Seen im Hohenlohekreis: Wo gebadet werden kann und wie die Wasserqualität ist
Im Landkreis Hohenlohe gibt es sehr kleine bis große Badeseen. Die meisten haben eine "ausgezeichnete" Qualität - aber nur zwei Werte werden vom Landesgesundheitsamt überprüft.

Wenn nicht gerade Blitze über den Himmel fahren und der Donner grollt, hilft nach einem Tag praller Sonne oftmals nur der Sprung ins Wasser. 13 Badeseen im Hohenlohekreis bieten die Möglichkeit zur Abkühlung in der Natur.
Wer es gerne weitläufig mag, kann zum mehr als fünf Hektar großen Neumühlsee fahren, der allerdings nur zum Teil fürs Baden geöffnet ist, oder zum Hollenbacher See in Mulfingen, dem Buchhorner See in Pfedelbach, dem Mulfinger Stausee oder den Tiroler Seen in Forchtenberg - allesamt jeweils größer als ein Hektar.
Acht sind kleiner, bis hin zum mit Abstand kleinsten, dem Diebacher See mit familiären 500 Quadratmetern - der hat dafür aber einen gepflasterten Boden. Auch in ihrer Ausstattung unterscheiden sie sich, wie die Grafik zeigt. Am Neumühlsee wachen Bademeister. "Bei gutem Wetter an den Wochenenden", in Absprache mit der DLRG, wie Waldenburgs Bürgermeister Bernd Herzog sagt.
Zwei Parameter weisen auf Verunreinigunen bis hin zur Gesundheitsgefahr hin
Das Gesundheitsamt untersucht die 13 Badestellen im Sommer monatlich auf die Bakterien E. Coli und Enterokokken. Diese seien sogenannte Indikatorkeime, "die auf mögliche Verunreinigungen hinweisen können", die aus tierischen oder menschlichen Ausscheidungen stammen, erklärt eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in Baden-Württemberg. So schätze man ein, ob Gesundheitsgefahr besteht. Ist das der Fall, werde eine Badestelle gesperrt, bis die Werte wieder in Ordnung sind. Das Landesgesundheitsamt beurteilt den Zustand der Seen anhand der Ergebnisse der vier Vorjahre.
Die Seen im Hohenlohekreis mussten in den vergangenen Jahren nicht wegen mangelhafter Wasserqualität gesperrt werden. Den meisten wird eine "ausgezeichnete Qualität" bescheinigt. Auf der Badegewässerkarte des Landesgesundheitsamts bekommen zehn Seen im Kreis deswegen einen blauen Marker. Einer ist allerdings schwarz: der Laibacher See. Für Reparaturen war er im vergangenen Jahr leer und wurde deshalb nicht klassifiziert.
Hermuthäuser See "reguliert sich selbst"

Gelbe Marker für "Ausreichende Qualität" haben der Hermuthäuser See und der Mulfinger Stausee, der 2022 leer war. Bei beiden gab es in den vergangenen Jahren vereinzelt erhöhte Messwerte. "Die Bewertungen spiegeln die Anfälligkeit einer Badestelle für mögliche fäkale Einträge wider", heißt es vom Ministerium. Der Hermuthäuser See zum Beispiel sei stark von der Umgebung beeinflusst, erklärt ein Sprecher des Landratsamts: "Bei starken Regenfällen kann es durch Einträge aus der Umgebung zu erhöhten Werten kommen." Bisher seien keine Eingriffe zur Verbesserung notwendig geworden: "Der See reguliert sich selbst."
Anders ist das beim Neumühlsee, der vor einigen Jahren Probleme hatte. Das Landesgesundheitsamt warnt dort, wie auch beim Hollenbacher See, vor der möglichen Entwicklung von potenziell giftigen Blaualgen - die seien an einer grünlichen Trübung und Schlieren auf der Oberfläche erkennbar. Im Neumühlsee versuchen Stadt und Angelsportverein die Wasserqualität mit einem Paket aus etwa 30 Maßnahmen zu verbessern, so Bürgermeister Herzog. Es gebe keinen permanenten Wasserdurchfluss, deswegen sei die größte Gefahr eine zu geringe Durchmischung, beispielsweise bei Trockenheit.
Bisher noch keine Probleme mit Wasservögeln
Rot markiert, für mangelhafte Qualität, sind auf der Karte Baden-Württembergs nur zwei Seen, im Süden des Landes. Das liege vor allem an einer wachsenden Population an Wasservögeln, so das Ministerium. Das müsse man im Kreis nicht befürchten, heißt es aus dem Landratsamt: Hier "ergaben sich diesbezüglich bisher keine Probleme".