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Syphilis, HIV, Tripper: Immer mehr Bürger in Heilbronn lassen sich testen

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Die Zahl der Heilbronner, die sich auf Geschlechtskrankheiten testen lassen, steigt. Das Gesundheitsamt sieht das als Erfolg. Eine Krankheit verbreitet sich in der Stadt am häufigsten. 


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Aller Aufklärung zum Trotz: Die Zahl der Geschlechtskrankheiten nimmt europaweit zu. Die EU-Gesund­heits­behörde ECDC sprach kürzlich gar von „stark ansteigender Fall­zahlen“ sexuell über­trag­barer Krankheiten. Auch in Heilbronn testet das Gesundheitsamt immer öfter. Warum die Behörde das als Erfolg wertet, welche Krankheiten am meisten verbreitet sind und warum die Lage im Landkreis ganz anders ist.

Syphilis, HIV, Tripper: Gesundheitsamt Heilbronn testet immer mehr Bürger

Die Zahl der Tests auf Geschlechtskrankheiten ist in Heilbronn deutlich gestiegen, sagt Pressesprecherin Suse Bucher-Pinell auf Stimme-Nachfrage. Während sich im Jahr 2023 noch 1496 Bürger im Gesundheitsamt testen ließen, seien es 2024 2149 gewesen –ein Zuwachs von 44 Prozent. Bucher-Pinell folgert: „Unser Angebot wird stärker genutzt.“

Für Dr. Michael Scheerle, Leiter des Gesundheitsamts, sei der Anstieg der Testungen ein „Zeichen für mehr Gesundheitsbewusstsein“. Er setze auch weiterhin auf Aufklärung bei Geschlechtskrankheiten und eine enge Zusammenarbeit mit Partnern wie der Aidshilfe, Mitternachtsmission und anderen Ärzten. Vor allem, wenn schlussendlich tatsächlich eine Infektion vorliegt.

Tests im Heilbronner Gesundheitsamt: Eine Geschlechtskrankheit am häufigsten nachgewiesen

Das Heilbronner Gesundheitsamt testet auf Chlamydien, Gonorrhoe (Tripper), Syphilis (Lues), HIV sowie Hepatitis B und C. Laut Bucher-Pinell seien die Testzahlen bei allen sexuell übertragbaren Krankheiten gestiegen, besonders bei Chlamydien und Gonorrhoe. Genauere Zahlen gibt die Stadt allerdings nicht bekannt.

Eine Geschlechtskrankheit wurde bei den Tests in Heilbronn am häufigsten nachgewiesen: Chlamydien. Danach folgten Syphilis und Gonorrhoe, wie Sprecherin Bucher-Pinell mitteilt.

Gesundheitsamt im Landkreis Heilbronn: Tests erst seit 2025 wieder möglich

Etwas anders ist die Lage im Heilbronner Landratsamt: Tests auf Geschlechtskrankheiten seien im hiesigen Gesundheitsamt während der Corona-Zeit und anschließend aus Personalgründen bis 2025 pausiert worden, erklärt Sprecher Andreas Zwingmann. Die Planungsphase habe sich deshalb länger hingezogen als ursprünglich geplant. Genaue Zahlen der vergangenen Jahre liegen deshalb nicht vor. Seit 2025 sei bei den Bürgern die Nachfrage nach Tests wieder da. 

Testen können sich Bürger im Gesundheitsamt des Heilbronner Landratsamtes auf HIV, Syphilis, Hepatitis B und C, Gonokokken und Chlamydien. Genauere Daten, etwa, welche Krankheit am häufigsten nachgewiesen wird, liegen dem Landratsamt nicht vor. Zwingmann erklärt: „Aufgrund der nicht namentlichen Meldepflicht werden sexuell übertragbare Erkrankungen direkt an das Robert-Koch-Institut gemeldet.“ Die Behörde selbst erfasst die Zahlen nicht.

Geschlechtskrankheiten: Wo sich Heilbronner testen und beraten lassen können

Besonders betroffen von Geschlechtskrankheiten seien nach wie vor junge Menschen, Personen mit häufig wechselnden Sexualkontakten und homosexuelle Männern, sagt Stadt-Sprecherin Bucher-Pinell. Kostenlose Tests und eine anonyme Beratung seien sowohl im Heilbronner Gesundheitsamt als auch bei der Aidshilfe Heilbronn und der Mitternachtsmission möglich.

Auch Sprecher Zwingmann verweist auf die Test- und Beratungsmöglichkeit am Gesundheitsamt des Heilbronner Landratsamtes. Der Zugang ist niedrigschwellig: Termine können hier beispielsweise auch online gebucht werden.


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