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Nach Scheunenbrand in Forchtenberg: Tierschützer stellen Strafanzeige gegen Landwirt

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Ein Landwirt aus Forchtenberg-Ernsbach hat bei einem Feuer 14 Rinder und zwei Gebäude in den Flammen verloren. Die Brandursache ist noch unklar. Die Tierschutzorganisationen Peta und Animal Rights Watch haben Anzeige erstattet.


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In Forchtenbergs Teilort Ernsbach im Hohenlohekreis brannte es am Montagnachmittag, 29. Juli, auf einem Hof. Obwohl die Feuerwehr zum Großeinsatz ausrückte, kam für 14 Rinder jede Hilfe zu spät. Das soll nun Folgen für den Landwirt haben – zumindest, wenn es nach zwei Organisationen geht.

In einer Pressemitteilung verkündet die Tierschutzorganisation Peta am Donnerstag, dass sie bei der Staatsanwaltschaft Heilbronn bereits am 30. Juli Strafanzeige erstattet hat. Unzureichende Brandschutzmaßnahmen seien Grund dafür, dass jährlich Zehntausende Tiere bei Stallbränden sterben. Eine Quelle für diese Zahlen nennt Peta allerdings nicht.


Brand in Forchtenberg mit 20 toten Rindern: Tierschutzorganisationen stellen Anzeige gegen Landwirt

Kritik hat Peta nicht nur an Landwirten, sondern an der bestehenden Brandschutzverordnung. Nur vage und nicht auf den Fall in Ernsbach direkt bezogen, schreibt Peta: "Zudem werden in der Praxis meist selbst diese unzureichenden Schutzmaßnahmen nicht umgesetzt." Warum genau Peta den Landwirt angezeigt haben will, geht aus der Mitteilung jedoch nicht hervor. 

Den Behörden ist der Fall der 20 toten Rinder aus Forchtenberg-Ernsbach bekannt. Denn nicht nur Peta geht gegen den landwirtschaftlichen Betrieb vor, sondern auch die Organisation Animal Rights Watch, erklärt Staatsanwältin Mareike Hafendörfer auf Stimme-Nachfrage. 

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Grund sei bei dieser Anzeige der Verdacht von Verstößen gegen das Tierschutzgesetz und fahrlässige Brandstiftung. Die Polizei teilt allerdings mit, dass die Brandursache noch nicht fest stehe. Da es in beiden Anzeigen um denselben Sachverhalt geht, werden sie laut Hafendörfer zu einem Verfahren zusammengefasst – und geprüft. 

Nach Scheunenbrand in Forchtenberg: Landwirt weiß noch nichts von Anzeigen der Tierschutzorganisationen

Wie geht es dem betroffenen landwirtschaftlichen Betrieb mit der Anzeige? Über den Bauernverband Schwäbisch Hall-Hohenlohe-Rems, in dem der Landwirt Mitglied ist, teilt dieser mit, dass er bislang keine offiziellen Informationen zu den Anzeigen erhalten habe. Solange möchte er sich nicht persönlich äußern.

Staatsanwältin Hafendörfer erklärt, wie es sein kann, dass der Landwirt noch nicht über die Anzeigen informiert wurde: "Tatsächlich kann es auch sein – losgelöst von dem konkreten Fall –, dass ein Betroffener gar keine Mitteilung erhält." Dies sei möglich, wenn nach einer Überprüfung beispielsweise kein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde. "Die Benachrichtigung eines Betroffenen ist von Verfahren zu Verfahren unterschiedlich."

Anzeigen von Peta und Animal Rights Watch: "Der Generalverdacht gegen die Landwirte ist unsäglich"

"Völlig unverständlich", findet Helmut Bleher, Geschäftsführer des Bauernverbands Schwäbisch Hall-Hohenlohe-Rems, die Anzeigen. Der Unglücksfall einer Familie werde für eine Strafanzeige aus politischer Motivation genutzt. Für die Familie stellen die verbrannten Tiere eine mentale und psychische Belastung dar. "Der Generalverdacht gegen die Landwirte ist unsäglich", so Bleher.

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