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Polizei mit großem Aufgebot bei rechter Fackelmahnwache und Gegendemo in Heilbronn

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Erneut hielten Rechte eine Mahnwache auf dem Wartberg ab. Anlass ist der Jahrestag der Zerstörung Heilbronns. Die Gegendemo konnte 100 Menschen mobilisieren. Vor Ort war auch ein umstrittener Youtuber.

Etwa 100 Menschen setzten auf dem Heilbronner Wartberg ein Zeichen gegen rechts.
Etwa 100 Menschen setzten auf dem Heilbronner Wartberg ein Zeichen gegen rechts.  Foto: Hoffmann, Adrian

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Inzwischen alle Jahre wieder: Auf dem Heilbronner Wartberg haben sich am Mittwoch Teilnehmer einer rechten Fackelmahnwache eingefunden anlässlich des 80. Jahrestags der Zerstörung Heilbronns. In diesem Zusammenhang findet dort auch eine Gegendemonstration statt. 

Um einen friedlichen Ablauf der Versammlungen zu gewährleisten und ein Zusammentreffen der Teilnehmer zu verhindern, ist die Polizei mit einem größeren Aufgebot präsent.

Rechte Mahnwache auf Heilbronner Wartberg: 100 Gegendemonstranten

Etwa 30 Menschen sind dieses Jahr bei der rechten Mahnwache dabei. Sie entzünden gemeinsam Fackeln und blicken hinab auf Heilbronn. Etwa 100 Menschen nehmen an der Gegendemo des Netzwerks gegen Rechts teil.

Rechte veranstalteten eine Kundgebung anlässlich der Bombardierung Heilbronns auf dem Wartberg.
Rechte veranstalteten eine Kundgebung anlässlich der Bombardierung Heilbronns auf dem Wartberg.  Foto: Hoffmann, Adrian

Hinter der Fackelmahnwache steht der „Freundeskreis ein Herz für Deutschland“ mit Sitz in Pforzheim. Auch dieses Jahr ist auffällig, dass einige Teilnehmer der rechtsextremen und neonazistischen Kleinpartei "Der III. Weg" angehören. Sie tragen entsprechende Pullover mit dem Logo der Partei. 

In einer Ankündigung der Mahnwache schreibt der Heilbronner Rechtsextreme Michael Dangel in seinem Webblog, dass das Gedenken an das furchtbare Bombardement Heilbronns am 4. Dezember 1944 auch in Zeiten von Kriegen in der Ukraine sowie im Nahen Osten kein Aussetzen finden dürfe. 

Netzwerk gegen Rechts: "Deutliches Nein zu Faschismus"

Das Netzwerk gegen Rechts ist bereits um 17.30 Uhr am Bollwerksturm zusammengekommen. Man wolle an die Opfer der Bombennacht von 1944 gedenken und zugleich ein deutliches Nein zu jeder Form des Faschismus und der Verharmlosung dieses schrecklichen Kapitels der Geschichte aussprechen, heißt es in der Ankündigung zur Gegendemo.

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Anschließend fahre man gemeinsam auf den Wartberg, „um dort lautstark gegen die Fackelmahnwache zu demonstrieren, damit sich die Nazis an diesem Abend nicht wie gewollt inszenieren können“. Die Gegendemonstranten rufen immer wieder in Richtung der rechten Mahnwache: „Nazis raus“ und „Alerta Antifaschista“.

Rechte Fackelmahnwache in Heilbronn: Auch umstrittener Youtuber vor Ort

Ebenfalls vor Ort ist der rechte Youtuber "Weichreite". In der Vergangenheit ist er häufiger damit aufgefallen, während seiner Livestreams bewusst Gegendemonstranten zu stören. 

Der rechte Youtuber "Weichreite" wird von Beamten abgeschirmt.
Der rechte Youtuber "Weichreite" wird von Beamten abgeschirmt.  Foto: Hoffmann, Adrian

Und das ist offenbar auch in Heilbronn bekannt: Gegendemonstranten reihen sich im Verlauf der Versammlung um den Streamer. Anschließend geht die Polizei dazwischen und versucht, den Youtuber und die Menge voneinander zu trennen. 

Gegen 20:12 Uhr haben die Gegendemonstranten ihre Versammlung beendet.


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Kommentare

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Regina Jürgens am 05.12.2024 10:24 Uhr

Am Bollwerksturm wurden von jungen, engagierten Menschen deutliche Botschaften gegen Faschismus unter großem Beifall der vielen Anwesenden (eher 200) allen Alters formuliert. Klar benannt wurde, dass die Bombardierung Heilbronns durch das Naziregime zu veranworten ist, das den zweiten Weltkrieg mit allen Folgen auch für Deutschland losgetreten hatte. Bedrückend waren die Schilderungen von jungen Menschen, die aktuell unter Diskriminierung und Rassismus leiden. Dass 2024 Nazis in Heilbronn wieder aufmarschieren dürfen und das Andecken der Opfer des Nationalsozialismus mit ihrem Fackelmarsch beschmutzen ist eine Schande. Eine Schande, dass sich hier nicht noch mehr Menschen aus der Heilbronner Stadtgesellschaft dagegenstellen. Wo ist die Brandmauer?

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