WG-Zimmer in Heilbronn werden immer teurer
Nach Heilbronn kommen immer mehr Studenten, die auch Zimmer benötigen. Während laut einer jüngsten Erhebung WG-Plätze immer teurer werden, könnten Bauprojekte in der Region für die nötige Entlastung sorgen.

Studieren wird in Deutschland immer teurer. In einer Erhebung zum Wintersemester kommt das Moses-Mendelsohn-Institut zum Ergebnis, dass bundesweit erstmals über 500 Euro für ein WG-Zimmer gezahlt werden müssen. Die Kosten steigen dieser Umfrage zufolge auch in Heilbronn.
„Die Märkte haben sich zwar auf einem sehr hohen Niveau stabilisiert, aber das bedeutet keine Entlastung für Studierende“, so Stefan Brauckmann, Geschäftsführender Instituts-Direktor. Seinen Angaben zufolge liegen die Kosten weiterhin über der Wohnkostenpauschale im BAföG. Die beträgt bei 380 Euro. „Problematisch wird es, wenn der Geldbeutel der Eltern darüber entscheidet, ob ein Studium am gewünschten Ort möglich ist“, so der Geschäftsführer.
Teure WG-Zimmer in Heilbronn: So kommen die Zahlen zustande
Für die Analyse wurden deutschlandweit 10.660 Angebote herausgefiltert, davon stammten 2010 aus Baden-Württemberg, ergänzt Stefan Brauckmann gegenüber stimme.de. Für Heilbronn sind seinen Angaben zufolge 60 Angebote eingeflossen. „Dies ist für einen Ort mit vergleichbarer Studierendenzahl eine passable Grundgesamtheit.“
Heilbronn hat den Wohnungsmarkt für Studenten auf dem Schirm, mehrere Akteure wollen Projekte voranbringen. Vor gut einem Jahr eröffnete beispielsweise ein besonderes Wohnheim im Wollhaus Heilbronn, das sich gezielt an ausländische Studierende richtet.
Bauprojekte in Heilbronn: Mehrere Hundert Zimmer kommen hinzu
Erst kürzlich hat sich der Gemeinderat mit Vorhaben der Schwarz-Gruppe befasst. An der Heilbronner Rosenbergbrücke will sie ein weiteres Wohnheim errichten, nach Angaben aus dem Rathaus sind hier etwa 400 Wohneinheiten geplant. Auch bei der aktuellen Erweiterung „Bildungscampus West“ tut sich etwas mit Zimmern: Unweit der Karl-Nägele-Brücke soll sich einmal ein Gebäude mit Studierendenzimmern befinden.
Das sind nicht die einzigen Ideen. In der Fügerstraße sollen laut Rathaus 350 Zimmer in unterschiedlichen Größen entstehen, im Neckarbogen sollen zirka 270 Wohneinheiten bei der Alten Reederei gebaut werden.
Studierendenwohnheime in Heilbronn: So viele Plätze gibt es bereits
Nach Stadtangaben gibt es derzeit rund 2900 Wohnmöglichkeiten für Studierende in Studierendenwohnheimen des Studierendenwerks Heidelberg sowie bei privatwirtschaftlich betriebenen Objekten. „Bei der Stadt Heilbronn liegen weitere Planungen und Anfragen für Projekte im Bereich Studentisches Wohnen vor, die die Stadt Heilbronn positiv begleitet“, so Rathaussprecherin Claudia Küpper.
Im Bereich Bildungscampus West seien weitere Studierendenwohnungen vorgesehen. „In der Bahnhofsvorstadt wird derzeit die Planung für ein Wohnheim vor Einstieg in ein Bebauungsplanverfahren finalisiert.“ Hinzu kämen „weitere unkonkrete Anfragen“.
Auch an Reinhold-Würth-Hochschule in Künzelsau, die zur Hochschule Heilbronn gehört, wird gebaut: Dort investiert das Studierendenwerk Heidelberg in ein lange gefordertes Wohnheim.