Die Fusion zum Kirchenbezirk Hohenlohe geht voran
Die evangelischen Kirchenbezirke Künzelsau, Öhringen und Weikersheim beschließen das Gesetz zur Fusion. Die wird allerdings ohne die Gemeinde Adolzfurt-Scheppach vollzogen werden.

Einstimmig entscheidet die Öhringer Synode am vergangenen Freitag: Das Fusionsgesetz zum Zusammenschluss der Kirchenbezirke Künzelsau, Öhringen und Weikersheim wird angenommen - trotz der anfänglichen Vorbehalte hinsichtlich eines Zusammengehens.
Im Gegensatz zu den Synoden in Künzelsau und Weikersheim, die schon vor knapp eineinhalb Jahren für den Beginn der Fusions-Gespräche stimmten, hatten die Öhringer Synodalen damals gezögert (wir berichteten). Darauf weist auch deren Vorsitzender Michael Vögele, nach der Abstimmung am Freitag hin: "Wir hatten eine Vorgeschichte dazu - ich erinnere mich gut an die Sondersynode, die wir hatten." Erst nach der nicht-öffentlichen Aussprache hatten die Synodalen die Gespräche aufnehmen wollen, die nun zum Fusionsgesetz führten.
Am Samstag haben auch die Weikersheimer mehrheitlich dem Gesetz zugestimmt, berichtet Vögele im Gespräch mit der HZ. In Künzelsau soll am Freitag über das Vorhaben abgestimmt werden.
Synode tagt anfangs in Stadthalle
Ab dem 1. Januar 2025 soll der neue Kirchenbezirk Hohenlohe bestehen. Allerdings dauert der Übergang noch länger: Bis Mitte 2026 sollen alle Gremien an den neuen Bezirk angepasst sein. Allen voran die Synode, die sozusagen das Parlament des Kirchenbezirks ist und dann in der Regel in Künzelsau tagen soll. Bis sie neu gebildet wird, kommt man in der dortigen Stadthalle zusammen: Das Gremium ist groß, denn es besteht aus allen Synodalen der drei bisherigen Bezirke. "Es soll kleiner werden, aber bis zur Kirchenwahl wird es in der Form weiter bestehen", so Vögele. Die wird Ende 2025 stattfinden, damit werden die Kirchengemeinderäte neu gewählt. Auch unabhängig vom Personal sei noch nicht klar, wie sich die Synode zusammensetzen soll: "Bei der Tagung im Herbst 2025 wird der Beschluss gefasst, wie sie aussehen wird", so Vögele.
Im neuen Kirchenbezirk gibt es fünf Teilgebiete. "Es müssen regionale Strukturen geschaffen werden, um den Dekan zu entlasten." Jene Teilgebiete spielen vor allem für den im Jahr 2026 ebenfalls neu entstehenden Kirchenbezirksausschuss (KBA) eine Rolle - das ist ein ausführendes Gremium, welches etwa die Synoden-Tagungen vorbereitet und für die Umsetzung der Beschlüsse sorgt. Aus den Teilgebieten werden je ein Geistlicher und zwei Laien im KBA vertreten sein. "Bei den Teilgebieten haben wir geguckt, was geografisch passt - und nicht nach den alten Kirchenbezirken", so Vögele.
Innerhalb der Unterbezirke soll die Vertretung der Pfarrer geregelt werden. Dazu gibt es in der Synode Diskussionen: In einzelnen Teilgebieten könnten nicht genug Pfarrer zu Verfügung stehen, fürchten einige. "Wir werden das beim Pfarrkonvent im Sommer ansprechen", stellt Konrad Köhnlein, stellvertretender Dekan, den Bedenken entgegen.
Adolzfurt-Scheppach stellt Antrag auf Übertritt in anderen Bezirk
Die Fusion wird aller Voraussicht nach jedoch ohne die Kirchengemeinde Adolzfurt-Scheppach vollzogen: Denn die hat einen Wechsel zum Kirchenbezirk Weinsberg-Neuenstadt beantragt. Der Plan der Bretzfelder ist, die sechs Kirchengemeinden zu einer zu fusionieren, die fast identisch mit der politischen Gemeinde Bretzfeld sind. Allerdings gehören außer Adolzfurt-Scheppach alle Gemeinden zum Bezirk Weinsberg-Neuenstadt. Der Kirchengemeinderat hat sich bereits dafür ausgesprochen. Ein Vertreter der Gemeinde Adolzfurt-Scheppach sagt dazu: "Es ist ein ,Hin zu Bretzfeld" und kein ,Weg von Öhringen"." Michael Vögele sagt mit Blick auf die Bezirks-Fusion: "Wir brauchen größere Verbände und dürfen dem nicht im Weg stehen." Mit 29 Ja-Stimmen, sechs Enthaltungen und einer Gegenstimme gibt die Synode der Gemeinde den Weg in den anderen Bezirk frei.