Wanderziel in den Alpen: Heilbronner Hütte schrammt knapp an Besucherrekord vorbei
Die Heilbronner Hütte im österreichischen Vorarlberg ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und Mountainbiker. Die Saison ist zu Ende, die Bilanz ist top. Dass der Besucherrekord nicht gebrochen wurde, hatte Gründe.

Es hätte ein Rekord-Besucherjahr auf der Neuen Heilbronner Hütte im österreichischen Montafon werden können, wenn nicht im Juli 25 Regentage gewesen wäre, am Saisonschlusswochenende am 5. Oktober wegen Schnee nicht reservierte Besucher abgesagt hätten und wenn die Silvretta-Hochalpenstraße nicht wieder wie im Vorjahr geschlossen worden wäre.
Statt 115 angemeldeter Gäste waren es am Schluss-Samstag 60, am Sonntag nur noch 40. Bereits im Juli gab es 4000 Vorreservierungen, Ende September 5420. Am Ende zählten Hüttenwirtin Olivia Immler und Hüttenwart Volker Lang von der DAV-Sektion Heilbronn 5613 Übernachtungen. 2024 waren es 4540. Über 5000 Übernachtungen gab es 2016 mit 5688 und 2018 mit 5615. Für Lang war es eine „Super-Saison.“ „Das Wetter ist unser wichtigster Gästebringer“, weiß Olivia Immler.
Zehnte Stimme-Leserreise zur Heilbronner Hütte
Viele Geburtstage wurden auf der Hütte gefeiert. Das Programm von Jazz am Berg bis zu Workshops kam gut an. Das Domgymnasium Magdeburg war wiederholt mit mehreren Klassen da, eine Gruppe für Kinder aus schwierigen Lebensumständen auch. Die Sternwarte Heilbronn kam traditionell.Ein Jubiläum gab es im Juli zu feiern: Die zehnte Lesertour der Heilbronner Stimme war mit über 40 begeisterten Teilnehmern ein großer Erfolg. Dabei tat das schlechte Wetter der Stimmung keinen Abbruch. Die Gruppe bracht trotzdem zu Wanderungen auf.

Die beliebte Hüttenweinprobe zählte 75 Personen. Firmen und Familien mit Kindern waren da und DAV-Gruppen anderer Sektionen. Allerdings berichten die Hüttenwirte auch von zunehmend „unverschämten“ Gäste „wie noch nie“ Sie schimpfen über die Geburtstagsfeier anderer, über mitgebrachte Speisen und Getränke: „Sie sparen. Ich muss aber alles bezahlen.“ Die Unzufriedenheitsstimmung in der Gesellschaft scheint sich auch auf der Hütte widerzuspiegeln.
Heilbronner Hütte: Neue Saison startet im Juni 2026
Hüttenwart Volker Lang hat mit einem Arbeitsteam am letzten Wochenende die Hütte für die Winterpause hergerichtet. Dazu gehörte die Wiederherstellung der Webcam-Übertragung nach neunmonatigem Ausfall wegen eines Kabelschadens, die Besprechung mit Behörden wegen gesetzlich notwendiger Maßnahmen und die Planung mit Architekten. Am Schluss wurden die Flaggen von Österreich, DAV und Heilbronn eingeholt. Und die ersten Pläne für 2026 gibt es auch schon. Volker Lang sagt schon heute: „Die Hütte steht echt gut da. Und Olivia hat ein sehr gutes Team.“
2026 beginnt die Saison Mitte Juni und geht bis zum 4. Oktober. Es wird wieder vielerlei Veranstaltungen geben, kündigt Olivia Immler an: „Wir bleiben unsere Linie treu.“ Winzerabende gibt es am 27. Juni, 4. Juli, 29. August und 12. September.
Warum es bald zwei Wanderziele mit dem Namen Heilbronn gibt
Das Wanderziel im Vorarlberg heißt offiziell Neue Heilbronner Hütte. Es gab einen Vorgängerbau, die Alte Heilbronner Hüte in Südtirol. Sie brannte 1932 ab, jahrzehntelang erinnerten nur noch Mauerreste in fast 2800 Metern Höhe an das luxuriös ausgestattete „Schloss in den Bergen“.

Jetzt wird die alte bald die neueste sein, und der Name Heilbronns ist doppelt in den Alpen vertreten: Der Südtiroler Unternehmer Florian Haller baut das historische Wanderziel originalgetreu wieder auf. Die Bauarbeiten sind weit fortgeschritten, kürzlich war Richtfest. Gerhard Knöller, Heilbronner DAV-Ehrenmitglied, hat die Geschichte der alten Hütte akribisch aufgearbeitet und zeigte sich jüngst beeindruckt. „Das verdient erst recht den Namen Schloss in den Bergen.“