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Neuer Kirchenbezirk Hohenlohe
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Die drei alten Bezirke haben die letzten Entscheidungen getroffen

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Zum letzten Mal haben die Synoden von Künzelsau, Öhringen und Weikersheim getagt.

Die Stiftskirche in Öhringen wird Dekanatskirche bleiben.
Die Stiftskirche in Öhringen wird Dekanatskirche bleiben.  Foto: Götz Greiner

Ganze 47 Versionen hat es gebraucht, bis das Schriftstück fertig war, welches künftig die Verteilung der Kirchensteuern im neu entstehenden Kirchenbezirk Hohenlohe regelt. Das berichtet Jörg Hübner, Administrator im Kirchenbezirk Künzelsau. Zum ersten Mal werden auf dem Gebiet der Evangelischen Landeskirche in Württemberg gleich drei Kirchenbezirke fusionieren: Künzelsau, Öhringen und Weikersheim. Deren Synoden haben die neue Bezirkssatzung nun verabschiedet, die dem neuen Bezirk zugrunde liegt, dessen südwest-nordost-Ausdehnung fast 60 Kilometer beträgt.

Der entsprechende Prozess hat vor zwei Jahren begonnen – nun ist er auf die Zielgerade eingebogen. Am Anfang standen Kontroversen, vor allem im Kirchenbezirk Öhringen. Die rührten daher, dass der Bezirk schon Jahre zuvor fusionieren wollte – allerdings mit den Gemeinden westlich des Gebiets. Nach einer nicht-öffentlichen Synode war man dann bereit zum Zusammenschluss mit den nordöstlichen Gebieten (wir berichteten). Seither seien die Verhandlungen harmonisch verlaufen, hieß es immer wieder aus Kirchenkreisen.

Adolzfurt-Scheppach geht in anderen Bezirk, Hermuthausen und Dörrenzimmern fusionieren

Das „Ja“ der drei Synoden zu dieser Bezirkssatzung war abzusehen. Jene regelt neben dem Kirchensteuer-Teil auch die Struktur des Kirchenbezirks. Dieser Abschnitt war schon bei früheren Tagungen bekannt gewesen. Nur zwei Änderungen habe es hier gegeben, berichtet Karl Ehrmann, Vorsitzender der Künzelsauer Synode: "Adolzfurt-Scheppach wird in den Kirchenbezirk Neuenstadt-Weinsberg wechseln" (größerer Bericht folgt). Außerdem sollen laut Ehrmann die Kirchengemeinden Dörrenzimmern und Hermuthausen zum 1. Januar kommenden Jahres zusammengehen. 

„Inhaltlich waren die Verhandlungen immer relativ klar“, sagt Michael Vögele, Vorsitzender der Öhringer Synode, zu den vielen Versionen der nun final vorliegenden Satzung. Für „die rechtliche Abstimmung mit Stuttgart“ habe es viel Arbeit gebraucht – dort sitzt die Verwaltung der Landeskirche. 

Nun müssen „noch viele kleine Übergänge erledigt werden“, so Karl Ehrmann. Er, Vögele sowie Mathias Gutmann, Vorsitzender der Weikersheimer Synode, werden von Jahresbeginn bis zur FrühjahrsZusammenkunft am 15.  März der neu formierten Hohenloher Synode vorstehen. Dann soll ein neuer Vorsitzender gewählt werden. 150 Synodale werden dann in der Stadthalle Künzelsau tagen. „Im November wird entschieden, wie groß es künftig sein wird“, erläutert Jörg Hübner. 

Pfarrstellen-Strukturen bleiben noch fünf Jahre erhalten

Fünf Teilgebiete weißt die große Einheit auf – „in diesen arbeiten die Pfarrer zusammen“. Bis voraussichtlich 2030 werde es allerdings noch unterschiedliche Strukturen geben: Denn den Pfarrplan 2030 mussten die Bezirke bereits verabschieden. Öhringen hatte beschlossen, dass nun mehrere Pfarrer gleichermaßen für mehrere Gemeinden zuständig sind. Künzelsau blieb beim klassischen Gemeinde-Pfarrer-Format. Alle sechs Jahre erstellt die Kirche einen neuen Pfarrplan.

Die Synode wird regelmäßig in Künzelsau tagen, Dekanatssitz wird künftig Öhringen sein. Allerdings bleibt Weikersheim so lange Sitz der geschäftsführenden Dekanin Renate Meixner, bis sie in den Ruhestand geht. „Das Schild für das Haus in Künzelsau ist schon bestellt“, sagt Künzelsaus Administrator Jörg Hübner: „Gegen Mittag des 31. Dezembers schrauben wir es am Haus fest.“ Ab dann wird statt „Dekanatsamt“ neben der Tür „Pfarramt Künzelsau“ stehen.

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