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"Refill"-Kampagne in Heilbronn: Leere Trinkflasche? Einmal auffüllen, bitte!
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Zwölf Geschäfte und Einrichtungen bieten in der Heilbronner Innenstadt Zugang zu Leitungswasser an. Die Klimabotschafterinnen und die Stadt setzen sich für neue Refill-Stationen ein – sie wollen die Kampagne in die Stadtteile bringen.
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Ein Vormittag Ende Juli, in der Heilbronner Innenstadt breitet sich schwüle Hitze aus. Da lautet viel trinken das Gebot der Stunde. Was noch nicht alle wissen: Wenn die Trinkflasche einmal leer ist, lässt sie sich kostenlos mit Leitungswasser in bestimmten Geschäften und öffentlichen Einrichtungen auffüllen. In der Stadt beteiligen sich einige als sogenannte Refill-Stationen an einer bundesweiten Trinkwasser-Kampagne.
Die Aktion gibt es bereits seit 2019 in Heilbronn, wobei unter anderem die Starbucks-Filiale am Kiliansplatz und der Weltladen in der Kirchbrunnenstraße von Anfang an dabei sind. Ein blauer Aufkleber mit einem Wassertropfen am Eingang signalisiert, dass es sich um eine Refill-Station handelt. Dennoch ist wenig bekannt, dass mitgebrachte Trinkgefäße dort wieder aufgefüllt werden können.
Ein blauer Aufkleber mit einem Wassertropfen am Eingang signalisiert, dass es sich um eine Refill-Station handelt.
Foto: Seidel, Ralf
"Refill"-Kampagne in Heilbronn: Diese neuen Standorte machen mit
Nun kommt Bewegung in die Sache: Die Klimabotschafterinnen der Lokalen Agenda 21, eine Gruppe Ehrenamtlicher, werben in Zusammenarbeit mit der Stadt Einzelhändler und Einrichtungen als Auffüll-Stationen an. Mit Erfolg: Zwölf neue Standorte haben sich den vergangenen Monaten der Trinkwasser-Initiative angeschlossen. Neu dabei sind unter anderem die Stadtbibliothek, das Reformhaus Maier, Tee Gschwender und die Buchhandlung Stritter.
Vor allem Mütter mit Kindern steuern gezielt den Weltladen zum Nachfüllen an, erzählt Mitarbeiterin Gabi Stuber. Seit der Weltladen vor fünf Jahren Refill-Station geworden ist, werde das Angebot gerne angenommen. Die ehemalige Inhaberin Bärbel Sticher hatte das eingefädelt, gegenüber unserer Redaktion betonte sie damals: „Wasser ist ein Menschenrecht.“
Seit fünf Jahren ist der Heilbronner Weltladen Refill-Station. Die Klimabotschafterinnen (v.l.) Uli Barthelmes, Gila Seewi und Christina Jacob setzen sich dafür ein, dass noch mehr Geschäfte mitmachen.
Foto: Seidel, Ralf
Kommunen und Landesregierung: Zugang zu Trinkwasser ist Pflichtaufgabe
Die Bereitstellung von Trinkwasser in hoher Qualität ist für Kommunen und Landesregierung eine Pflichtaufgabe und wird als Grundbedürfnis gewichtet. Vor allem in Zeiten des Klimawandels und während längerer Trockenperioden wird der Wert von Wasser als eine der wichtigsten Ressourcen deutlich. Klimabotschafterin Christina Jacob findet deshalb: „Es gehört schon etwas dazu, dass die Betriebe und Einrichtungen, die bei der Refill-Kampagne mitmachen, bereit sind, fremde Flaschen unter ihren Wasserhahn zu halten und ihr Leitungswasser für einige Cent abzugeben.“
Der Zugang zu Trinkwasser, Wasserspendern und Trinkwasserbrunnen ist in Heilbronn ein wichtiges Thema. Das stellten die Klimabotschafterinnen beim Klimaschutztag im September 2023 fest. Bei einer Umfrage erhielten sie zahlreiche Vorschläge und Wünsche für neue Trinkwasserbrunnen, vor allem am Heilbronner Marktplatz und am Kiliansplatz. Die Ergebnisse der Umfrage übergaben die Klimabotschafterinnen dem Umweltamt der Stadt. Im Frühjahr dieses Jahres machten sie sich auf den Weg, neue Refill-Partner in Heilbronn zu gewinnen – parallel zur Stadtverwaltung. Inzwischen arbeiten das städtische Gesundheitsamt, die Klimaschutzstelle und die Klimabotschafterinnen zusammen.
Kostenloses Trinkwasser bei "Refill"-Station: Inhaber zeigen sich aufgeschlossen
Grundsätzlich, sagen die Klimabotschafterinnen Gila Seewi, Christina Jacob und Uli Barthelmes, seien die meisten Inhaber, die sie angesprochen haben, von der Refill-Kampagne angetan und zeigten sich aufgeschlossen. Bedenken gab es vereinzelt wegen der Logistik, wenn der Wasseranschluss im Gebäude nicht leicht zugänglich ist oder es nicht genug Personal gibt, welches das Abfüllen übernimmt. In der Gastronomie tue man sich hingegen wegen des Getränkeverkaufs schwerer, Wasser kostenlos abzugeben. Für eine sinnvolle Verteilung muss aber auch nicht jedes Geschäft oder jede Einrichtung eine Refill-Station werden, sagt Klimabotschafterin Uli Barthelmes.
Die Trinkwasser-Kampagne soll noch bekannter werden, und die Klimabotschafterinnen wollen sie in die Heilbronner Außenbezirke bringen. An teilnehmenden Standorten sollen Info-Flyer mitsamt QR-Code ausgelegt werden, der zu der digitalen „Karte von Morgen“ führt. Darauf werden zukunftsfähige Unternehmen und Wandelinitiativen sichtbar gemacht. In Heilbronn sind bereits einige Marker zu finden – es dürfen mehr werden.
Kostenloses Trinkwasser auffüllen: Was hinter "Refill" steckt
Die Idee zu „Refill Deutschland“ hatte die Hamburgerin Stephanie Wiermann Anfang 2017. Die Kampagne wird vom gemeinnützigen Verein „a tip: tap“ betreut, der sich für Auffüllstationen und Trinkwasserbrunnen einsetzt. Laut Webseite gibt es inzwischen mehr als 7000 Refill-Stationen und Trinkbrunnen in ganz Deutschland. Das Leitungswasser hat hierzulande eine sehr gute Qualität und ist mit 0,5 Cent pro Liter günstiger als Wasser aus Flaschen, heißt es auf der Webseite. Leitgedanken der Refill-Kampagne sind der Umweltschutz, die Förderung von Leitungswasser als Trinkwasser und die Vermeidung von Plastikmüll.
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