15 weitere Automaten: Ab Oktober wird im kompletten Hohenlohekreis Speise-Altfett gesammelt
Fettige Reste werden zu synthetischem Bio-Kraftstoff: Das seit Herbst 2021 in Öhringen und Dörzbach im Rahmen von Modellprojekten getestete System wird ausgeweitet. Jeder Haushalt soll ab Mitte September eine entsprechende Sammelflasche und Informationen bekommen.

Im November vergangenen Jahres hat der Kreistag beschlossen: Als erster Landkreis in Baden-Württemberg führt der Hohenlohekreis zum 1. Oktober des laufenden Jahres eine flächendeckende Sammlung von Altspeiseölen- und fetten aus Privathaushalten ein (wir berichteten).
Der Grundstein dafür - in Form einer Handvoll froschgrüner Sammel-Automaten - ist seit Herbst 2021 mit entsprechenden Pilotprojekten in Öhringen und anschließend dann auch in Dörzbach gelegt worden. Nun wird das System in Kooperation mit der bayrische Firma "Jeder Tropfen zählt" aufs ganze Kreisgebiet ausgeweitet: Im Frühjahr ging besagtes Unternehmen, das im Rahmen der beiden Modellprojekte mittlerweile nach Angaben von Anja Kohr, Pressesprecherin der Kreis-Abfallwirtschaft, rund 15 Tonnen Altfette gesammelt und dann zu synthetischem Bio-Kraftstoff aufbereiten lassen hat, aus der entsprechenden Ausschreibung des Landkreises als Sieger hervor.
Rechtzeitige Infos für jeden Haushalt
"Man mag sich kaum ausmalen, was diese 15 Tonnen für die Abflussrohre und die Kläranlagen der Kommunen bedeutet hätten. Nun wird Bio-Kraftstoff daraus: Einfacher kann Klimaschutz nicht sein", sagt der neue Geschäftsführer der Abfallwirtschaft, Christoph Bobrich.
Durch die Umwandlung der gesammelten Menge zu sogenanntem "Care-Diesel" konnten bislang nach Angaben der bayrischen Firma "fast 48 Tonnen CO2-Äquivalente" eingespart werden. Diese Menge wird noch deutlich anwachsen, wenn demnächst überall im Kreis solche Sammelstellen installiert sind.
Anja Kohr geht davon aus, dass rund 15 neue Automaten aufgestellt werden. Die Verteilung von etwa 40.000 weiteren Sammelflaschen - bislang wurden in Öhringen und Dörzbach über 17 000 Stück bereits in die Automaten gesteckt - ist zwischen Mitte September und Ende Oktober geplant. "Dabei soll jeder Haushalt im Kreis eine Flasche an die Haustür geliefert bekommen", so die Sprecherin.
Ausgenommen sind dabei natürlich Öhringen und Dörzbach, wo das Sammel-System bereits etabliert worden ist. Die Bürger würden rechtzeitig über Funktionsweise und Automaten-Standorte in Kenntnis gesetzt.
Thema verstärkt auf der Agenda
Direkt bei der Präsentation des Modells vor anderthalb Jahren hatten die Verantwortlichen dessen beispielgebenden Charakter sehr stark betont: Der Hohenlohekreis - so hieß es seinerzeit durchaus selbstbewusst - könne damit Vorreiter fürs ganze Land werden.
Was ist daraus geworden? Anja Kohr betont diesbezüglich: "Landkreise in Baden-Württemberg beschäftigen sich verstärkt mit der Thematik. Auch zahlreiche Kommunen haben mit unserem Projektpartner Kontakt aufgenommen."



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