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Sorge um zurückgebliebenen Storch in Kupferzell – Bürger fordert Böllerschutz

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Ein Storch ist in Kupferzell geblieben, obwohl sein Schwarm im Herbst in den Süden zog. Vor allem die Silvesternacht bereitet einem Anwohner Sorgen. Nun äußern sich Gemeinde und Naturschutzbund zu dem Fall.


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In Kupferzell im Hohenlohekreis sorgt ein einzelner Storch derzeit für Diskussionen. Während sich im vergangenen Herbst rund 60 Störche auf einem Acker bei Kupferzell versammelten und gemeinsam in den Süden zogen, blieb ein Tier zurück. Warum der Storch nicht mitgeflogen ist, weiß niemand genau.

Für einen Kupferzeller Bürger ist das Anlass zur Sorge – vor allem mit Blick auf die Silvesternacht.

Storch überwintert in Kupferzell – Bürger wünscht sich Böller-Verbot 

Wolfgang Grigo hat sich an die Gemeinde gewandt. Der Storch hat sein Nest auf dem Fabrikschlot gegenüber der Arealtankstelle in Kupferzell. Seit Jahren besetzten Störche diesen Horst immer wieder, sagt Grigo. Im vergangenen Jahr hatten sie dort drei Junge, diese verendeten jedoch. Für ihn sind die Tiere ein Wahrzeichen des Ortes – über sie sei in Kupferzell auch schon mehrfach berichtet worden, auch in sozialen Netzwerken wie Facebook sei der aktuelle Fall Thema gewesen.

Das Nest in Kupferzell: Hier hält sich auch der aktuell überwinternde Storch auf. Während sein Schwarm in den Süden zog, blieb er in diesem Winter zurück.
Das Nest in Kupferzell: Hier hält sich auch der aktuell überwinternde Storch auf. Während sein Schwarm in den Süden zog, blieb er in diesem Winter zurück.  Foto: Privat

Grigo vermutet, dass der Klimawandel eine Rolle spielen könnte und der Storch deshalb nicht mehr in den Süden gezogen ist. Besonders besorgt blickt er auf Silvester. Er wünschte sich ein Böllerverbot im Umkreis von rund 30 Metern um den Fabrikschlot, um das Tier zu schützen.

Mehrere Anfragen bezüglich des Storches bei Nabu

Auch im Gemeinderat war das Thema bereits präsent. Kupferzells Hauptamtsleiter Thomas Hühr bestätigte, dass ein besorgter Bürger den Fall angesprochen habe. Ein Böllerverbot rund um das Nest sei jedoch rechtlich nicht umsetzbar. „Da kommen wir rechtlich nicht hin, wir haben keine Handhabe“, so Hühr. Gleichzeitig gibt er sich optimistisch: Der Storch sei viel unterwegs, „sitzt auch mal auf der Laterne beim Lidl“.

Vom Naturschutzbund Nabu kommt zunächst Entwarnung. Es sei inzwischen gar nicht so ungewöhnlich, dass Störche in Deutschland überwintern, sagt Marco Lutz, Bezirksgeschäftsführer der NABU-Bezirksgeschäftsstelle Heilbronn-Hohenlohe. Niedrige Temperaturen machten den Tieren weniger aus als Nahrungsmangel. Anhaltender Schnee oder durchgefrorener Boden seien eher Gründe, doch noch in den Süden zu ziehen. „Daher machen wir uns um den Storch keine grundsätzlichen Sorgen.“

Auch bei ihm seien bereits mehrere Bürgeranfragen zum Storch eingegangen. Man könne sich auch weiterhin mit Fragen an ihn wenden, so Lutz.

Nabu: Schwer abzuschätzen, wie der Storch in der Silvesternacht reagiert

Mit Blick auf Silvester bleibe jedoch eine Unsicherheit. Schwer abzuschätzen sei, was dem Storch tatsächlich passiere, wenn in seiner Umgebung geböllert werde. Klar sei aber, dass Vögel durch den Lärm erheblichen Stress erleiden, so Lutz.

Fliegt ein Tier aus Schreck oder Panik auf, könne es auch direkt durch Silvesterraketen in der Luft gefährdet werden. Ein Feuerwerksverbot im Umkreis von Ruhestätten von Wildtieren halte der Nabu daher für sinnvoll, „um Tiere zu schonen und ihnen wichtige Kräfte für den Winter zu erhalten“.

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