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Künzelsau hat vielversprechende Pläne für das ehemalige Krankenhaus-Areal

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Bürgermeister Stefan Neumann verrät, welche Angebote auf dem künftigen Gesundheitscampus Medikün in Künzelsau angesiedelt werden und wann das neue Konzept verwirklicht sein soll.


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Gelingt es, den Gesundheitscampus so umzusetzen wie geplant, dann könnte das für die Stadt Künzelsau ein großer Wurf werden. Und ein Weg aus dem Tal der Tränen, in das der Verlust des Krankenhauses die Stadt 2019 geführt hat. Wie positiv sich das Projekt entwickelt, darüber zeigt sich Bürgermeister Stefan Neumann im Gespräch mit unserer Redaktion selbst etwas überrascht: „Ich bin ein Optimist, aber ich hätte niemals gedacht, dass wir das Gebäude so schnell voll bekommen.“ Denn während man zunächst bangte, ob es genügend Interessenten geben würde, habe man nun bereits eine höhere Nachfrage, als Platz zur Verfügung stehe.

Die Rede ist vom ehemaligen Klinikgebäude, das künftig mit dem bestehenden Ärztehaus Medikün zum Gesundheitscampus Medikün zusammenwächst. Innerhalb des Gebildes wird dann von Haus 1 (ehemalige Klinik) und Haus 2 (Ärztehaus) die Rede sein.

Gesundheitscampus Medikün soll zentraler Anlaufpunkt für medizinische Versorgung in Künzelsau werden

„Wichtig ist uns, dass die Ärzte und Therapeuten auf dem Gesundheitscampus digital und persönlich miteinander vernetzt sind“, sagt Stefan Neumann. Das sei mit allen Interessenten so kommuniziert worden. Dabei gehe es um eine möglichst unkomplizierte Versorgung der Patienten über Fachbereiche hinweg. Namen der künftigen Mieter will Stefan Neumann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht nennen. „Wir werden voraussichtlich im Januar damit an die Öffentlichkeit gehen.“ Aber so viel sei verraten: „80 Prozent sind aus unserer Sicht sicher.“ So sicher, dass die Stadt im Rahmen der Sanierungsarbeiten bereits die Räume an die künftigen Nutzungen anpasst.

Das ehemalige Krankenhaus-Areal soll zum zentralen Anlaufpunkt medizinischer Versorgung in Künzelsau werden.
Das ehemalige Krankenhaus-Areal soll zum zentralen Anlaufpunkt medizinischer Versorgung in Künzelsau werden.  Foto: privat

Große Radiologie-Praxis könnte ins ehemalige Krankenhaus in Künzelsau einziehen

Folgende Angebote sind unter anderem vorgesehen: Im Erdgeschoss soll außer dem bestehenden Physiotherapiezentrum ein Inklusions-Café einziehen, es wird einen Veranstaltungsbereich, beispielsweise für Vorträge geben. „Wir sind mit einer großen Radiologie-Praxis im Gespräch, die Mammographie-Screening, Röntgen, Computertomographie und Magnetresonanztomographie im Portfolio hat“, sagt Neumann. Da die Praxis einen geeignet großen Bereich benötige, müsse die DRK-Rettungswache in Übergangsräume umziehen. Wie die endgültige Lösung für die Rettungswache aussehe, sei noch unklar, ein Neubau aber nicht ausgeschlossen.

Ein Kindergarten für Kinder, deren Eltern in Pflegeberufen arbeiten, soll auf dem Gesundheitscampus Medikün entstehen

Im ersten Obergeschoss soll nicht nur das physiotherapeutische Angebot erweitert werden, Frühförderstellen, Logopädie und Orthopädie sollen hier Platz finden, ebenso wie ein Kindergarten. „Der ist speziell für Kinder von Eltern, die in Gesundheitsberufen arbeiten, nicht aber zwangsläufig im Medikün“, erklärt Neumann. Der Kindergarten solle für Pflegeberufe optimierte Öffnungszeiten haben. „Gerne hätten wir noch einen Pflegestützpunkt sowie medizinische Fußpflege integriert, aber nach aktuellem Stand haben wir keinen Platz mehr“, sagt Stefan Neumann.

Rückblick

Im Jahr 2018 besiegelte der Kreistag das Aus für den Krankenhaus-Standort Künzelsau. 2019 folgte die Schließung und eine Hängepartie, wie es mit dem Areal weitergeht. Nachdem die BBT-Gruppe ihr Versprechen, ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) in Künzelsau umzusetzen, nicht einhielt, kaufte die Stadt 2024 das Gebäude.

Gesundheitscampus Medikün bietet künftig 30 Plätze in der Kurzzeitpflege

Denn das zweite Obergeschoss ist ebenso bereits belegt. Eine „erweiterte Kurzzeitpflege“ mit 30 Plätzen werde dort einziehen. Im gleichen Stockwerk solle eine Teampraxis für Allgemeinmedizin ebenso ihren Platz finden. Sie werde Akutsprechstunden und eine spezielle Versorgung für chronisch Erkrankte anbieten. Weiter ist eine Gastroenterologische Praxis und eine ambulante OP-Sektion für niedergelassene Vertragsärzte vorgesehen. Hier können Ärzte kleinere Eingriffe durchführen.

Umbauarbeiten am ehemaligen Krankenhaus laufen weiter

Apropos OP: Die alten Operationssäle des Krankenhauses sind inzwischen zurückgebaut, auch deren riesige Lüftungsanlage wird verschwinden. Insgesamt überprüfe und modernisiere man Technik, Leitungen, Brandschutz und führe kosmetische wie auch notwendige Umbauarbeiten durch. Bezogen werden die Räume nach und nach, fertig soll alles Mitte 2027 sein.

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