B19 zwischen Gaisbach und A6: Höchste Zeit für den vollen vierspurigen Ausbau
5,5 Kilometer Bundesstraße in Hohenlohe komplett vierspurig auszubauen, ist nicht zu viel verlangt, meint unser Autor. Es ist geradezu irre, wie dieses stark belastete Teilstück gegenüber anderen Strecken im Land bislang vernachlässigt wurde.

Wer im Ländle mit dem Auto unterwegs ist, fährt immer wieder auf Bundesstraßen, die vierspurig ausgebaut sind: nicht nur in Großstädten, sondern auch in ländlicheren Regionen. Hohenlohe ist zwar ländlich geprägt, grenzt aber an Verdichtungsräume. Und hat mit Künzelsau und Schwäbisch Hall selbst zwei wirtschaftsstarke Kreisstädte, zwischen denen reger Personen- und Warenverkehr herrscht.
B19 ist die zentrale Achse zwischen Künzelsau und Schwäbisch Hall
Die B19 ist die zentrale Achse dazwischen. Nur 5,5 Kilometer sind es von Gaisbach bis zur A6. Und die Verkehrsbelastung ist hoch. Doch selbst dieses überschaubare Teilstück hat das Land bisher in seinen Ausbauplanungen ignoriert. Irre.
Deshalb hat Kupferzells Bürgermeister völlig recht, wenn er fordert: Der punktuelle Ausbau der besonders stauträchtigen Kreuzung bei Belzhag darf nur der Anfang sein für die vollständige Vierspurigkeit zwischen Westernach und Gaisbach. Dass dies „zeitnah“ erfolgen soll, ist nicht mehr als ein frommer Wunsch. Allein für Belzhag dauerte es sieben Jahre, bis die Baugenehmigung in Sicht ist. Vor 2028 wird sie wohl nicht ausgebaut sein.
B19-Ausbau: Ein Kilometer hat zehn Jahre Planungszeit verschlungen
Das heißt: Dieser eine Kilometer hat zehn Jahre Planungszeit verschlungen. Der Gewerbepark wurde als zweiter Staupunkt definiert. Dessen vierspuriger Ausbau ist allerdings an den sechsspurigen der A6 geknüpft, an dem schon seit 24 Jahren herumgeplant wird – und der wohl erst ab 2029 spruchreif wird. Irre.
Hohe Verkehrsbelastung rechtfertigt den B19-Ausbau zwischen Künzelsau und Kupferzell
2019 wurden auf der B19 durchschnittlich 19.191 Fahrzeuge gezählt. 2030 sollen es 21.004 Kfz sein. 15.000 Fahrzeuge sind die kritische Marke für eine mögliche Vierspurigkeit. Was gibt es da also noch zu überlegen? Zum Glück plant der Kreis den kompletten Ausbau seit 2020 vor. Das Regierungspräsidium war so gnädig, ihm dies zu erlauben. Nicht mit eigenen Leuten, sondern mit Kreispersonal. Man wäre also gewappnet, wenn sich der politische Wind nach der Landtagswahl 2026 dreht. Und die B19 für den neuen Bundesverkehrswegeplan gemeldet würde, der ab 2031 gilt.
Bis dahin kann man auf den 900 Metern bei Belzhag ja schon mal üben. Und sich weiter wundern, warum nicht alles in einem Rutsch erledigt wird. Irre.

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