Ab Donnerstag sind in Hohenlohe Lockerungen drin
Die Inzidenz im Hohenlohekreis sinkt weiter und liegt jetzt bei 124,3. Schulen könnten frühestens ab 20. Mai in den Wechselunterricht gehen und Einzelhändler Termin-Shopping anbieten, wenn die Werte auch in den nächsten Tagen unter den relevanten Grenzwerten von 165 und 150 bleiben.
Im Hohenlohekreis wurden am Freitag 15 Neuinfektionen gemeldet, die Inzidenz ist von 139,4 auf 124,3 gesunken. Hält dieser Trend an, können frühestens am Donnerstag, 20. Mai, die Schulen vom Fernunterricht in den Wechselunterricht gehen und Einzelhändler statt "Bestellen und Abholen" wieder Termin-Shopping in ihren Läden anbieten. Die Lockerungen wären möglich, da die Grenzwerte von 165 und 150 stabil unterschritten sind.
Rektor der Kupferzeller Schule würde kurz vor den Ferien noch aufmachen
Markus Autenrieth, Rektor der Johann-Friedrich-Mayer-Schule in Kupferzell, rechnet damit, dass es so kommt: "Wir würden am Donnerstag wieder aufmachen, wollen uns aber noch mit den umliegenden Schulen im Raum Künzelsau absprechen." Bevor alle Schulen schließen mussten und nur noch Homeschooling möglich war, wurden die Klassen in zwei Gruppen geteilt, um sie im Wechsel jeweils eine Woche zu Hause und eine Woche in der Schule zu unterrichten. "So wollen wir es auch nach den Pfingstferien durchziehen." Sie beginnen am 25. Mai und enden am 4. Juni. "Wir würden beide Gruppen noch vor den Ferien in die Schule holen: Gruppe A am Donnerstag, 20. Mai, und Gruppe B am Freitag, 21. Mai."
Es hat sich viel Frust aufgestaut
Im Mittelpunkt stehe, "dass man sie freundlich wieder willkommen heißt im Klassenunterricht und ihnen erklärt, wie die Tests funktionieren und was sich geändert hat". Es gehe also nicht darum, "Stoff zu vermitteln". Autenrieth möchte damit auch ein Zeichen setzen: "Unser absolutes Ziel ist es, die Kinder wieder in die Schule zu bekommen, weil sich bei ihnen sowie bei den Eltern und Lehrkräften viel Frust aufgestaut hat."
Einzelhändler sehnen Termin-Shopping herbei
Wie ist die Stimmung im Einzelhandel? "Wir schauen nach vorne und freuen uns, wenn wir ab Donnerstag wieder Click and Meet anbieten könnten. Das wäre eine große Steigerung, wenn die Kunden wieder in die Ladengeschäfte dürfen", erklärt Matthias Uebele, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Künzelsau. Aktuell ist nur Click and Collect möglich, daran halten sich alle seit einem Monat.
Extra-Tour mehrerer Künzelsauer Händler ist seit 12. April vorbei
Davor hatten mehrere Künzelsauer Einzelhändler ihre Sortimente um Lebensmittel oder Hygieneartikel erweitert und ein Schlupfloch in der damaligen Corona-Verordnung genutzt, um ihre Läden weiter öffnen zu können. Damit war ab 12. April Schluss. Die Händler mit Mischsortimenten hatten im letzten Moment eingelenkt und waren einer behördlichen Weisung des Landratsamts zuvorgekommen - "gezwungenermaßen, und nicht freiwillig", betont Uebele. "Seitdem läuft alles gesittet ab, die Kunden nehmen das Angebot gerne an, insgesamt ist aber weniger los."
Einzelhändler im Main-Tauber-Kreis können ab Samstag fast normal öffnen
Nur ein paar Kilometer entfernt, im Main-Tauber-Kreis, können alle Einzelhändler ab Samstag wieder fast normal und ohne Terminvereinbarung öffnen, nachdem die Inzidenz an fünf Tagen in Folge unter 50 lag. Es müssen Masken getragen und Hygieneregeln befolgt werden. Außerdem ist nur eine bestimmte Anzahl von Kunden pro Verkaufsfläche erlaubt.
"Es gibt keinen Neid und keine Anfeindungen"
"Manchen Kollegen stößt schon sauer auf, dass die Händler dort öffnen dürfen. Aber es gibt keinen Neid und keine Anfeindungen", so Uebele. "Das gleicht sich ja auch irgendwo aus: Mal profitiert der eine Kreis, mal der andere." Was ihn viel mehr ärgert ist, "dass wir als Einzelhändler abhängig sind von den Gesamtzahlen, und die werden bei uns nach wie vor durch Neuinfektionen in geöffneten Industrie- und Gewerbefirmen negativ beeinflusst: Das schmerzt gewaltig".