Andy Kümmerle bleibt Bürgermeister von Dörzbach
Es konnte nur einen geben: Ohne Gegenkandidaten gewinnt Andy Kümmerle die Dörzbacher Bürgermeisterwahl mit 88 Prozent der Stimmen.

Die Überraschung hält sich am Sonntagabend in Grenzen: Andy Kümmerle bleibt Bürgermeister von Dörzbach. Mit rund 88 Prozent und 728 Stimmen haben die Wähler den 41-Jährigen in seinem Amt bestätigt. Einen Gegenkandidaten gab es nicht. Trotzdem war es für Kümmerle kein Selbstläufer: "Ich war nervös, deshalb war ich heute Morgen um halb acht erst mal joggen", sagt er am Abend nach der Verkündung des Ergebnisses im Foyer des Rathauses.
"Gewählt ist man erst, wenn das Ergebnis steht." Mit der Wahlbeteiligung von 43,87 Prozent ist Kümmerle zufrieden: "Ich hatte mir um die 30 Prozent als Minimum gewünscht. Die rund 44 Prozent sind gut, mehr kann man bei dem Wetter und nur einem Kandidaten nicht erwarten."
Erschwerter Wahlkampf
Die Omikron-Welle habe auch den Wahlkampf erschwert: Unter anderem über eine Wahlkampf-Homepage und Social-Media-Kanäle hat Andy Kümmerle versucht, die Bürger zur Urne zu bekommen. Statt einer öffentlichen Kandidatenvorstellung mit Wahlkampfrede gab es eine Videobotschaft. "Live aufgezeichnet, mit allen Versprechern", betont Andy Kümmerle. Zudem hat er in der zurückliegenden Woche in allen vier Ortsteilen der Gemeinde im Freien zum Gespräch eingeladen. "Das ist - trotz des durchgehend schlechten Wetters - gut angenommen worden", sagt der neue und alte Rathauschef.

Er habe versucht, den Bürgern bewusst zu machen, dass eine hohe Wahlbeteiligung - trotz nur eines Kandidatens - ein wichtiges demokratisches Zeichen und auch Maßstab für seine Arbeit darstelle. Daran erkenne man auch, dass den "Bürgern nicht egal ist, was in den nächsten acht Jahren in Dörzbach passiert, dass ihnen die Gemeinde etwas wert ist".
Viele Gratulanten
Gestern herrscht jedenfalls trotz Sturm und Regen gute Stimmung unter den Anwesenden, zu denen zahlreiche Bürgermeisterkollegen, Gemeinderatsmitglieder und Landrat Matthias Neth zählen. Und auch Andy Kümmerles Vorgänger Willi Schmitt ist gekommen und schaut sich das Ganze erstmals "ganz entspannt" von der Seitenlinie an, wie er sagt. Vor acht Jahren war er ja zumindest in der Vorbereitung noch mit von der Partie.
Gut vorbereitet sind auch die zahlreichen Gratulanten des Abends, die Kümmerle mit diversen bedeutungsschwangeren Geschenken bedenken. So erhält er von seinem Rathausteam ein rotes Sporttrikot mit einer Eins darauf - wie könnte es als Chef auch anders sein. Gemeinderat Gerhard Kohlmann hat dem Bürgermeister Wollsocken in den Gemeindefarben mitgebracht, damit er bei unangenehmen Terminen - zum Beispiel mit dem Landrat - keine kalten Füße bekommt.

Und Gemeinderat Jürgen Leiser überreicht gleich noch Bauhelm, Spaten und Arbeitshandschuhe. Damit ist auch die Marschrichtung für die nächsten Jahre klar: Weiter an der Zukunft Dörzbachs bauen. Das muss man Andy Kümmerle aber nicht zweimal sagen, und so verweist er in seiner Dankesrede gleich auf die nächsten Großprojekte, die er in seiner zweiten Amtszeit in Angriff nehmen will, darunter eine neue Veranstaltungshalle. Dass das nur mit vielen Zuschüssen möglich ist, diesen Wink mit dem Zaunpfahl hört Landrat Neth an diesem Wahlabend mehr als einmal.
Zahlen
Von den 1999 Wahlberechtigten haben am Sonntag 877 Dörzbacher ihre Stimme abgegeben. 322 davon per Briefwahl. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 43,87 Prozent. 46 Stimmen waren ungültig, 103 Stimmen entfielen auf andere Personen (12,37 Prozent).
Insgesamt 87,61 Prozent der gültigen Stimmen verbucht der alte und neue Bürgermeister Andy Kümmerle für sich, das sind 728 in absoluten Zahlen. Davon kamen 187 aus Dörzbach, 163 aus Hohebach, 64 aus Laibach und 52 aus Meßbach. 262 Stimmen erhielt Kümmerle von Briefwählern.


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