: Matthias Balk
Reinhold Würth nimmt die durch die Corona-Krise erzwungenen Absagen der geplanten Feierlichkeiten mit Gelassenheit. Foto: Matthias Balk  Foto: Matthias Balk

Reinhold Würth weiht gerne neue Gebäude ein. Im Laufe seines 65-jährigen Unternehmerlebens sind unzählige Bauwerke zusammengekommen. Bauten, die eindrucksvoll vom Erfolg des wachsenden Weltkonzerns zeugen und das Unternehmen weiter nach vorne trieben, wie die kubusförmige Verkaufsniederlassung direkt an der B19, die 2014 eingeweiht wurde. Und Gebäude, die dem Unternehmer auch persönlich viel bedeuten, wie das Carmen-Würth-Forum.

Den Kulturtempel widmete Reinhold Würth 2017 seiner Frau zum 80. Geburtstag."Ich empfinde es als Bereicherung, auch als Freude, wenn ich sehe, dass man das kulturelle Leben in der Region durch das Engagement doch enorm aufgewertet hat", sagt Reinhold Würth im Gespräch mit unserer Redaktion bescheiden.

Würth besitzt einzigartige Kunstsammlung

Als passionierter Kunstsammler und Kunstförderer besitzt er inzwischen eine Sammlung von über 18.000 Werken aus 500 Jahren Kunstgeschichte und hat mit den Würth-Philharmonikern ein Orchester gegründet, das in kurzer Zeit internationalen Rang erlangt hat. In diesem besonderen Jubiläumsjahr 2020, in dem der Vorzeige-Unternehmer 85 Jahre alt wird und die Firma auf eine 75-jährige Geschichte zurückblicken kann, stehen weitere Meilensteine der Firmengeschichte vor der Einweihung.

Das riesige zentrale Außenlager im Gewerbepark Hohenlohe, mit einer Investitionssumme von 73 Millionen Euro die größte Einzelinvestition in der Firmengeschichte, oder das einzigartige neue Firmengebäude der Würth-Tochter Schraubenwerk Gaisbach (SWG), ein imposantes Gebäude aus Buchenholz. "Die Mittelsäule des Gebäudes ist mit bis zu zwei Meter langen Schrauben der SWG zusammengeschraubt. Die können Sie mit unseren Elektroschraubern ins Hartholz eindrehen; das ist schon sehr innovativ, was wir machen", schwärmt der Unternehmer, der auch mit 85 Jahren den Konzern lenkt.

Freude an der Arbeit und Blick nach vorne

Das kann man wohl nur tun, wenn man seine Arbeit liebt. "Ich habe meinen Beruf nie als Last empfunden, sondern immer als ein Hobby, das mir Spaß und Freude macht", betont der Mann, der den Betrieb nach dem frühen Tod seines Vaters im Alter von 19 Jahren übernommen hat und seither eine beispiellose Erfolgsgeschichte schreibt. Eine Erfolgsgeschichte auf die man stolz sein kann. "Natürlich schaue ich mit einer gewissen Freude, mit Dankbarkeit und auch mit einem kleinen bisschen Stolz zurück, wissend, dass ich das ja nicht alleine gemacht habe. Da haben eben 70.000 andere mitgearbeitet" sagt er schlicht.

Auch der Ergänzungsbau des Carmen-Würth-Forums, das im Museum Würth 2 herausragende Exponate aus der Sammlung Würth zeigen wird, wird in diesen Wochen fertiggestellt sein. Dass diese Bauwerke, die nicht zufällig im Jahr des 85. Geburtstags und im Jahr des 75. Firmenjubiläums in Betrieb gehen, in Zeiten der Corona-Pandemie nicht entsprechend eingeweiht werden können, nimmt der Unternehmer gelassen. "Das kann ich halt auch nicht ändern", sagt er lächelnd.

Da passt es ganz gut, dass der Bau des Forschungs- und Entwicklungszentrums in Gaisbach dem Zeitplan ein wenig hinterherhinkt. "Ehrlich gesagt bin ich jetzt froh, dass man so zögerlich vorgegangen ist. Jetzt haben wir uns entschlossen, den Plan erstmal einige Monate zu verschieben. Aber sobald die Corona-Krise einigermaßen überschaubar ist, können wir gleich loslegen", blickt Reinhold Würth weiterhin nach vorne.

Der Unternehmer erfährt höchste Anerkennung im Land

Diese Tatkraft, die Reinhold Würth im Laufe seines langen Unternehmerlebens an den Tag gelegt hat, erfährt auch im Land höchste Anerkennung. "Mit Weitblick hat Reinhold Würth sein Familienunternehmen in über 65 Jahren als Chef auf Weltniveau geführt. Visionen entwickeln und andere dafür begeistern ist eines seiner Markenzeichen", sagt Ministerpräsident Winfried Kretschmann über Reinhold Würth, dessen Wirken er "als eine große Bereicherung für Baden-Württemberg" bezeichnet. Und für den stellvertretenden Ministerpräsidenten Thomas Strobl "ist das Lebenswerk von Reinhold Würth schlicht sensationell - einer der bedeutendsten Unternehmer überhaupt" sagt der Heilbronner.

Auch die Verschiebung der geplanten Festwoche im Juni, mit Mitarbeiterfest und Würth-Open-Air, nimmt Reinhold Würth mit Gelassenheit. Das Fest zum 85. Geburtstag und dem 75. Firmenjubiläum will er nachholen, "wenn allen wieder zum Feiern zumute ist", wie er sagt. Und dann wird er vielleicht auch die nächsten Bauprojekte ankündigen, wenn die Zukunft nach der Corona-Krise begonnen hat.

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