Kampf um Ausbau der B19 in Hohenlohe: Das geschah bisher, so geht es weiter
Christian von Stetten wirbt schon länger um den vierspurigen Ausbau der B19 – nicht nur von Gaisbach bis Westernach, sondern von dort bis zur Westumgehung von Schwäbisch Hall. Ein Überblick und Ausblick.

Die B19 zwischen Gaisbach und der A6 ist schon länger auf der verkehrspolitischen Agenda. Der Bundestagsabgeordnete Christian von Stetten (CDU) kämpft seit mindestens zwölf Jahren darum, dass der 5,5 Kilometer lange Abschnitt vierspurig ausgebaut wird – oder zumindest dreispurig, wie dies zwischen Künzelsau und Gaisbach seit Freigabe der Ortsumfahrung im September 2010 wechselseitig über weite Strecken der Fall ist.
Vierspuriger Ausbau der B19: Gespräche mit dem neuen Staatssekretär stehen im Herbst an
Nun wagt von Stetten einen neuen Anlauf. Denn: „Jetzt ist das Verkehrsministerium in Berlin wieder CDU-geführt.“ Gespräche mit dem Staatssekretär „wird es im Herbst geben.“
Die Aufnahme in den neuen Bundesverkehrswegeplan sei „sehr wichtig, und ich hoffe, alle Abgeordneten der Region setzen sich dafür ein“. Bis dies umgesetzt sei, „sollte der Landkreis die Planungen intensivieren, um den starken Rückhalt in der Region für dieses Verkehrsprojekt zu verdeutlichen“.
Kreis wollte kompletten B19-Ausbau, Land nicht und winkte 2013 ab
Das Straßenbauamt des Kreises plant den vollständigen vierspurigen Ausbau seit 2020 vor – in Abstimmung mit dem Regierungspräsidium. Den Ausbau offiziell zu planen, ist noch gar nicht möglich, weil das Land ihn nicht nach Berlin gemeldet hat.
Diese Entscheidung sorgte im Herbst 2013 für Frust, nachdem auch von Stetten dafür geworben hatte, den Abschnitt in den Bundesverkehrswegeplan bis 2030 aufzunehmen. Das grün-geführte Ministerium senkte jedoch den Daumen – obwohl die schon damals hohe und absehbar steigende Verkehrsbelastung aus Sicht der Befürworter ein stichhaltiges Argument für die Aufnahme gewesen wäre.
Was bedeutet es, dass die Vierspurigkeit seit 2020 „vorgeplant“ wird?
Vorplanung heißt nun: Man will gewappnet sein, in der festen Hoffnung, dass das Land irgendwann nicht mehr Nein sagen kann, wenn der Verkehr weiter zunimmt – oder das Ministerium nach der nächsten Landtagswahl im März 2026 nicht mehr grün-geführt ist.
Mit einer fertigen Vorplanung in der Tasche wäre es schneller möglich, das baurechtlich entscheidende Planfeststellungsverfahren zu starten.
Hohenlohekreis peilte einen dreispurigen Ausbau an
Vor der Bundestagswahl 2017 trommelte von Stetten erneut um den Ausbau. Nach seiner Wiederwahl wollte er das Landesverkehrsministerium überzeugen. „Es hatte aber nicht dieselben Interessen“, weshalb er sich „mit anderen Kommunalpolitikern für eine Planungsbeschleunigung durch den Landkreis stark gemacht“ habe.
Das Straßenbauamt des Kreises peilte zunächst einen dreispurigen Ausbau an und durfte 2017 eine größere Verkehrsuntersuchung managen.
Deshalb wird zunächst nur die stauträchtige Kreuzung bei Belzhag verbreitert
Als die Ergebnisse 2018 vorlagen, stellte sich heraus, dass ein dreispuriger Ausbau auf der gesamten Strecke nichts bringe, sondern die Kreuzungen das Problem seien und vierspurig ausgebaut werden sollten. So wurden die Kreuzung bei Belzhag und der Abzweig zum Gewerbepark auserkoren. Seitdem laufen die Planungen. 2026 könnte die Baugenehmigung für Belzhag erteilt und der Ausbau auf den zweimal 450 Metern 2028 beendet sein. Beim Gewerbepark wird es wohl noch bis in die 30er Jahre dauern.
B19 soll von Gaisbach bis zur Haller Westumgehung vierspurig werden
Klar ist für von Stetten, dass die B19 nicht nur zwischen Gaisbach und der A6, sondern von dort aus weiter bis zur Westumgehung nach Schwäbisch Hall auf Höhe des Steigenhauses bei Untermünkheim drei- bis vierspurig ausgebaut wird. Diese rund vier Kilometer lange Strecke war damals ebenfalls Teil des Ausbauantrags, der vom Land 2013 abgelehnt wurde.
In der Kupfersenke müssten dann weitere zwei neue Brücken gebaut werden
Die zwei kaputten Brücken in der Kupfersenke wurden abgerissen und werden seit Herbst 2023 erneuert. Ab November wird der Verkehr hier wieder ganz normal laufen – wie vorher zweispurig. Das Land hatte bei diesem aktuellen Projekt einen möglichen vierspurigen Ausbau der B19 also noch gar nicht vorsorglich „mitgebaut“.
In diesem Fall, so das Regierungspräsidium, würden die neuen Brücken „nicht verbreitert oder geändert“, sondern „zwei neue Brücken mit ebenfalls zwei Fahrstreifen dazugestellt“ werden.

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