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Wandern und staunen: So lief die Jubiläums-Leserreise zur Heilbronner Hütte

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Schlechtes Wetter, Top-Stimmung: Die zehnte Stimme-Leserreise zur Heilbronner Hütte im österreichischen Montafon war trotz widriger Verhältnisse ein großer Erfolg. Thema war auch der geplante Wiederaufbau der Alten Heilbronner Berghütte in Südtirol.  

Gruppenbild mit Nebel: Die Teilnehmer der zehnten Stimme-Leserreise vor der Heilbronner Hütte in den österreichischen
Gruppenbild mit Nebel: Die Teilnehmer der zehnten Stimme-Leserreise vor der Heilbronner Hütte in den österreichischen  Foto: Hettich, Alexander

Zum zehnten Mal hatte die Heilbronner Stimme gemeinsam mit dem Unternehmen Gross Reisen die Fahrt zu jener Berghütte organisiert, die Oberbürgermeister Harry Mergel schon einmal als Heilbronns zehnten Stadtteil bezeichnet hat. Innig ist die Beziehung vieler Heilbronner zu diesem Refugium in herrlicher Bergkulisse, die an den drei Tagen aber meist hinter dicken Regenwolken verschwand. 

Da hielt man sich am besten an das eiserne Prinzip von Gerhard Schwinghammer, ehemaliger Stimme-Journalist, Hütten-Urgestein und  seit Jahrzehnten Organisator solcher Fahrten:  „Über das Wetter rede ich am Abend, dann weiß ich, wie es gewesen ist.“  

Wandern zur Heilbronner Hütte: Reise in kurzer Zeit ausgebucht 

Die Reise war auch diesmal innerhalb weniger Tage ausgebucht gewesen. Die mehr als 40 Teilnehmer trafen in den urigen Räumen auf Gäste, die aus Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft der Heilbronner Alpen-Connection berichteten. Manfred, genannt Fredi, Immler schaute vorbei. Er ist in vielen Jahrzehnten als Hüttenwirt zur Institution geworden. Für Gastfreundschaft und eine viel gelobte Küche bleibt die Familie zuständig: Immlers Tochter Olivia ist jetzt die Chefin im Haus. 

Wanderer und zunehmend auch Mountainbiker treffen sich hier an der Grenze zwischen den österreichischen Bundesländern Vorarlberg und Tirol. Es ist nicht die erste Hütte, die den Namen der Stadt Heilbronn trägt. Ursprünglich hatte die örtliche Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) ihren Hochgebirgsstützpunkt in den Ötztaler Alpen gebaut, am Taschenjöchl im heutigen Südtirol. 

Stimme-Leserreise: Naturführerin Stefanie Peiker (rechts) begleitete die Gruppe durch die Berge.
Stimme-Leserreise: Naturführerin Stefanie Peiker (rechts) begleitete die Gruppe durch die Berge.  Foto: Hettich, Alexander

In den Österreicher Alpen steht die Neue Heilbronner Hütte. Die alte in Südtirol brannte 1932 ab, es blieben nurmehr Ruinen von dem Bau, der als Schloss in den Bergen fast legendären Status genoss. Grund war die Ausstattung mit feinem Silber und anderen Annehmlichkeiten, für die Peter Bruckmann verantwortlich zeichnete, Heilbronner Silberfabrikant, Mäzen und Vorstand der DAV-Sektion. Wer Bruckmann war, das skizzierte Gerhard Schwinghammer für die Hüttenbesucher. 

Ein Fall für die Geschichtsbücher ist die alte Hütte nicht. Florian Haller ist dabei, sie originalgetreu wieder aufzubauen. Warum? „Das frage ich mich auch manchmal“, scherzte der Unternehmer, Inhaber einer Tischlerei, der extra zum Leser-Event angereist war und von seinem Vorhaben berichtete. Dass er es ernst meint mit dem Projekt, das mehrere Millionen Euro kostet, zeigten die Bilder von der Baustelle in fast 2800 Metern Höhe. 

Spektakuläres Projekt: Wiederaufbau der Alten Heilbronner Hütte geplant 

Der Keller ist gemauert. Der Holzrohbau soll bis zum Ende des Sommers stehen, gebaut werden kann im Hochgebirge immer nur etwas mehr drei Monate pro Jahr. „2027 wollen wir Einweihung feiern“, kündigte Haller an. Dann wird es zwei Heilbronner Hütten in den Alpen geben. Familie Immler hat damit kein Problem. Auch für die neue Heilbronner Hütte ist 2027 ein wichtiges Datum – dann wird das 100-Jahr-Jubiläum gefeiert. 

Die Hauptaktivität dort oben ist Wandern, auch dafür blieb bei der Jubiläumstour Zeit. Ziel war etwa der Wiegensee, der an einem beliebten Abstieg von der Hütte liegt. Ein Kleinod in der Wildnis, trotzdem beliebtes Ziel vieler Touristen. „Manchmal sind hier bis zu 100 Leute gleichzeitig“, erzählte Naturführerin Stefanie Peiker, die gemeinsam mit Ralf Egert die Gruppe durchs Gelände führte. 

An der Baustelle in Südtirol: Unternehmer Florian Haller will die Alte Heilbronner Hütte wieder aufbauen.
An der Baustelle in Südtirol: Unternehmer Florian Haller will die Alte Heilbronner Hütte wieder aufbauen.  Foto: Hettich, Alexander

Dass die 100 Gäste auch alle gleichzeitig in den Gebirgssee springen um zu baden, verhindert seit einiger Zeit ein Ranger. Das kleine Naturwunder gewann bei der ORF-Sendung „Neun Plätze, neun Schätze“ den  Titel als „schönster Platz Österreichs“. Der Wettbewerb ist sehr populär, ausgestrahlt vor Millionenpublikum. Bei Naturschützern ist er eher gefürchtet, weil er die Massen in vorher ruhige Landstriche bringt.  

Nun wird gemunkelt, zwei andere Alpenseen im Bereich der Heilbronner Hütte tauchten bald in der Kandidatenliste für Österreichs Beauty-Krone auf. Mancher, dem an der Natur dort oben gelegen ist, würde auf den Ruhm wohl gern verzichten. Die Freunde der Heilbronner Hütte wissen ohnehin, wo es schön ist. 


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