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Mulfingens Bürgermeister Döffinger und seine Mitarbeiterin haben sich entschieden, die feigen Angriffe nicht der Polizei zu melden. Dafür sollten sich die Täter bedanken.
Der Brief im Mulfinger Mitteilungsblatt lässt einen ratlos zurück. Was geht in den Menschen vor, die ihrem Mitmenschen solche Nachrichten schicken? Welche Wut treibt einen Menschen dazu, eine Farbbombe auf das Privathaus einer Verwaltungsmitarbeiterin zu werfen und damit in die Privatsphäre einer Person einzudringen, die selbst gar keine Stimme bei dem Beschluss hatte? Es ist eine Mutmaßung, aber die Erfahrung zeigt: In den sozialen Medien getippte Diskussionen und Kommentare können zu solch blinder Wut führen.
Die Taten lassen nichts anderes zurück als Unverständnis und ein zerstörtes Klima für Diskussionen. Nach diesen Ereignissen kann der Elternbeirat nur der Verwaltung den Rücken stärken. Eine sachliche Diskussion über die Beiträge ist jetzt nicht mehr möglich.
Dass der Bürgermeister und die Verwaltungsmitarbeiterin keine Anzeige erstattet haben, muss für die Täter – insbesondere für den Farbbomben-Angreifer – ein unglaublicher Akt der Gnade sein. Vielleicht ist solche Gnade aber blauäugig. Menschen dürfen sich nicht sicher fühlen, wenn sie ihre Mitmenschen angreifen, egal ob Verwaltungsmitarbeiter und Politiker oder Rettungskräfte, Geflüchtete oder andere Menschen in Not und Hilflosigkeit.
Im Mulfinger Fall ist eine persönliche Entschuldigung bei Döffinger und seiner Mitarbeiterin das Mindeste, was diese Angreifer als Dank für diese Gnade tun können – und zwar persönlich mit ihrem klaren Namen.
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