Die Angst um die Schule ist eigentlich eine Angst um Ernsbach
Für die Schüler kann eine gemeinsame Schule in der Stadt Forchtenberg eine Chance bieten, meint unser Autor.
Auf der einen Seite steht die Hoffnung, dass die Schülerzahlen sich bald zum Besseren entwickeln. Auf der anderen Seite stehen die ebenso wenig greifbaren, vom Forchtenberger Bürgermeister Michael Foss beschworenen, Eltern der Zukunft, die den heutigen Entscheidern Vorwürfe machen, wenn sich die Zahlen doch nicht ändern und die Kinder auf eine mutmaßlich schlechtere Schule in Ernsbach gehen müssen.
Kritik an möglicher Schulschließung in Ernsbach ist vor allem ein Symptom
Es wäre erstaunlich, wenn die Sindringer und Ernsbacher in den kommenden sieben Wochen einen aussichtsreichen Plan entwickeln können, wie genügend Schüler auf die Ernsbacher Schule gehen können, mit dem auch die Familien in anderen Ortschaften zufrieden sein können. Oder wenn sie der städtischen Modellrechnung so eklatante Fehler nachweisen könnten und neuerliche Zahlen doch ausreichen.

Im Fall eines Umzugs der Schule dürfte es aber schon bald für die Sindringer und Ernsbacher normal sein, dass ihre Kinder in Forchtenberg auf die Schule gehen. Die Kritik an der möglichen Schulschließung ist vor allem ein Symptom. Es geht es um die Entwicklung von Dörfern an sich: die Angst, dass die Attraktivität des Heimatortes leidet. Dabei gibt es viele Dörfer, die Schulen verloren haben, und die das auch bewältigen konnten.
Schulschließung als Chance? Warum Kinder von größeren Schulen profitieren können
Für die Kinder kann es eine Chance sein, auf eine etwas größere Schule zu gehen. Nicht nur, weil sie naturgemäß mehr Möglichkeiten bietet. Auch um schon früh den Umgang mit einer größeren Vielfalt an Menschen kennen zu lernen – in einer immer vielfältiger werdenden Welt. Die Besucher der Infoveranstaltungen haben gezeigt, wie sehr ihnen ihre Orte am Herzen liegen. Diese Energie kann die Dorfgemeinschaft stärken. Dafür braucht es keine Grundschule.
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