Spatenstich für den neuen Stadteingang in Künzelsau – Was auf dem Areal geplant ist
Der "Neue Stadteingang" wird in den kommenden Jahrzehnten das Gesicht der Kreisstadt radikal verändern. Mit einem Spatenstich wurden am Donnerstag die Bauarbeiten in Künzelsau eingeleitet.

Dieser Tag wird in die Geschichte der Stadt eingehen": So die großen Worte von Bürgermeister Stefan Neumann am Donnerstag zum Spatenstich für den neuen Stadteingang in Künzelsau. Mit dabei: Ministerin Nicole Razavi, die im Land verantwortlich für Wohnen und Landesentwicklung ist. Und, wie einst vom Bürgermeister versprochen, darf die 58-Jährige nicht nur den symbolischen Spaten schwingen, sondern auch − nicht nur symbolisch − das erste Loch höchstpersönlich mit dem Bagger ausheben.
Eigentlich beginnt der Bau mit etwas eher Unspektakulärem: einer Altlastensanierung. Diese muss erledigt werden, bevor an der Stelle des ehemaligen Schotterparkplatzes zwischen Landratsamt und Bergstation ein neues Parkhaus entstehen kann. "Es soll mehr als nur ein Parkhaus sein", erklärt Bürgermeister Neumann, "es ist eine Mobilitätsdrehscheibe". Doch das Parkhaus ist lange nicht alles. Denn die Umgestaltung des Stadteingangs geht auch einher mit einer "neuen zentralen Achse, mit der wir wertvolle, öffentliche und belebte Räume schaffen", so Neumann. Am Ende soll ein Boulevard entstehen, der die Innenstadt mit dem Areal verbindet.
Neues Kreishaus wird auf dem Künzelsauer Areal seinen Platz finden
Auch das neue Kreishaus wird in dem Areal seinen Platz finden. "Wie viel Platz braucht der Landkreis für seine Mitarbeiter?", fragt Stefan Neumann deshalb auch in die Runde. "Klar ist, mehr als bisher." Für den Hohenlohekreis sei der Bau von großer Bedeutung, erklärt Landrat Matthias Neth. Es werde die "Verwaltung der Zukunft" entstehen. "Hier können in einem modernen Landratsamt Synergien geschaffen werden", sagt er weiter. "Das ist ein Projekt für die Mitarbeitenden und die Bevölkerung. Im neuen Gebäude können alle Belange abgebildet werden, damit sind wir nahe an den Bürgern dran", erklärt Neth. "Wenn ich mich dann ab dem 2. Mai als normaler Bürger darüber aufrege, dass ich zu lange auf einen Termin warten muss", scherzt er mit Blick auf seine baldige Verabschiedung als Landrat, "werde ich mich über das neue Haus freuen".
Künzelsau investiert rund 26 Millionen Euro in die Neugestaltung

"Der Hebel lag allerdings beim Ministerium", sagt Neth mit Blick auf Ministerin Nicole Razavi. "Ohne Förderung hätten wir den Mut nicht gehabt." 70 Millionen Euro verschlingt alleine das erste Verwaltungsgebäude des Hohenlohekreises. Die Stadt investiert nach aktuellem Stand rund 26 Millionen Euro in die Neugestaltung des Areals. Und so erwähnt Ministerin Razavi auch den Scheck über 1,4 Millionen Euro, den sie bereits an Bürgermeister Neumann überreicht hat − eine weitere Förderung werde momentan beraten, verrät sie.
Der neue Stadteingang kann dank der Städtebauförderung verwirklicht werden, "das stärkste Förderpferd im Stall", wie Razavi es nennt, und "der Hebel für Wandel vor Ort", der auch für neue, dringend nötige Investitionen im Anschluss sorgen würde. "Aber alleine nutzt das ganze Geld nichts, wir brauchen auch Kommunen und einen Landkreis, die Entschlossenheit und Kreativität zeigen."
Am neuen Stadteingang sollen 130 Wohnungen gebaut werden
Vor allem zeigt sich Razavi erfreut, dass auch 130 Wohnungen entstehen werden. "Das alleine wäre für mich ein Grund zu feiern, denn die Lage auf dem Wohnungsmarkt ist derzeit wirklich nicht erfreulich", betont die zuständige Ministerin. Doch auch die Verschönerung des Stadteingangs sei enorm wichtig, betont Razavi. Es sei "das Tor zur Stadt, und ein Tor ist das, was nach Hause einlädt", erklärt sie und ist sich sicher: "Es wird der ,Place to be" für Besucher und Bewohner."
Und dann steigt Razavi nach dem obligatorischen Spatenstich kurzerhand in den Bagger und schaufelt gekonnt das erste Loch.

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