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Zwischen Otto-Meister-Straße und Ebertstraße
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Sieben Künstler gestalten Hohenlohe-Unterführung in Öhringen neu

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Ob Hamballe, Schlüssel oder Oberes Tor: Die Hohenlohe-Unterführung zieren sieben Kunstwerke. Die Gewinner des Wettbewerbs „Kunst-unter-Wegs“ zeigen, was sie mit Öhringen verbinden.


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Die ganze Familie hat mitgeholfen, erklärt Dagmar Gebert ihr Kunstwerk. Das hängt nun in der Unterführung zwischen der Otto-Meister-Straße und der Ebertstraße. Gemeinsam mit ihrem Mann hat die gebürtige Öhringerin Fotos in der Stadt gemacht, etwa von Statuen. Diese sind umrahmt von Schlüssellöchern – angelehnt an den Öhringer Schlüssel. Die Rahmen hat Geberts Sohn aus Holz zugeschnitten. Verziert hat sie die Heilpädagogin mit Mosaiksteinen. Die Enkel haben das Ganze mit Klarlack überzogen. Sie findet es toll, dass ihr Werk die Unterführung ziert. Sie hofft, Passanten halten an und überlegen, wo sich die Einblicke befinden.

Sieben Kunstwerke für die Hohenlohe-Unterführung in Öhringen

Auch Kaja Block hat eine Tafel gestaltet. Sie ist ebenfalls eine der sieben Gewinnerinnen und Gewinner des städtischen Wettbewerbs „Kunst-unter-Wegs“ in Kooperation mit dem Stadtmarketingverein „Öhringen. Lieblingsstadt.“ Ende Juli hatte eine Jury aus sieben ortsansässigen Unternehmen entschieden, welche der 18 Bewerber die Hohenlohe-Unterführung gestalten dürfen. Sich bewerben durfte jeder, der einen privaten Bezug zur Stadt hat oder ein Öhringer Motiv aufgreift. Die 15-jährige Block aus Öhringen hat sich bei ihrem Werk von Popart und Emojis inspirieren lassen. Das steht „fürs Leben und für die Jugend“, erklärt die HGÖ-Schülerin ihr Acrylbild. „Ich zeichne gerne“, darum habe sie teilgenommen. Und sie freue sich, dass Öhringen etwas macht, das die Jugend einbezieht.

Gewinner des Wettbewerbs „Kunst-unter-Wegs“ zieren Unterführung mit ihren Werken

Als Jüngster nimmt Jano John aus Bretzfeld teil. Der 14-Jährige entschied sich für den Schriftzug „ÖHR“, den Schlüssel und das Obere Tor. Seine Tafel hat er vor Ort besprüht. „Das fühlt sich gut an“, sagt John mit Blick auf sein Graffiti in der Öffentlichkeit und lächelt. Von dem Wettbewerb habe ihm seine Mutter erzählt. Warum er teilgenommen hat? „Weil es mir Spaß macht.“ Auch ein wenig wegen des Preisgeldes, das möchte er in seinen Rollerführerschein stecken. Die Tafeln wurden in der Umsetzung von jeweils einem Sponsor mit 900 Euro unterstützt – Materialkosten und ein Gewinnhonorar. John etwa wurde von der Stadt Öhringen gesponsert, Kaja Block von der Firma Heka und Dagmar Gebert von der Volksbank Hohenlohe. Die Tafel von Olha Kovalchuk finanzierte Veigel, das Werk zeigt flache, zweidimensionale Formen von Historischem und Aktuellem aus Öhringen.

Schlüssel, H2Ö und Oberes Tor: Künstler zeigen, was sie mit Öhringen verbinden

Coco Borts Werk zeigt ein Frauenporträt und das H2Ö in einem Bild aus Acrylfarbe. Die Haarlocke der Frau entpuppt sich etwa als Rutsche. „Die Idee ist dieses Zusammenspiel vom kühlen Blau und warmen Gelb“, erklärt die 52-jährige Lehrerin aus Neuenstein. Sie hofft, mit ihrem von Edi gesponserten Bild Vorbeigehende aufheitern zu können. „Ich mag gerne Kunst, die Freude bereitet.“ 

Hamballe-Ratte: Gerd Metzler sprüht Graffiti in Hohenlohe-Unterführung

Das Bild von Gerd Metzler (Nautcore) hat für den Künstler aus Buchenbach eine besondere Bedeutung. „Meine Graffitikarriere hat in Öhringen angefangen.“ Für ihn habe die Stadt früher als ein Tor zur Welt gegolten. Das greift er in seinem Graffiti auf: Eine Hamballe-Ratte gießt eine Zauberbohne, die aus einem Gully herauswächst und der Ratte den Weg nach oben ermöglicht. Weshalb eine Ratte? Das Thema sei Unter-Wegs, der Ort eine Unterführung und Graffiti werde mit dem Untergrund verbunden. Die Teilnahme ist für Metzler eine Herzenssache. „Das ist mal nach all den Jahren ein öffentliches Bild, das ich hier präsentieren darf.“ Er hofft, Nachwuchs zu inspirieren. Der 46-Jährige scheint Erfolg zu haben.

Gerd Metzler hat sich für seine Tafel als Motiv eine Ratte als Hamballe überlegt. Das Graffiti sprüht er vor Ort.
Gerd Metzler hat sich für seine Tafel als Motiv eine Ratte als Hamballe überlegt. Das Graffiti sprüht er vor Ort.  Foto: Landes, Klara

Sieben Künstler verzieren mit ihren Werken Unterführung in Öhringen

Der 16-jährige Neuensteiner Louis Hank hatte einen Workshop bei Metzler besucht. „Das war so ein Gänsehautgefühl“, erzählt der Buchenbacher, als er erfuhr, dass Hank durch ihn zum Sprayen gekommen sei. Weil er die Lust am Graffiti gefunden habe und es kaum Möglichkeiten gebe, das legal zu tun, bewarb sich der Schüler des Technischen Gymnasiums bei dem Projekt. Dass nun ein Werk von ihm in der Unterführung hängt, „das ist schon ein krasses Gefühl“, erklärt Hank. Gesprüht habe er, was ihm in den Kopf kam: Den Schlüssel, die Stiftskirche, die Ohrn und Weintrauben. Jetzt fehle nur noch ein kleines Fass für seinen Sponsor Envases.

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