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Badefreunde in Öhringen sind noch zögerlich

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H2Ö startet als erstes Freibad in die Saison. Im Drei-Schicht-Betrieb darf gebadet werden, unterbrochen von den obligatorischen Säuberungsphasen.

Von unserer Redakteurin Stefanie Jani
Einige Badegäste sehen die Corona-Regeln auch positiv. Überfüllte Becken und Liegewiesen wird es dank der Corona-Beschränkungen nicht geben.
Foto:Jani
Einige Badegäste sehen die Corona-Regeln auch positiv. Überfüllte Becken und Liegewiesen wird es dank der Corona-Beschränkungen nicht geben. Foto:Jani  Foto: Jani, Stefanie

Freitags, samstags und sonntags ist Gisela Kharracian im Schwimmbad, Regen oder nicht. Klar, dass sie eine von fünf Gästen ist, die um Punkt acht vor den Toren des H2Ö stehen. Einen Tag später als geplant öffnet das Öhringer Bad am Samstag endlich seine Tore. Um kurz vor neun zieht Kharracian dann ihre Bahnen. Ein paar weniger als gewohnt, der Pause geschuldet.

Die Frühschwimmer sind wie immer die ersten am Becken

Die neuen Regeln findet sie umsetzbar. "Ich habe allerdings gehofft, dass ich ein paar Bekannte treffe", meint sie bedauernd. Im Schwimmerbecken ziehen ganze sechs Sportler ihre Bahnen. Drei Männer unterhalten sich am Beckenrand. Die "Frühschwimmer" kennen sich und sind seit einigen Jahren eine Gemeinschaft – wenn nun auch am ersten Tag eine kleinere als gewohnt. "Normal sind es um diese Zeit zwischen 20 und 30 Besuchern, die morgens gleich schwimmen", weiß Andreas Insam, der sich bei der Stadt um die Bäder kümmert. "Gut, heute ist das Wetter unbeständig und die älteren Schwimmer gehören zur Risikogruppe."

Er zuckt mit den Schultern. Zudem kann ja nur online gebucht werden. "Es geht kaum anders", erklärt Betriebsleiter Christian Hanselmann. "Wir müssen von jedem Gast die Daten aufnehmen. Würde man das beim Bezahlen machen, hätten wir wieder lange Warteschlangen, die keiner will." Rund 64 Online-Anmeldungen waren es vor acht Uhr. Gebadet wird in drei Etappen, da zwischendurch alles gereinigt wird.

Gezeitenwechsel nach dreimonatiger Corona-Wartepause

"Wer dieses Jahr baden kommt, konzentriert sich aufs Schwimmen", so Insam. Volleyballfeld, Sammelumkleiden und Innenraum-Duschen müssen derzeit noch zu bleiben. Dafür gibt es viel Platz in den Becken. Michael Schütz und Tochter Mia (8) toben als einige der jüngeren Gäste ausgelassen im Wasser. "Wir sind in der D

LRG und einfach froh: Das Trockentraining war schon hart", sagt der Neuensteiner.

Gerhard Frank zieht seit 30 Jahren seine Bahnen. Klar, dass auch er um Punkt acht zur Stelle war. "Auf den Tag genau drei Monate Schwimmpause" hatte er. Der Öhringer sieht auch die positiven Seiten des Badens in Version 2.0: "Ich finde es gut, dass sich die Leute nicht so drängeln."

189 Gäste statt 4000

Aufgrund der Größe können pro Badezeit maximal 250 Menschen gleichzeitig ins Bad. "Das sind 750 am Tag, bei gutem Sommerwetter wären es sonst bis zu 4000", rechnet Öhringens Bäder-Chef Andreas Insam vor. Am ersten Tag zählte das Bad am Ende dann nur 189 Gäste.

Die Frühschwimmer aber sind jedenfalls froh, wieder schwimmen zu können. "Ich geh mal rutschen", sagt Gerhard Singer, der ebenfalls dem ersten Badetag entgegengefiebert hat. Obwohl er schon zugibt: "Ob ich jeden Tag wie sonst gehe, weiß ich nicht. Ich finde es schade, dass es keine Saisonkarten gibt."

Betriebsleiter Hanselmann hat Verständnis, betont aber, man habe es leider nicht anders regeln können. Auch der Preis für ein Einzelticket ist gleichgeblieben.

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