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Rätselraten um Schild am Weinsberger Sattel: Dieter Schwarz als Retter des Weinbaus?

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Zwischen Weinsberg und Heilbronn sorgt ein Banner am Straßenrand für Aufsehen. „Dieter S. ... rette unsere Heilbronner Weinlandschaft und Winzerfamilien“, heißt es darauf. Wengerter gehen auf Distanz. Wer steckt wohl dahinter?


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Die Krise im Weinbau ist in aller Munde – und mancherorts ist sie unübersehbar: durch auffallend viele Brachflächen in den Weinbergen, neuerdings aber auch durch große Hinweisschilder am Straßenrand. Zuletzt sorgten an 16 verschiedenen Standorten im Bottwartal Banner für Aufsehen mit Sprüchen wie „Beste Wahl: Trink regional! Hier wächst bald nichts mehr, es sei denn, du trinkst mit!“ 

Nun ist auch an der Bundesstraße 39 am sogenannten Weinsberger Sattel von Osten her kurz vor der Heilbronner Ortsgrenze ein Schild aufgetaucht, das die Problematik auf eine andere Art zum Ausdruck bringt. Darauf heißt es wörtlich: „Dieter S. ... rette unsere Heilbronner Weinlandschaft und Winzerfamilien.“ 

Umstrittenes Schild am Straßenrand am Weinberger Sattel kurz vor dem Abzweigung zum Wartberg: Inzwischen wurde es demontiert.
Umstrittenes Schild am Straßenrand am Weinberger Sattel kurz vor dem Abzweigung zum Wartberg: Inzwischen wurde es demontiert.  Foto: privat

Rätselraten um Schild am Weinsberger Sattel: Wer wohl hinter der Aktion steckt?

Wer mit „Dieter S.“ gemeint ist, liegt auf der Hand: der einheimische Unternehmer, Stifter und Multimilliardär Dieter Schwarz. Dafür spricht auch die Grundierung hinter den Lettern in den typischen Lidl-Farben Gelb, Blau, Rot. Wer allerdings hinter dem Schild steckt, war bislang nicht in Erfahrung zu bringen. Selbst ein Dutzend von der Stimme kontaktierte Winzer wussten nicht weiter. Die Meinungen über die Aktion gehen freilich auseinander. 

Grundstückbesitzer hat „überhaupt nichts mit der Geschichte“ zu tun

Gar nichts von dem Banner hält der Besitzer des Weinbergs, der nach eigenen Angaben „überhaupt nichts mit der Geschichte“ zu tun hat, und deshalb auch nicht namentlich genannt werden will.  „Ohne zu fragen“ habe sich da jemand einen dort platzierten Bauzaun zunutze gemacht, wovon der Gutsbesitzer Mitte der Woche erst durch Anfragen zahlreicher Kollegen erfahren habe.

Am Donnerstagmittag habe er das Ganze demontiert, wobei der 37-Jährige betont, dass sich ihm „die Botschaft nicht ganz erschlossen“ habe.


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Dieter Schwarz hilft als Stifter in vielen Bereichen, vor allem auf dem Feld der Bildung

Ein anderer Weingärtner, der zwei Grundstücke weiter seinen eigenen Wengert betreibt, aber auch nicht namentlich genannt sein will, interpretiert das Schild so: Dieter Schwarz mache mit seinem Milliardenvermögen in Heilbronn derzeit auf dem weiten Feld von Bildung, IT und KI alles möglich und springe auch sonst – ohne es an die Glocke zu hängen – oft ein.

Könnte der gute Mann da mit seinem vielen Geld denn nicht auch da mithelfen, wo es grad besonders fehle: im Weinbau? „So hört man derzeit viele Wengerter sagen“, weiß der Weinbautechniker. Ein Genossenschaftsmitglied, das auch nicht genannt sein will, meint, durch ihr Preisdumping seien die Schwarz-Händler Lidl und Kaufland für die Schieflage im Weinbau mitverantwortlich. „Vielleicht könnte er ja da intervenieren.“

„Jeder muss schauen wo er bleibt und sollte nicht auf einen Erlöser warten“

Auch Björn Heinrich, der mit seiner Familie keine 500 Meter entfernt das Weingut GA Heinrich führt, rätselt darüber, „wer wohl hinter sowas steckt, ein Wengerter, ein Sympathisant, ein Spaßvogel?, schließlich wurde das Schild mutmaßlich am 11.11. platziert, also am Tag des offiziellen Faschingsauftakt. Jedenfalls „halte ich davon wenig“, betont Heinrich: „Jeder muss doch selber schauen wo er bleibt und sollte nicht auf einen Erlöser warten.“


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