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Heilbronner Weindorf 2025: 50 Prozent weniger Müll

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Beim 53. Heilbronner Weindorf kam erstmals ein Nachhaltigkeitskonzept zum Tragen, das vor allem auf Mehrweg und  Recycling abzielt, aber auch auf andere Aspekte. Nun legen die Veranstalter beeindruckende Zahlen auf den Tisch.


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Weindorf-Pioniere haben noch Scherbenhaufen und Müllberge vor Augen – die die Veranstalter mit einem von Vereinen getragenen Sammeldienst und Reinigungsteams vom städtischen Betriebsamt in der Griff bekamen. Inzwischen ist man einige Schritte weiter: Beim 53. Heilbronner Weindorf kam erstmals ein Nachhaltigkeitskonzept zum Tragen, das vor allem auf Mehrweg und Recycling abzielt, aber auch andere Aspekte bis hin zu Verkehr und Energie umfasst hat.

Bereits zum Festfinale im September hatte die Heilbronn Marketing GmbH (HMG) mit Geschäftsführer Steffen Schoch und Event-Abteilungsleiter Michael Müller eine positive, aber vorläufige Bilanz gezogen, nun untermauern beide diese mit handfesten Zahlen und Fakten. 

Ein Pfeiler des neuen Nachhaltigkeitskonzepts  im Heilbronner Weindorf sind Müllvermeidung und Wertstoff-Recycling.
Ein Pfeiler des neuen Nachhaltigkeitskonzepts im Heilbronner Weindorf sind Müllvermeidung und Wertstoff-Recycling.  Foto: Heilbronn Marketing GmbH

Weindorf Heilbronn: Nachhaltigkeitskonzept der HMG als Beitrag zur „European Green Capital 2027“

Im Vergleich zum Vorjahr sei die Restmüllmenge von 15,5 Tonnen (2024) auf 7,68 Tonnen (2025) zurückgegangen, also um etwa die Hälfte. Umgerechnet fielen damit auf einen Besucher durchschnittlich nur 30,7 Gramm beziehungsweise 0,36 Liter Restmüll an. Im Vorjahr hätten diese Werte noch 86,1 Gramm und 1,1 Liter betragen.

Beim Mehrweggeschirr gibt es im Heilbronner Weindorf noch Luft nach oben.
Beim Mehrweggeschirr gibt es im Heilbronner Weindorf noch Luft nach oben.  Foto: Heilbronn Marketing GmbH

„Wir freuen uns, dass sich unsere konsequenten Nachhaltigkeitsbemühungen bei Großveranstaltungen sichtbar auszahlen“, so Schoch. Nach dem Lichterfest habe nun auch das Weindorf „eindrucksvoll gezeigt, dass Genuss, Geselligkeit und Verantwortung sehr wohl zusammenpassen“. Michael Müller bringt es so auf den Punkt: „Unser Motto heißt: Heute feiern und an morgen denken.“ Beim bevorstehenden Weihnachtsmarkt werde man ähnlich verfahren. Insgesamt sei das Nachhaltigkeitskonzept ein Beitrag zur „European Green Capital 2027“, zu der Heilbronn kürzlich von der EU ernannt wurde.

In Sachen Mehrweggeschirr im gastronomischen Bereich noch Luft nach oben

In einer Pressemitteilung legen Schoch und Müller weitere „messbare Erfolge“ auf den Tisch. Parallel zur massiven Restmüllreduktion habe die Wertstoffgewinnung deutlich gesteigert werden können: Bei Kartonagen gab es mit 50 Kubikmeter eine Verdoppelung. Verpackungsmüll wurde 2025 erstmals überhaupt erfasst: sechs Kubikmeter. Erstmals kamen auch 110.000 Handtücher von Tork Paper Circle im Gesamtgewicht von 250 Kilogramm zum Einsatz, die man komplett dem Recycling zuführte.


„Ein großer Schritt“, so Schoch, sei auch beim Transportaufkommen gelungen: Die Zahl der Lkw-Fahrten sei von 56 (2024) auf nur noch 16 (2025) zurückgegangen, also um 71 Prozent.

Kleine Abstriche machte Projektleiter Müller bereits während der Festtage in Sachen Mehrweggeschirr im gastronomischen Bereich. „Hier wollen und werden wir Schritt für Schritt noch nachhaltiger werden.“ 

Umfassendes Konzept mit vielen Aspekten – bis hin zu Energie und Verkehr

Insgesamt umfasst das Nachhaltigkeitskonzept der HMG ökologische, soziale und technische Aspekte: So werde der komplette Veranstaltungsbereich rund ums Rathaus zu 100 Prozent mit Ökostrom versorgt. An den zentralen Recyclingstationen laufe alles mit Solarstrom. Die Beleuchtung sei weitgehend auf LED umgestellt. Nicht nur beim Müll wolle man weg von „ex und hopp“, sondern auch bei der – wieder verwendbaren – Dekoration. In WCs greife neben Recycling-Papier-Handtüchern auch ein Wassersparsystem. Längst etabliert habe sich nicht zuletzt das starke ÖPNV-Angebot mit Kombitickets und Sonderfahrten. Auch soziale Aspekte kämen bei der „barrierearmen, integrativen Location“ im Stadtkern zum Tragen.

Nicht zuletzt spiele „bewusster Genuss bei Ausstellern und Gastronomie mit überwiegend lokalen und regionalen Produkten“ eine wichtige Rolle. Auch in Sachen Digitalisierung sei das Fest auf Höhe der Zeit: mit der sogenannten SortMate-App und dem KI-Sommelier per Handy.

Gemeinschaftsprojekt von Veranstaltern, Partnern, Ausstellern und Gästen

Insgesamt stehe und falle das Nachhaltigkeitssystem, vor allem bei der Vermeidung und Trennung von Abfall, mit engagierten Bürgern und Beschickern, heißt es bei der HMG, wobei man bei der Umsetzung auch mit starken Partnern zusammenarbeite: Zeag Energie, PreZero, Local to go, HNV, RS Event- und Medientechnik Tork PaperCircle und innovativen Startups mit der SortMate-App und dem KI-Sommelier.

Michael Müller, Abteilungsleiter Event bei der HMG: „Das Heilbronner Weindorf zeigt, dass Nachhaltigkeit ein Gemeinschaftsprojekt ist – von Veranstaltern, Partnern, Ausstellern und Gästen.“




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