In Kupferzell auf Fußgänger zugerast: Fahrer soll Opfer nicht gekannt haben
Ein 20-Jähriger ist bei Kupferzell mit seinem Auto auf Spaziergänger zugerast. Die Polizei geht aktuell nicht davon aus, dass sich der Amokfahrer und seine Opfer kannten. Was bislang über den Mann bekannt ist.

Ein 20 Jahre alter Mann sitzt in Untersuchungshaft, weil er am Samstagnachmittag in unmittelbarer Nähe zum Gewerbepark Hohenlohe bei Kupferzell eine Frau und deren Hund mit seinem Auto absichtlich angefahren haben soll. Die 29-Jährige wurde in ein Maisfeld geschleudert und erlitt lebensgefährliche Verletzungen, der Hund – ein Welpe – starb an der Unfallstelle.
Der 35-jährige Begleiter der Frau konnte sich mit einem Sprung zur Seite retten. Die Polizei geht aktuell nicht davon aus, dass sich der mutmaßliche Täter und seine Opfer kannten.
Amokfahrt in Kupferzell: Tatverdächtiger soll gewirkt haben, als stehe er unter Drogen
Doch was trieb den Mann an? Die Polizei gibt dazu mit Verweis auf laufende Ermittlungen noch keine Auskunft. Der Mann flüchtete von der Unfallstelle, wurde wenige Hundert Meter entfernt von Kunden der Bäckereifiliale Härdtner gesehen. Er soll verwirrt gewirkt haben und als stünde er unter Drogen, berichten Mitarbeiterinnen der Bäckerei am Dienstag.
Kunden hätten ihn zur Bäckerei geführt. Er habe nach Verbandzeug gefragt, sagt eine Mitarbeiterin, dann habe er sich an einen Tisch gesetzt. Am Knie habe er eine tiefe Schnittwunde gehabt und stark geblutet, berichtet ein Kunde, der am Samstag vor Ort war und den 20-Jährigen beruhigte. Wenig später traf ein Rettungswagen ein.
Auto prallt nach Zusammenstoß in Kupferzell gegen Baum
Polizei und Staatsanwaltschaft schildern den Ablauf der Tat, die sich gegen 15.30 Uhr ereignet hat, folgendermaßen: Das Paar machte mit seinem VW auf einer kleinen Verbindungsstraße beim Gewerbepark Hohenlohe eine Pause von einer Autofahrt. Die Straße verbindet den Kupferzeller Weiler Belzhag mit dem Gewerbepark, sie verläuft etwas entfernt parallel zur B19. Das Paar wollte mit seinem Welpen Gassi gehen.
Nachdem die beiden Tatopfer ihr Auto verlassen hatten, fuhr der 20-Jährige in seinem Seat die Straße entlang. Er soll zunächst auf das geparkte Auto zugefahren sein, dann sein Fahrzeug stark beschleunigt und in der Folge über den Grünstreifen gezielt auf die beiden Menschen und deren Hund zugesteuert haben. Nachdem der Tatverdächtige mit seinem Auto die Frau und den Welpen erfasst hatte, stieß er mit einem Baum zusammen. Fahrzeugsplitter liegen verstreut. Der Stamm ist stark beschädigt.
Tatverdächtiger soll nach dem Zusammenstoß auf den Mann losgegangen sein
Der Tatverdächtige soll nach dem Unfall aus dem Auto gestiegen sein und auf den Begleiter der Frau losgegangen sein. Er habe ihm mehrere Faustschläge ins Gesicht verpasst, heißt es im Polizeibericht weiter. Der 35-Jährige sei zu Boden gegangen.
Anschließend flüchtete der Tatverdächtige zu Fuß, vorbei am Zentralen Außenlager von Würth, in Richtung Bäckerei. Ein Kunde schildert: Er sei davon ausgegangen, der Mann sei Opfer einer Unfallflucht geworden. Der 20-Jährige soll behauptet haben, er sei mit seiner Freundin mit dem Fahrrad unterwegs gewesen und von einem Auto angefahren worden. Seine Freundin liege noch verletzt am Unfallort. Gegen den Tatverdächtigen ermittelt nun die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des versuchten Totschlags. Der Mann wurde in ein Justizvollzugskrankenhaus eingeliefert.
Kripo Künzelsau bittet um Hinweise
Die Kripo Künzelsau sucht Zeugen, die Hinweise zur Tat geben können - insbesondere Menschen, die ihn auf dem Weg zur Bäckerei oder darin angetroffen haben oder ihn vor der Tat fahrend beobachten konnten. Sie werden gebeten, sich unter Telefon 07940 9400 zu melden.