Stimme+
Künzelsau
Lesezeichen setzen Merken

Carmen-Würth-Forum eröffnet

   | 
Lesezeit  5 Min
Erfolgreich kopiert!

Mit einem großen Festakt wurde am Dienstag das Carmen-Würth-Forum in Künzelsau-Gaisbach eingeweiht. Festredner waren unter anderem der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann und der britische Stararchitekt David Chipperfield.

Von unserer Redaktion

Es war eine Gratulationskur, die Carmen Würth an ihrem 80. Geburtstag hinter sich bringen musste. 1.400 geladene Gäste kamen in das Neue Forum, das ihren Namen trägt. Eine Rose wurde neu nach Carmen Würth benannt, die riesige fünfstöckige Torte musste angeschnitten werden und der Chor des Hotel Anne-Sophie sang ein Ständchen, bei dem Carmen Würth kräftig mitsang.

Mit einem großen Festakt wurde am Dienstag das Carmen-Würth-Forum in Künzelsau-Gaisbach eröffnet. Das 58,5 Millionen Euro teure Kultur- und Kongresszentrum, das der britische Stararchitekt David Chipperfield entworfen hat, besticht durch seine klassizistische Eleganz, klare Formen und die Fassaden aus Glas und Beton.

 


 

 

„Der weltliche Ehrgeiz ist tief in diesem bezaubernden Landstrich Baden-Württembergs verwurzelt, und diese bescheidene Akropolis ist ein Ausdruck des Idealismus und der gesellschaftlichen Verantwortung und eine Geste an die Menschen, die hier arbeiten“, so David Chipperfield in seiner Rede anlässlich der Eröffnung.

Für den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann ist das neue Forum vor allem „eine Plattform für international renommierte Künstlerinnen und Künstler, für Begegnung, Austausch und Geselligkeit“. „Meine Glückwünsche an Carmen Würth  verknüpfe ich mit einem großen Dankeschön für all das, was die Familie Würth in ihrem Leben für andere Menschen und das Gemeinweisen leistet und geleistet hat“, betonte der Ministerpräsident weiter. Carmen Würth, Ehefrau des Unternehmers Reinhold Würth, engagiert sich seit Jahren für die gesellschaftliche Integration geistig behinderter Menschen.

Dafür wurde sie mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen geehrt. Sie ist unter anderem Ehrenbürgerin der Stadt Künzelsau und der Technischen Universität München, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes und des Verdienstordens des Landes Baden-Württemberg sowie Schirmherrin sozialer Initiativen.

Reinhold-Würth-Saal beeindruckt durch seine Raumakustik

Herz- und Schmuckstück des Kulturzentrums ist der Reinhold-Würth-Saal, der in das Gelände eingelassen ist. Der Saal bietet rund 600 Besuchern höchsten Klanggenuss durch die Anordnung und Auswahl der Oberflächen der Decken- und Wandpaneele.  Der Große Saal beeindruckt durch seine variable Raumakustik und Vielseitigkeit. Die Halle ist für bis zu 2500 Besucher ausgelegt und eignet sich gleichermaßen für Kongresse, Konzerte, Messen, Ausstellungen oder Firmenveranstaltungen.  

Ein Skulpturengarten mit Arbeiten international renommierter Bildhauer wie Tony Cragg, Niki de Saint Phalle, Antony Caro, Jaume Plensa oder Georg Baselitz umgibt das Carmen Würth Forum.

Anlässlich der feierlichen Eröffnung spielte das Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks unter der Leitung von Manfred Honeck und das Mozarteumorchester Salzburg.

Zitate Winfried Kretschmann

"Baden-Württemberg ist ein starkes und lebenswertes Land. Es hat innovative Unternehmen und schöne Landschaften. Und es ist ein Kulturland, in dem Kunst und Kultur gefördert werden. All dies verbindet sich bei Würth wie ein magisches Dreieck. Das alles passiert hier im ländlichen Raum, wo sich eben nicht Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Diese Räume attraktiv und lebenswert zu halten, ist auch ein Verdienst von Unternehmerfamilien wie Ihre."

"Dieses Forum hat eine ganz hervorragende Bedeutung für die Attraktivität des Standorts Hohenlohe. Es ist ein Geschenk an die ganze Region und ein Bekenntnis zu diesem schönen und wichtigen Standort."

An Carmen Würth: "Ein großes Dankeschön für all das, was Sie für andere Menschen und die Gemeinschaft geleistet haben. Ihre Herzensangelegenheit ist es, Schwächeren in der Gesellschaft zu helfen. Sie reden nicht lange, sondern handeln und packen an. Sie fördern den Abbau von Barrieren in den Köpfen der Menschen. Sie sind eine Optimistin und Mutmacherin und ein Vorbild für andere."

 

 

Zitate Reinhold Würth

"Man könnte fragen: Ist das nicht Wahnsinn und hirnverbrannt, so ein Forum hier in die Pampa zu bauen, was soll der Quatsch? Im Land Baden-Württemberg ist das anders wie bei unseren Freunden aus Bayern. In Bayern könnten sie sich nie einen grünen Ministerpräsidenten vorstellen, und sie haben den Nachteil, dass so, wie alles in Frankreich auf Paris konzentriert ist, sich dort alles in München konzentriert. Wir hier sind gute Liberalisten und denken mehr dezentral. Und die Landesregierung fördert diese Dezentralität."

"Vielleicht ist es für den Ministerpräsidenten befremdlich, dass bei der Eröffnung das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks spielt. Aber es wird in Fachkreisen zu den zehn besten Symphonieorchestern in der ganzen Welt gezählt. Es mussten sogar einige Musiker ihre Sommerferien unterbrechen, um hier mitzuspielen. Es ist ein echter Ohrenschmaus." 

"Die Akustik finde ich selbst hier, im großen Saal, akzeptabel. Wir haben sehr viel in die Akustik investiert. Auch dazu haben wir die Bayern gebraucht." 

"Die Handwerker haben Grandioses geleistet. Schön, dass wir den Termin der Einweihung einhalten konnten." 

 

Die wichtigsten Fragen zum Neubau 

Zeitlose Eleganz: Das neue Carmen-Würth-Forum setzt mit seinen Glas- und Betonfassaden und dem Skulpturengarten Akzente. Foto: Privat
Zeitlose Eleganz: Das neue Carmen-Würth-Forum setzt mit seinen Glas- und Betonfassaden und dem Skulpturengarten Akzente. Foto: Privat


Warum baut der Unternehmer Reinhold Würth ein Kongreß- und Kulturzentrum?

Die Pläne für das Kongress- und Kulturzentrum liegen seit 2002 in der Schublade von Reinhold Würth. Der Unternehmer plante zunächst den Bau der Halle mit einem angegliederten Museum. Die Veranstaltungshalle war für Kongresse, Messen und Sportveranstaltungen geplant. Im Museum sollten Werke aus der Kunstsammlung Würth dauerhaft ausgestellt werden. Den Architektenwettbewerb im Jahr 2006 hatte David Chipperfield gewonnen. Doch die Pläne für das Großprojekt wurden immer wieder verworfen, zuletzt wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2007 bis 2010. An seinem 80. Geburtstag am 21. April 2015 verkündete Reinhold Würth dann den Bau seines Lieblingsprojekts, allerdings zunächst ohne Museum. Gleichzeitig legte er das Einweihungsdatum fest: Den 18. Juli 2017, der 80. Geburtstag seiner Frau Carmen, die gleichzeitig Namensgeberin dieses Forums ist.

 

Was sind die architektonischen Besonderheiten des Kongress- und Kulturzentrums?

Der englische Stararchitekt David Chipperfield hat seinen Entwurf aus dem Jahr 2006 neu überarbeitet und ein zeitlos elegantes, klassizistisches Gebäude mit großen Glasfassaden erstellt, das sich harmonisch in die Landschaft fügt. Neben der großen Veranstaltungshalle, die 2500 Besucher fasst, gibt es einen in die Erde eingelassenen holzgetäfelten Kammermusiksaal für 600 Besucher, der eine einzigartige Akustik bietet. Eine Galerie führt ein Mal um die kompletten Halle herum und bietet einzigartige Blicke ins weite Hohenloher Land. Das Freiluftgelände, das für die Open-Air-Veranstaltungen genutzt wird, bietet 10 000 Besuchern Platz. Abgerundet wird der Neubau durch den Skulpturengarten mit Werken von Georg Baselitz, Anthony Caro und Niki de Saint Phalle.

 

Wie läuft die Eröffnungswoche auf dem Grünen Hügel ab?

Der Festakt zur Eröffnung des Carmen-Würth-Forum wurde am Dienstagnachmittag gefeiert. Am Mittwoch findet auf dem Freiluft-Gelände vor dem Forum ein Mitarbeiterfest mit der Würth-Band und Gonzo ‘N‘ Friends statt. Am Freitag beginnt dann das Würth-Open-Air mit Stardirigent Kent Nagano und den neu gegründeten Würth Philharmonikern und dem Pianisten Lars Vogt am Klavier. Am Samstag tritt Cro als Stargast auf, am Sonntag wird Sting auf der riesigen Bühne am Open-Air-Gelände spielen. 

 

Wie wird das Carmen-Würth-Forum künftig genutzt?

Mit der Gründung des Würth-Symphonieorchesters hat Reinhold Würth ein Zeichen für das neue Carmen-Würth-Forum gesetzt. Das Orchester wird künftig seine Heimat in der neuen Kongress- und Veranstaltungshalle haben. Konzertmeister Catalin Eugen Desaga hat sich mit dem Ensemble zum Ziel gesetzt, Spitzenqualität zu bieten und sich einen Platz unter den Klassikorchestern im Land zu sichern. Daneben sind die verschiedenen Räume im Forum vielfältig nutzbar. Geplant sind Messen, Firmenfeiern, Betriebsversammlungen, Konzerte, Open-Air-Veranstaltungen, Kongresse und Sportveranstaltungen. An einen regelmäßigen Ligabetrieb ist allerdings nicht gedacht. Außerdem kann das Carmen-Würth-Forum auch von Städten und Gemeinden, Firmen und Vereinen für Konzerte und Veranstaltungen gebucht werden.

 


 

Carmen-Würth-Forum im 360-Grad-Panorama

Einen Monat vor der Eröffnung gewährte das Unternehmen Würth Medienvertretern erste Einblicke in das neue Carmen-Würth-Forum in Künzelsau-Gaisbach. Kernstücke sind die große Veranstaltungshalle mit 2500 Plätzen und der Kammerkonzertsaal für 580 Besucher. Auf dem Freigelände, wo am Wochenende das Würth-Open-Air stattfindet, haben 10.000 Besucher Platz. 

 

Post from RICOH THETA. - Spherical Image - RICOH THETA

 

 

Post from RICOH THETA. - Spherical Image - RICOH THETA

 

 

 

360 Grad-Video

Die 404. Folge wurde im neugebauten Carmen-Würth-Forum kurz vor der Einweihung gedreht. Erstmals sieht man die beeindruckenden Dimensionen der 60 Millionen Euro teuren Kongress- und Veranstaltungshalle, die 2500 Zuschauern Platz bietet und deren Kammerkonzertsaal absolutes Weltniveau hat. Exklusiv im Film zu sehen: Eine neue Marmor-Skulptur für Reinhold und Carmen Würth.

 

 

 

Daten und Fakten

Das Carmen-Würth-Forum entstand direkt an der B19 auf einer 170.000 Quadratmeter großen Fläche gegenüber der Firmenzentrale der Würth-Gruppe in Künzelsau-Gaisbach. Der erste Spatenstich wurde am 2. Dezember 2015 gesetzt, die Baukosten betragen 58,5 Millionen Euro. Die Fassaden sind aus Glas und lackiertem Metall, die Stützwände aus gestocktem Beton mit Muschelkalk aus Kupferzell. Insgesamt verfügt das Kultur-und Kongresszentrum über 160 Räumen mit 200 Türen. Der untere Hallenbereich ist in die Erde eingelassen, die verglaste Galerieebene stellt den höchsten Punkt des Gebäudes dar. Alle Räume sind mit hochwertiger Bühnen- und Medientechnik ausgestattet. 

 

 

 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben