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Sparkurs des Hohenlohekreises: Der Wille zählt

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Der Hohenlohekreis spart aus eigenem Willen. Das ist gut so. Umso dringender ist nun der Bund gefragt, die Kreise finanziell zu entlasten. Denn ganz so freiwillig ist das Ganze nicht, sondern aus der puren Not geboren, meint unser Autor.


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Der Landrat humpelt zum Rednerpult, er hat sich beim Tennis einen Muskelfaserriss zugezogen. Hoffentlich ist das nicht sinnbildlich für den neuen Haushalt, scherzt der Kämmerer. Das zeigt: Die Kreisspitze hat ihren Humor noch nicht verloren, auch wenn die finanzielle Lage bitterernst ist. Und: Ian Schölzel gelingt eine blitzsaubere Rede: im Sitzen. Zwar etwas zu schnell vorgetragen, doch in der Sache glasklar und sehr verständlich. Man spürt: Da will es einer wissen. Und kämpfen.

Der Hohenloher Landrat und sein Team sind „all in“ gegangen

„Ich nehme für unser Haus in Anspruch: Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, sagt Schölzel, der seit Mai 2024 im Amt ist, und der bislang kaum ins Gestalten gekommen ist, weil es so viel Kraft kostet, den Mangel zu verwalten. Und man kann ihm und seinem Team nur bescheinigen: Sie sind „all in“ gegangen und haben einen Sparhaushalt gezimmert, der alle bisherigen Anstrengungen bei weitem übersteigt. Auch auf die Gefahr hin, dass künftig die eine oder andere Leistung auf der Strecke bleibt. Aber mit dem guten Gefühl, dass die eine oder andere Aufgabe eben auch ganz anders „erfüllt“ werden kann oder muss.

Der Hohenlohekreis muss so viel sparen wie noch nie.
Der Hohenlohekreis muss so viel sparen wie noch nie.  Foto: Reichert, Ralf

Es ist sehr zu begrüßen, dass die Verwaltung erstmal bei sich selbst anfängt, um diesen neuen Kreishaushalt für 2026 durch Einsparungen zu „sichern“. Und dass sie die Strukturen und Prozesse sowie alle Standards auch dauerhaft auf den Prüfstand stellen will, um sich finanziell über Wasser zu halten. Entbürokratisierung fängt genau damit an: an der Basis und mir der nötigen Einsicht, dass es auch anders geht.

Wille zur Veränderung darf keine Einbahnstraße sein

Nur: Dieser Wille zur Veränderung darf keine Einbahnstraße sein. Nun muss auch der Bund zu Potte kommen und die völlig überzogenen Pflichtaufgaben, vor allem im Sozialbereich, spürbar drosseln sowie mehr Geld nach unten umleiten. Hier ist vor allem das Land als Verteilstelle gefragt. Die finanzielle Schieflage der Kreise bleibt vor allem strukturell bedingt. Und hat ihre Hauptursache ganz oben. Deshalb gilt mehr denn je: Die Sparbemühungen ganz unten dürfen nicht konterkariert, sondern müssen endlich adäquat honoriert werden. 

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