„Heilbronn kenne ich gut“: Joey Kelly spricht über Mindset und Extremsport
Joey Kelly lief schon Marathon in Heilbronn und musizierte hier auf den Straßen mit der Kelly Family. Nun sprach er beim „Learning from Legends“-Talk der TUM, was ihn zu Höchstleistungen antreibt.
Kürzlich noch im Ersten zu sehen, jetzt in Heilbronn: Ende November trat der Extremsportler und Musiker Joey Kelly beim „Adventsfest der 100.000 Lichter“ der ARD-Sendung von Florian Silbereisen auf – gemeinsam mit seiner Familie und umgeben von Schlagergrößen wie Andrea Berg und Thomas Anders.
Nur wenige Tage später steht der 52-Jährige erneut im Rampenlicht, diesmal allerdings mit einem ganz anderen Fokus: als Gast der Vortragsreihe „Learning from Legends“ der TUM Heilbronn, wo das Format in den Open Spaces stattfand.
Joey Kelly in Heilbronn: Extremsportler spricht über seine härtesten Rennen
Dort sprach Kelly über das, was ihn abseits des Showgeschäfts antreibt. Denn er schreibt nicht nur als Mitglied der Kelly Family, sondern auch als Sportler eine außergewöhnliche Karriere: 50 Marathons, 31 Ultramarathons, mehr als 100 Halbmarathons, 13 Ironman-Wettkämpfe, Wüstenläufe, Bike-Rennen quer durch die USA – sogar ein Wettlauf zum Südpol steht in seiner Vita. Acht Ironmans hat er innerhalb eines Jahres absolviert; vor ihm hat das noch niemand geschafft.
Was lernt ein Mensch über sich selbst, wenn er in der Sahara läuft, im Death Valley antritt oder 100 Meilen durch Alaska kämpft? Wie hält man durch? Auf diese und weitere Fragen gab Joey Kelly ehrliche Antworten.
Joey Kelly bei TUM-Talk in Heilbronn: „Mindset ist alles“
„Mindset ist alles“, betonte er vor den rund 60 Zuhörerinnen und Zuhörern, die im Anschluss für ein Foto, ein Autogramm und eine CD Schlange standen. Aufgeben sei für ihn keine Option. Die Vorbereitung auf einen Wettbewerb mache rund 50 Prozent des Erfolgs aus. Weitere 30 Prozent seien mental.
Er habe Athleten erlebt, die ihm körperlich überlegen gewesen seien, aber kurz vor dem Ziel aufgegeben hätten. „Weil sie im Kopf aufgegeben haben.“

Der Sport lehre ihn, dass Aufgeben keine Option sei. „Dann erreicht man alles.“ Druck habe ihn schon immer zu Höchstleistungen getrieben. Und: Wer Träume habe, müsse all-in gehen. „Eines Tages wird das Leben vorbei sein. Warte nicht zu lang.“ Der Tod seiner Schwester vor dreieinhalb Jahren sei für ihn ein „Wake-up-Call“ gewesen, nichts mehr aufzuschieben.
Anfänge der Kelly Family waren alles andere als einfach
Sport sei seine Energiequelle, erzählt Kelly. Als Vater von vier Kindern, Ehemann, Künstler und Unternehmer sei Sport für ihn der Ausgleich und das Beste, was ihm passieren konnte – abgesehen von seiner Familie, die er immer wieder erwähnt. „Meine Frau opfert viel für mich. Familie ist alles.“
Kelly sprach auch über schwierige Zeiten. Die Anfänge der Familienband und die frühe Musikkarriere seien alles andere als leicht gewesen. „Erfolg ist kein Glück. Die, die aus ihrer Komfortzone treten, haben Erfolg.“ Singen und Musikmachen sei immer die große Leidenschaft der Kelly Family gewesen – aber es habe Disziplin, jahrelange Übung und den unerschütterlichen Glauben gebraucht, dass sich ihre Arbeit irgendwann auszahlen würde.
Ob bei Regen, Kälte oder Sonnenschein: Die Familie musizierte bei jedem Wetter, spielte bis zu 20 Konzerte pro Woche. „Wir hatten keinen Plan B.“ Irgendwann habe sich die Beharrlichkeit gelohnt und der Kelly Family gelang der Durchbruch. Aber auch diese Zeit habe ihre Schattenseiten gehabt. Sport sei sein Ausgleich gewesen.
Joey Kelly war bereits mehrfach Heilbronn
Eine besondere Anekdote verriet er ebenfalls: Er habe bereits beim Trollinger Marathon in Heilbronn mitgemacht, dabei ist er als einer der Letzten gestartet und überholte rund 4500 Menschen. „Das war sehr anstrengend. Aber eine Firma spendete zwei Euro für jeden Sportler, den ich überholt habe. Das war eine tolle Sache.“
In Heilbronn sei er ohnehin kein Unbekannter: Er sei schon häufiger als Speaker in Unternehmen aufgetreten und früher auch mit seiner Familie zum Musizieren hier gewesen. „Wir haben mit der Kelly Family auf den Straßen Heilbronns gespielt oder in den 90er-Jahren sogar im Stadion vor Tausenden von Menschen. Von dem her: Heilbronn kenne ich ganz gut. Es ist eine schöne Stadt.“
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