Einigung im Konflikt um Jagsttalbahn: Dieser Kompromiss wurde erzielt
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Jahrelang schwelte der Konflikt um die Jagsttalbahn. Jetzt einigten sich die Stadt Krautheim und die Jagsttalbahn AG auf einen Vergleich um die Bahntrasse.
Die Jagsttalbahn im Bahnhof Dörzbach: Nach der Einigung im Rechtsstreit könnte sie irgendwann auch wieder in den Bahnhof Krautheim einfahren.
Foto: Ludwig, Tamara
Es ist ein großer Schritt, der lange auf sich warten ließ: Im Konflikt um die Jagsttalbahn-Trasse haben die Stadt Krautheim und die Jagsttalbahn AG offenbar eine Einigung erzielt. „Der Rechtsstreit konnte einvernehmlich durch einen Vergleich beendet werden“, heißt es dazu in einer gemeinsamen Pressemitteilung beider Parteien. Aber worum ging es eigentlich?
Der Verein Jagsttalbahnfreunde möchte einen Museumsbahnbetrieb zwischen Dörzbach und Krautheim umsetzen. Auf dem Bahnhofsareal in Krautheim hat die Stadt allerdings schon lange andere Pläne: Sie will dort eine attraktive Stadtmitte gestalten, den Schotterparkplatz durch geordnete Parkflächen ersetzen und den Busbahnhof verlegen.
Konflikt um Jagsttalbahn: Darauf haben sich die Stadt Krautheim und die Jagsttalbahn AG geeinigt
Da für das Gesamtprojekt auch die ehemalige Jagsttalbahntrasse überbaut würde, hätte die Trasse an dieser Stelle entwidmet werden müssen. Jagsttalbahnfreunde und die Jagsttalbahn AG wollten das nicht. Die Befürchtung: Einmal entwidmet, würde die Trasse wohl nie mehr reaktiviert, erst recht nicht für einen Museumsbahnbetrieb. Jahrelang zog sich so eine Auseinandersetzung, in deren Verlauf sich sogar das Verkehrsministerium des Landes um Schlichtung bemühte.
Und wie sieht nun die Lösung aus, auf die sich beide Parteien geeinigt haben? „Die Stadt Krautheim kann auf der westlichen Seite des Bahnhofsareals in Krautheim ihren Busbahnhof realisieren. Auf der östlichen Seite wird der erforderliche Platz für den Endbahnhof der Jagsttalbahn als Museumsbahn freigehalten“, ist im Schreiben von Stadt und Jagsttalbahn AG zu lesen.
Einigung soll Planungssicherheit für Krautheim und Jagsttalbahnfreunde bringen
„Durch die Einigung haben wir endlich Planungssicherheit. Darüber sind wir sehr froh“, sagt Bürgermeister Andreas Insam auf Nachfrage der HZ. Beide Seiten seien „mit dem Ergebnis zufrieden und sehr erleichtert, dass ein jahrelanger Streit zu Ende gegangen ist“. Man könne nun die Planungen intensivieren und auch Fördermöglichkeiten abklären.
Von links nach rechts: Hans-Joachim Hesslinger, ehemaliger Ortsvorsteher von Klepsau und Aufsichtsratsmitglied der Jagsttalbahn AG, Andreas Insam, Bürgermeister der Stadt Krautheim, Michael Rothenhöfer, Sprecher des Vorstandes der Jagsttalbahn AG, Volker Elgner, Vorsitzender des Jagsttalbahnfreunde e. V. und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Jagsttalbahn AG.
Foto: privat
Auch Insams Bürgermeister-Kollege Andy Kümmerle (Dörzbach) sagt: „Ich bin froh, dass nun beide Seiten zu einer Einigung gekommen sind.“ Da die Trasse aber voraussichtlich im weiteren Verlauf Jagst abwärts Richtung Schöntal entwidmet werde (wir berichteten), „wäre es von Vorteil, wenn die Grundstücke im Eigentum der jeweiligen Gemeinden verbleiben würden. Man weiß nie, was die Zukunft so alles bringt“, meint Andy Kümmerle.
Jagsttalbahnfreunde planen nächsten Bauabschnitt
In naher Zukunft wollen die Jagsttalbahnfreunde tatkräftig den nächsten Bauabschnitt in Richtung Klepsau in Angriff nehmen. Entsprechende Pläne für einen neuen Bahn-Übergang an der Marie-Curie-Straße im interkommunalen Gewerbegebiet standen gestern Abend auf der Tagesordnung im Dörzbacher Gemeinderat (Bericht folgt).
Jagsttalbahn AG
Die Jagsttalbahn AG ist ein sogenanntes Eisenbahn-Infrastrukturunternehmen und wird als rechtlicher Betreiber eines Bahnbetriebs benötigt. Die Anteile der AG liegen zu 51 Prozent bei der Gemeinde Dörzbach, zu 49 Prozent bei den Jagsttalbahnfreunden.
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