Tampons und Binden für alle: Kostenlose Damenhygieneartikel in Einrichtungen der Stadt Heilbronn
In Heilbronn soll es künftig Spender für Damenhygieneartikel in 43 Schulen, Ämtern und dem Rathaus. Wo die Automaten für Tampons und Binden aufgestellt werden.

Der Pilotversuch, kostenlos Damenhygieneartikel in fünf öffentlichen Einrichtungen der Stadt Heilbronn bereitzustellen, hat sich bis auf eine Ausnahme bewährt. Für die Mitglieder des gemeinderätlichen Verwaltungsausschusses Anlass für die Entscheidung, 43 städtische Gebäude mit Hygienespendern auszustatten. Darunter fallen das Rathaus, 22 Schulen, acht Bürgerämter, zehn Jugend- und Familienzentren sowie zwei städtische Quartierszentren.
Wenn alle Gebäude mit einem Spender ausgestattet werden, belaufen sich die Anschaffungs- und Montagekosten nach Angaben des Betriebsamts auf etwa 12.000 Euro. Die Bestückung der Spender kostet die Stadt pro Jahr rund 16.000 Euro. Der Kauf von Bioprodukten würde nach Darstellung der Verwaltung um ein Vielfaches teurer werden. Für die Befüllung der 43 Automaten durch Reinigungskräfte fallen Kosten von jährlich 9000 Euro an.
Nach erfolgreichem Pilotprojekt: Heilbronn stellt Automaten mit Tampons und Binden in städtischen Einrichtungen
Angelaufen ist der Pilotversuch im vergangenen Jahr. Die Auswertung der Resonanz wurde jetzt vorgelegt und ergab folgendes Bild: An der Heinrich-von-Kleist-Realschule hatte der Spender zu Vandalismus geführt. Daraufhin war der Automat auf Veranlassung der Schulleitung für geraume Zeit nicht mehr befüllt worden.
Stattdessen war auf die "Körbchenlösung" zurückgegriffen worden, die schon vor dem Testversuch mit einem Spender angewandt wurde. An der Johann-Jakob-Widmann-Schule gab es keine Probleme mit Vandalismus. Auch das Angebot war gut angenommen worden.
Fazit nach Pilotversuch: So wurden die Hygieneprodukte an
Im Quartierszentrum Bahnhofsvorstadt wurde der Spender sehr gut angenommen, schreibt die Verwaltung in ihrer Vorlage für die Stadträte. Im Rathaus sowie im Bürgeramt Kirchhausen sei ebenfalls kein Vandalismus festgestellt worden, jedoch sei die Nachfrage nach Tampons und Binden eher gering gewesen.
Die Befüllung der Automaten war in der Pilotphase von den Reinigungskräften vorgenommen worden. Im Quartierszentrum kümmerte sich die Leitung darum. Der Aufwand kam auf etwa fünf Minuten pro Befüllung. Eine Befüllung durch die Schülermitverantwortung hatte sich nicht als praktikabel herausgestellt.