6000 Dosen an sechs Tagen im Kreisimpfzentrum Öhringen
Das KIZ in der Hohenlohe-Sporthalle hat die bislang größte Wochenmenge erreicht. Für die Zeit vom 1. bis 4. Juli sind noch Termine für Erstimpfungen frei. Wie geht es von Juli bis Herbst weiter?

Im Kreisimpfzentrum Öhringen (KIZ) sollen in dieser Woche erstmals 6000 Impfdosen an sechs Tagen verimpft werden. Bislang waren vier Tage das Maximum und 4857 Impfungen vom 13. bis 16. Mai die größte Menge pro Woche. Zu Beginn der Impfkampagne im Februar waren es einmal nur 498 Impfdosen pro Woche, zuletzt hatte sich die wöchentliche Menge zwischen 3500 und 4000 Dosen eingependelt.
Es gibt noch freie Termine für diese Woche
Weil immer mehr Impfstoffe angekündigt und geliefert werden, steigt auch die Zahl der möglichen Termine für eine Erstimpfung. Zwar handelt es sich bei den 6000 Impfungen, die von Dienstag bis Sonntag verabreicht werden sollen, größtenteils um Zweittermine. Doch wie Sascha Sprenger, der Sprecher des Landratsamts, gestern gegenüber der Hohenloher Zeitung bekräftigte, "sind für das Kreisimpfzentrum Öhringen derzeit noch Termine buchbar" - zwischen dem 1. und 4. Juli mit verschiedenen Impfstoffen.
"1200 Impfungen pro Tag sind das obere Limit"
Wie geht es im Juli weiter, wenn noch mehr Impfstoffe zur Verfügung stehen könnten? Das Landratsamt bleibt bei seiner Einschätzung zurückhaltend: "Da wir wöchentliche Lieferankündigungen erhalten, können wir auch nur wochenweise planen. Aus diesem Grund können wir keine konkreten Zahlen für Juli nennen. Wir planen mit den Impfstoffen, die uns das Sozialministerium zuweist. Bislang sind das Astrazeneca, Biontech und Johnson&Johnson", so Sprenger. "Grundsätzlich sind etwa 1200 Impfungen pro Tag das obere Limit, mit 8400 Impfungen pro Woche wäre also Volllast erreicht."
Kommunale Impfzentren sollen im Herbst zurückgefahren werden
Wie jetzt bekannt wurde, wollen die Gesundheitsminister der Länder im Herbst den Betrieb der stationären kommunalen Impfzentren zurückfahren. Stattdessen sollen zunehmend mobile Impfteams eingesetzt werden. Die Länder könnten selbst über die künftige Infrastruktur des Impfangebots entscheiden. Bei Bedarf sollen die Impfzentren schnell wieder aktiviert werden können. Das wirft Fragen auf.
Wann müsste der Kreis spätestens wissen, wie es ab Herbst läuft, damit er sich darauf einstellen kann? "Den Kreisen wurde angekündigt, dass das Ministerium am 30. Juni den Stand seiner Planungen darstellt und das Land zum 15. Juli mitteilt, welche Laufzeiten es für die einzelnen Impfzentren vorsieht", so Sprenger. "Wir benötigen so schnell wie möglich Klarheit, um rechtzeitig mit den Vorbereitungen beginnen zu können. Je früher, umso besser und kosteneffizienter können wir planen. An einem Datum lässt sich das nicht festmachen. Vereinfacht gesagt: Je später, desto teurer."
Hohenlohe-Sporthalle in Öhringen nur bis 13. September zu haben
Der Mietvertrag mit der Stadt Öhringen endet am 15. August, laut Oberbürgermeister Thilo Michler spräche grundsätzlich nichts dagegen, ihn bis 13. September zu verlängern. Dann aber müsse die Hohenlohe-Sporthalle wieder dem Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehen. Was macht der Kreis, wenn das KIZ über den September hinaus Bestand haben oder in jedem Fall schnell wieder aktiviert werden sollen? Wenn das Land den Weiterbetrieb des Impfzentrums über den 13. September wünsche, müsse es die nötigen Mittel bereitstellen. "Die Erkundungen einer geeigneten Liegenschaft haben bereits begonnen", sagt Sprenger.
Standby-Modus möglich, aber unwirtschaftlich
Ein KIZ in den Dimensionen der Hohenlohe-Sporthalle im Standby-Modus zu lassen, sei durchaus möglich, wenn eine entsprechende Liegenschaft gefunden werde. "Es ist aber schlichtweg unwirtschaftlich." Da immer mehr niedergelassene Ärzte und Betriebsärzte an der Impfkampagne beteiligt seien, "gehen wir davon aus, dass die Standby-Variante auch etwas kleiner ausfallen könnte, da sie die bestehende Regelversorgung nur verstärken oder unterstützen müsste", so Sprenger.
Zum verstärkten Einsatz mobiler Impfteams könne das Landratsamt noch nichts sagen: "Das ist bislang ein Vorschlag ohne konkrete Rahmenvorgaben oder Leitlinien."
Bilanz
Im Kreisimpfzentrum Öhringen sind bislang rund 65.100 Impfungen verabreicht worden. Bei den Impfstoffen liegt Biontech mit 75 Prozent weiterhin klar vor Astrazeneca mit 23 Prozent und Johnson & Johnson mit zwei Prozent. Derzeit sorgen im KIZ Öhringen rund 100 Mitarbeiter für einen reibungslosen Ablauf. "1200 Impfungen pro Tag: Das ist eine gute Grenze", sagt Mike Weise, der Leiter des Impfzentrums. "Wir hatten auch schon 1400 Termine, das war aber die Ausnahme." Von den 112.765 Kreisbürgern waren am 27. Juni 56.295 erstgeimpft und 37.542 zweitgeimpft. Das entspricht einer Quote von 49,9 und 33,3 Prozent.